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Kuriose Anekdoten rund ums Schuldenmachen

Haben König Ludwig XVI. die Schulden letztlich den Kopf gekostet, so haben sie einen anderen erst auf den Thron gebracht, nämlich: Theodor Stephan Freiherr von Neuhoff.

1714 trat der Spross eines westfälischen Adelsgeschlechts als Offizier in die kurbayerische Armee ein und brachte es innerhalb von zwei Jahren vom einfachen Rittmeister zum Hauptmann, aber auch zu einem notorischen Schuldenmacher. Die Folge war eine Haft, aus der er jedoch floh. Er setzte seine Schuldnerkarriere fort und kam auf Veranlassung von Straßburger Händlern 1717-1718 wieder ins Gefängnis.

Nach seiner Entlassung begann er ein abenteuerliches Leben als angeblicher venezianischer Oberst sowie als Glücksspieler und Diplomat.

Dabei kam Theodor Freiherr von Neuhoff auch in engen Kontakt mit Emigranten der Insel Korsika, die die Unabhängigkeit von der Republik Genua forderten. Diese wählten ihn 1736 als Theodor I. zum ersten König von Korsika. Zwei Jahre lang konnte er regieren, dann vertrieben ihn die Genueser wieder.

Die zwei Versuche, 1738 und 1743 seine Herrschaft wiederherzustellen, scheiterten – aus Geldmangel… Somit blieb Theodor I. der erste und einzige König von Korsika. Und wahrscheinlich auch der einzige, der indirekt durch Schulden König wurde.
Theodor Stephan Freiherr von Neuhoff ging dann nach London ins Exil, wo er später natürlich wieder im Schuldnergefängnis saß. 1756 starb er völlig verarmt in England.


Auch in Frankreich konnte man wegen Schulden ins Gefängnis gesteckt werden. Franzosen aber höchstens für fünf Jahre, Ausländer dagegen bis zu lebenslänglich. Von dieser interessanten Kuriosität aus der Weltgeschichte der Schulden berichtet der französische Schriftsteller Honoré de Balzac (1799-1850) in seinem Roman mit dem rekordverdächtig langen Titel:  

„Die Kunst, seine Schulden zu bezahlen und seine Schuldner zu befriedigen, ohne auch nur einen Sou selbst aus der Tasche zu nehmen“

Wie sich vermuten lässt, gibt Balzac seine ganz eigene Sichtweise preis: Beispielsweise ist der Schuldner im Restaurant, also der Zechpreller, gar nicht so verwerflich, wie man bisher immer annahm. Durch seinen Heißhunger und Appetit lockt er andere – zahlende – Gäste an und steigert somit sogar noch den Umsatz des Wirtes.

Außerdem empfiehlt der Autor augenzwinkernd in zehn Lektionen praktische Tipps für Schuldner. Dabei muss man bedenken, dass der erfolgreiche Schriftsteller wusste, wovon er schrieb. Als er starb, hinterließ er die für die damalige Zeit beträchtliche Summe von 130.000 Francs – als Schulden versteht sich. Und eine Frau, die sie bezahlte...

Viel zu Papier gebracht hat auch Karl Marx – mehrere zehntausend Seiten, eng von Hand beschrieben. Doch seine Schaffenskraft wurde nicht belohnt, kaum jemand wollte die Werke zu seinen Lebzeiten lesen, falls sich denn endlich doch mal ein Verleger fand, der bereit war, etwas zu veröffentlichen. (Friedrich Engels nahm sich des Nachlasses an und sorgte für Veröffentlichungen; die Gesamtausgabe umfasst über 110 Bände).
Warum ich den Vater des Kommunismus hier erwähne? Weil wenig bekannt ist, dass er auch ein Meister im Geldverprassen und Schuldenmachen war!

Auch kurios: Die Werke von Karl Marx wurden immer wieder verfolgt und zensiert. Nicht aber die russische Ausgabe von „Das Kapital“. Hier gab es keine Zensur, weil niemand den Inhalt verstand…

Nach dem Motto „Andere Länder, andere Sitten“ gab’s in früheren Zeiten auch in Bezug auf Schuldner kulturelle Unterscheide, wie wieder Honoré de Balzac berichtet:

  • Bei den Muselmanen konnten Schuldner schlicht gepfählt werden.
  • In Korea bekam der Schuldner 15 Stockhiebe auf die Beine für jeden Tag Verzug.
  • Bei den biblischen Juden wurde der säumige Schuldner zum Sklaven des Gläubigers, Frau und Kinder konnten verkauft werden.
  • „In Indien waren die Gläubiger nicht so schlecht erzogen. Sie begnügten sich, mit der Frau oder der Tochter (nach freier Wahl) ihres Schuldners zu schlafen, aber man durfte das nur ein einziges Mal tun.“

Der berühmte erotische Roman „Fanny Hill“ erschien 1749 erstmals in London. Der Verfasser war John Cleland, der das Buch im Schuldgefängnis schrieb. Es machte ihn nicht reich, sondern löste einen beträchtlichen Skandal aus und brachte ihm wieder Arrest ein. Es wurde in jedem Land verboten, auch in Deutschland, wo es erst seit 1969 nicht mehr indiziert ist.

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