wenn die US-Regierung - wieder einmal
(vorläufig) zahlungsunfähig wäre? Die Kollegen vom Vertraulichen
Schweizer Brief haben es 2013 bereits analysiert, die Folgen wären
auch heute für die ganze Weltwirtschaft
ungeheuerlich:
Vorab
sollten Sie sich auf dieser externen Seite ansehen, wie gewaltig
Einnahmen und Ausgaben im US-Bundeshaushalt auseinanderklaffen: zum aktuellen Schaubild Haushalt 2021
„Die
Verzahnung der
beiden Parteien ist auf die Spitze getrieben worden. Parteipolitik wird
ad
extremis auf dem Rücken der Bürger ausgetragen; Parteiegoismus und
Klüngeldenken überwiegen. Die Folgen für die globalen Finanzmärkte sind
aber
ungeheuerlich. Falls es wirklich zu einem Zahlungsstopp der
amerikanischen
Verpflichtungen kommen sollte, wäre das für die globalen Finanzmärkte
eine
Katastrophe, die die Lehman-Brothers-Krise geradezu als dünnen Sirup
aussehen
lassen würde. Das Rating der USA würde reduziert, deren Kredit-Bonität
arg
zurückgestuft. Wir wollen nachstehend die verheerendsten der
Konsequenzen
auflisten. Damit Sie sich ein Bild über diesen drohenden Finanz-Tsunami
machen
können. Er würde die ganze globale Finanzwelt erfassen und in ihren
Grundfesten
erschüttern…
Die
gesetzlich
verankerte Ausgabenobergrenze für Staatsverschuldung liegt derzeit bei
rund 16,7 Billionen (das war 2013; heute: 20 Billionen Dollar). Ab 17.
Oktober sind die USA „zahlungsunfähig“. Bis jetzt
haben die USA jeden fünften Dollar für Zins und Zinseszinsen
aufzuwenden.
Tendenz stark steigend. Im Klartext: Die USA brauchen pro Tag 1,5 bis 2
Milliarden
Neugeld, nur um die laufenden Zinsen zu begleichen! Es müssen also
immer mehr
neue Staatsanleihen verkauft werden. Japan und China sind die größten
Halter
von US-Staatsanleihen, ihr Anteil wird gegen die 40 Prozent geschätzt.
Wenn
diese beiden Staaten alleine die jeweiligen Zinsen auf den bisherigen
Anleihen
nicht weiter in Staatsanleihen anlegen, wären die USA „innert Wochen“
in
ärgsten Zahlungsschwierigkeiten. Insgesamt haben die USA 12 Billionen
Staatsschuld-Verschreibungen ausstehend…
Das
amerikanische
Treasury wickelt pro Monat 80 Millionen Geldtransaktionen ab, die alle
Bereiche
abdecken. Wenn dieses System ausfällt (alleine bei den Renten), bricht
die
Binnenwirtschaft zusammen. Die (Versicherungs-)Kosten der Absicherung
von
Staatspapieren gegen Zahlungsunfähigkeit hat sich in den letzten acht
Wochen
verdoppelt! Amerikanische Schatzpapiere sind eine der Grundlagen
unseres
globalen Finanzsystems. Ohne ihre fristgerechte Verzinsung würden die
globalen
Finanzmärkte innert Tagen zusammenbrechen. „Es wäre wie ein Motor, der
kein Öl
im Getriebe hat. Er stellt ab und ist nicht mehr in Gang zu bringen“,
erklärt
uns ein amerikanischer Fachmann die Lage, die uns allen blühen könnte…
Die
Zinssätze der US
Treasuries dienen in vielen Fällen als Grundlage für die Berechnung von
Zinsen.
Würden diese wegen eines Zinszahlungsausfalles sprunghaft ansteigen,
hätte das
für viele Pensionskassen, Hypothekarbanken und -Darlehen und ähnliche
Institutionen verheerende Auswirkungen. Sie sind vertraglich an diese
Zinssätze
gebunden. Hedgefunds, Banken und andere Finanzinstitute haben gegen
zwei Billionen Treasuries als Hinterlage für Darlehen hinterlegt. Für
alle diese
Unternehmungen eine klare Katastrophe, die nur die wenigsten überleben
könn(t)en.
Noch
schlimmer wird
es für die amerikanische Wirtschaft. Sie hätte keine Möglichkeit mehr,
sich
Kredite für Investitionen oder Handelsaktivitäten zu beschaffen. Als
1979 die
Ausgabenbremse für einige Tage wirkte, sprangen die Zinssätze für erste
Anleihen bereits um 0,6 Prozentpunkte an. Berechnungen ergaben, dass
dadurch
der unmittelbare Schaden über zwölf Milliarden Dollar betrug. Seither
hat sich
das Kreditvolumen verdreifacht..!
Fachleute
rechnen
damit, dass der amerikanische Senat und der Kongress seine Zänkereien
noch
rechtzeitig abbrechen werden, um im Interesse der USA und der globalen
Wirtschaft eine Lösung zu finden. Sie kann aber nur darin liegen, dass
das
Ausgabemaximum spürbar erhöht wird. Damit das Treasury wieder „als
Zahlstelle“
fungieren kann. Aber es sind sich auch alle Experten einig: Eine solche
Lösung
ist nur eine Scheinlösung. Sie verlängert ganz einfach die Zündschnur,
ohne die
echten Probleme der unglaublich hohen Verschuldung der USA ernsthaft
anzupacken. „Dazu ist die Regierung gar nicht in der Lage“, zu groß
sind die
Unterschiede zwischen Demokraten und Republikaner. Die Märkte werden
bei einer
Einigung mit dem Spruch „…noch einmal davongekommen“ positiv reagieren
– und
für die meisten Amerikaner ist die Welt wieder in Ordnung.
Pessimistische
Analysten meinen aber klar: „Schon in zwei Jahren werden wir wieder vor
dem
gleichen Problem stehen. Und dann stehen noch amerikanische
Präsidentschaftswahlen an. Das babylonische Gewirr wird dann noch
verheerende
Folgen bringen“…
Viele
Senatoren und
Kongressmitglieder sind sich dieser lauernden Gefahren gar nicht
bewusst. Sie
sind einzig und alleine – und das zeigen die derzeitigen (lächerlichen)
Streitereien klar – um ihren Sitz im Kongress und im Senat besorgt.
Diese
allesbeherrschende Besitzstandswahrung wird noch durch den Druck
seitens der
Regionen, die sie vertreten, erhöht. Wenn ein Mitglied nicht die
Interessen
seines Staates als wichtigstes Gut verteidigt, ist er bei den nächsten
Wahlen
„ein toter Mann“. Das wird bei den kommenden Wahlen noch mehr an
Gewicht gewinnen.
Armes Amerika… (Quelle: Vertraulicher Schweizer Brief Nr. 1373, http://www.vertraulicher.com/)