Die berühmte Silvesterpredigt 1946
Kohlenklau im Rheinland (Winter 1946/47)
Der damalige Erzbischof von Köln, Josef Frings,
wurde mit dem Wort „fringsen“ für „Mundraub begehen“ in der deutschen
Sprache verewigt.
Der Begriff geht zurück auf seine am 31. Dezember 1946 in der Kirche
St. Engelbert in Köln-Riehl gehaltene Silvesterpredigt, in der er mit
Bezug auf die Plünderungen von Kohlenzügen und die schlechte
Versorgungslage ausführte:
„Wir leben in Zeiten, da
in der Not auch der Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur
Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es
auf andere Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten, nicht erlangen kann.“
Danach nannte man in Köln und später in ganz Deutschland das Beschaffen
von Lebensmitteln und Heizstoffen für den akuten Eigenbedarf durch
deren einfaches Stehlen, Unterschlagen oder Veruntreuen „fringsen“ (mit
stimmhaftem „s“ gesprochen).
Der nächste Satz der Predigt
„Aber
ich glaube, dass in vielen Fällen weit darüber hinausgegangen worden
ist. Und da gibt es nur einen Weg: unverzüglich unrechtes Gut
zurückgeben, sonst gibt es keine Verzeihung bei Gott.“
wurde dabei oft nicht wahrgenommen.
Bei der feierlichen Umbenennung der Düsseldorfer Südbrücke über den
Rhein wurde als Benefiz-Aktion angeboten, „rückwärts zu fringsen“,
indem man zugunsten Bedürftiger besondere Briketts kaufen konnte.
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