Dummes deutsches Geld -
Itzehoer Aktien Club warnt vor neuem Fonds aus den USA
In
den USA war sie zunächst extrem erfolgreich mit ihrer Firma ARK Invest.
Dann ging es steil bergab für die Investmentfirma von Cathie Wood. Nun
steigt sie in den deutschen Markt ein - der Itzehoer Aktien Club (IAC) ist nicht überrascht.
"International gelten wir Deutschen nicht gerade
als die cleversten Geldanleger", sagt IAC-Geschäftsführer Jörg
Wiechmann. Denn sie sind in den vergangenen Jahrzehnten ganz vorn dabei
gewesen, wenn es darum ging, Ersparnisse zu versenken - ob in
geschlossenen Schiffsfonds, in spekulativen Optionsscheinen oder
einfach nur in Sparanlagen mit niedrigen Zinsen unterhalb der
Inflationsrate.
Zusätzlich hätten deutsche Banken in der Finanzkrise 2009 in großem
Stil Milliarden mit US-Hypothekenpapieren verloren, so Jörg Wiechmann.
"Stupid german money", also "Dummes deutsches Geld", habe es sogar zu
einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht.
Und eine Studie der Universität Bonn aus dem Jahr 2019 belege, dass
deutsche Anleger mit einer Rendite von im Schnitt 4,9 Prozent jährlich
auf ihre Auslandsinvestitionen seit 1975 tatsächlich deutlich weniger
erfolgreich gewesen seien als Amerikaner (10,6 Prozent), Engländer
(10,2 Prozent), Italiener (7,9 Prozent) und Franzosen (7,3 Prozent).
"Deshalb orientiert sich die globale
Finanzindustrie mit hoch riskantem, aber wenig Ertrag versprechendem
finanziellen Schrott seit jeher gern Richtung Deutschland", sagt der
IAC-Geschäftsführer.
So wie jetzt auch ARK Invest: Fondsmanagerin Cathie Wood war während
der Corona-Pandemie in den USA extrem erfolgreich. Hohe
Risikobereitschaft der vielen Börsenneulinge, der ETF-Trend und der
Hype um Tech-Aktien hätten ihr viele Milliarden in die Fonds gespült,
das Flaggschiff ARK Innovation ETF sei zum größten aktiv gemanagten ETF
der Welt geworden, so der Experte.
Doch im Tech-Crash 2022 habe der hochriskante ARK Innovation ETF in der
Spitze mehr als 80 Prozent an Wert verloren und auch trotz der
Börsen-Rallye der Tech-Aktien kaum aufgeholt. Die Fondsrating-Agentur
Morningstar habe der Fondsgesellschaft daraufhin den Titel als "größter
Vermögensvernichter unter allen ETF-Anbietern" verliehen, berichtet
Jörg Wiechmann. Anleger hätten 14 Milliarden Euro verloren.
Doch nun komme Cathie Wood mit ihrer
Gesellschaft nach Deutschland. Der IAC-Geschäftsführer stellt ironisch
fest: "Nur weil man am US-Markt grandios abgestürzt ist, heißt es ja
nicht, dass man es im Land des Stupid german money' nicht noch einmal
versuchen könnte."
Nils Petersen
Fondsmanager
Tel: +49 4821 6793-36
Fax: +49 4821 6793-19
E-Mail: petersen@iac.de
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