Was ist besser?
Risiko-LV oder Sterbegeldversicherung?
Keiner
denkt gerne an den eigenen Tod, aber nichts ist sicherer, als dass
dieser einmal eintritt. Je früher man sich über die damit verbundenen
Konsequenzen Gedanken macht, desto besser ist es. Denn dann hinterlässt
man nur eine menschliche und nicht auch noch eine finanzielle Lücke…
Vorab sollten Sie wissen, dass es in Deutschland eine
Beerdigungspflicht gibt. Die Beisetzung verschlingt aber Kosten von
mindestens 4.000 Euro, wenn es eine ganz schlichte sein soll; nach oben
hin gibt es je nach individuellem Geschmack fast keine Grenzen. Gegen
diese Kosten kann man sich versichern, so dass Sarg, Grabstein,
Blumengestecke, Sterbeurkunden und vieles mehr bezahlt werden können.
Über einen selbst festgelegten Zeitraum wird monatlich eine geeignete
Summe angespart, die im Todesfall an die Hinterbliebenen ausgezahlt
wird.
Zwischen einer Sterbegeldversicherung und einer
Risikolebensversicherung gibt es ein paar Unterschiede:
1. Der Zweck
Was haben Sie vor?
Wollen Sie einfach nur Ihre Beerdigungskosten abgesichert haben? Dann
reicht die Mini-LV Sterbegeldversicherung.
Oder wollen Sie, dass darüber hinaus Ihre Hinterbliebenen finanziell
versorgt sind? Falls dieser Grund vorliegt, ist die
Risikolebensversicherung die bessere Alternative. Im Todesfall erhalten
die Hinterbliebenen eine vergleichsweise hohe Summe, mit der locker
auch die Beerdigungskosten bezahlt werden können. Die Rest kann frei
verwendet werden; Ablösung einer Hypothek, Ausbildung der Kinder,
Weltreise oder Autokauf – alles ist möglich.
2. Die
Gesundheitsprüfung
Bei der Sterbegeldversicherung werden Vorerkrankungen nur oberflächlich
abgefragt. Liegen welche vor, stehen sie einem Vertragsabschluss nur
selten im Wege.
Bei der Risikolebensversicherung spielen die Gesundheitsfragen eine
ganz wichtige Rolle, denn schließlich ist die Versicherungssumme auch
um ein Vielfaches höher. Hier gilt es, absolut wahre Angaben zu machen
und nichts zu „vergessen“. Andernfalls versagt der Versicherer später
die Auszahlung.
3. Die Laufzeit
Der Versicherungsschutz bei einer Sterbegeldversicherung gilt ein Leben
lang.
Sollte die versicherte Person nach der Ansparzeit immer noch leben,
bleibt das Kapital weiterhin im Besitz des Versicherers und wird im
Todesfall mit Zinsen und Zinseszinsen ausbezahlt. Sollte die
versicherte Person älter als 100 Jahre werden, wird es ihr schließlich
ausgezahlt, um es selbst anzulegen.
Bei der Risikolebensversicherung wird hingegen von vornherein ein
Endalter festgelegt, bis zu dem die versicherte Person gegen Tod
versichert ist. Danach besteht kein Versicherungsschutz mehr, auch wenn
(bzw. weil) altersbedingt das Todesfallrisiko steigt.
Was man noch über
die Sterbegeldversicherung wissen sollte
- Die Beiträge
zur Sterbegeldversicherung können Sie im Rahmen der
Vorsorgeaufwendungen von der Steuer absetzen. Angestellten, Beamten,
Rentnern und Mitgliedern der Künstlersozialkasse stehen dafür
maximal 1.900 Euro im Jahr zur Verfügung; bei Selbstständigen liegt das
Maximum bei 2.800 Euro.
- Erkundigen
Sie sich vor Vertragsabschluss bei Bestattungsunternehmen über die
gängigen Kosten. Lassen Sie sich auch beraten, wie hoch die Kosten
voraussichtlich in 10, 20 oder 30 Jahren sein dürften. Und überlegen
Sie, ob Folgekosten wie z.B. für die Grabpflege mit abgedeckt sein
sollen.
- Achten Sie
bei Vertragsabschluss darauf, ob Ihre Police eine „garantierte Summe“
enthält oder ob die Auszahlung aus den erwirtschafteten Überschüssen
erfolgen soll. Das kann dann, wenn das Geld gebraucht wird, einen
Riesenunterschied machen. Im schlimmsten Fall kann die Versicherung
nicht zahlen…
- Es gibt
Sterbegeldversicherungen mit und ohne Wartezeiten. Wer sofortigen
Schutz will, muss sich erstens wie bei einer Lebensversicherung einer
Gesundheitsprüfung unterziehen und zweitens etwas mehr zahlen.
Allerdings wird im Falle eines Todes während der Wartezeit auch etwas
gezahlt, allerdings wenig und zeitlich gestaffelt. Bei
Unfalltodesschutz entfällt die Wartezeit bei den meisten
Gesellschaften. Manche zahlen bei Unfalltod sogar die doppelte Summe
aus.
- Achten Sie
darauf, ob Ihre Angehörigen die freie Wahl des Beerdigungsunternehmens
haben, oder ob der Versicherer nur mit bestimmten zusammenarbeitet.
Weitere Überlegungen
Bei Singles ohne familiären Anhang und ohne Lebenspartner stellt sich
die Frage, wofür eine Risikolebensversicherung Sinn macht…
Und was die früher oder später unausweichliche Beerdigung und ihre
Kosten betrifft, so kann sich jeder auch fragen, ob dazu eine
Versicherung wirklich notwendig ist. Wer eine Zeitlang das dafür
notwendige Geld selbst anspart und auf einem separaten Tagesgeldkonto
verwahrt, spart Abschlussgebühren und Verwaltungskosten, was sich
wahrscheinlich positiv auf die Rendite auswirkt.
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