Inflationsausgleich für arme Rentner
Die
Inflation verliert an Tempo, aber vor allem Lebensmittel bleiben ein
Preistreiber, so das Statistische Bundesamt: Der Verein LichtBlick
Seniorenhilfe e.V. startet deshalb eine große Aktion für arme Rentner,
die nur knapp über der Grenze für Sozialleistungen liegen: Sie erhalten
eine Soforthilfe von 200 Euro.
Der Kühlschrank ist leer, zum Abendessen gibt es nur ein kleines Stück
Brot: Besonders hart treffen die Lebensmittelpreise die Senioren, die
nur ein paar Euro über der Bemessungsgrenze für Sozialleistungen liegen
und daher zum Beispiel keine Berechtigung haben, zu den Tafeln zu
gehen. Deutschlandweit hilft ihnen der Verein LichtBlick Seniorenhilfe
e.V. nun mit einer Einmalzahlung von 200 Euro, die sie schnell und
unbürokratisch aufs Konto bekommen.
Die Aktion richtet sich gezielt an Rentner, die
in versteckter Armut leben, wie Edeltrudis E. (81) aus München. Die
ehemalige Familienbetreuerin hat immer gearbeitet, nun reicht ihre
kleine Rente kaum für das Nötigste - nach Abzug von Miete, Nebenkosten
und Medikamenten bleiben ihr nur etwa 250 Euro pro Monat übrig. "Ich
liebe Gemüse, aber Broccoli kann ich mir gerade nicht leisten", sagt
die Seniorin. 4,99 Euro sollte der jetzt kosten - "mit diesem Geld muss
ich einen ganzen Tag für Lebensmittel auskommen", rechnet sie vor. "Ich
suche immer nach Sonderangeboten oder abgelaufenen Produkten."
Neben den Lebensmittelpreisen sorgt sie sich auch über die gestiegenen
Gas-Abschlagszahlungen, die monatlich fällig sind: Bis Dezember hat sie
74 Euro im Monat bezahlt. Diese Summe hat sich mehr als verdoppelt: 160
Euro zahlt Edeltrudis E. jeden Monat für Gas. "Ich spare, wo ich kann",
sagt sie verzweifelt. Und deshalb hat sie jetzt auch auf ein neues Paar
Schuhe verzichtet - die bräuchte sie eigentlich dringend: "Meine Füße
sind so dick, deshalb passe ich nicht mehr in meine alten Schuhe."
LichtBlick-Gründerin Lydia Staltner weiß um die
Not der Rentner, die nur knapp über der Bemessungsgrenze für
Sozialleistungen liegen: "Diese Menschen werden oft vergessen und
fallen einfach unten durch." Deshalb hat sie jetzt die Aktion "200 Euro
Inflationsausgleich" auf den Weg gebracht:
"Wir wollen ihnen ihre Ängste nehmen und für sie ein Lichtblick sein."
Innerhalb weniger Tage wurden bereits mehrere hundert Briefe an arme
Senioren verschickt und Überweisungen angewiesen. Eine schnelle Hilfe
ohne Behördengänge, lange Wartezeiten oder komplizierte Anträge.
"Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich über diese
Unterstützung bin", sagt die Rentnerin Edeltrudis E. Mit dem Geld von
LichtBlick kann sie nun ein paar Wochen lang sorglos Nahrungsmittel
einkaufen: "Das ist für mich ein großes Glück."
Sorgen und Nöte, die der Verein tagtäglich
direkt mitkriegt. Über 27.000 bedürftige Rentner werden von LichtBlick
deutschlandweit unterstützt. "Jeden Tag erreichen uns neue Anträge von
verzweifelten Senioren", sagt Projektleiterin Brigitte Grung. Die
200-Euro-Aktion richtet sich gezielt an Senioren, die mit ihrer kleinen
Rente nur knapp über der Bemessungsgrenze liegen und keine
Sozialleistungen wie Grundsicherung oder Wohngeld beziehen. "Keiner
soll Hunger leiden oder auf Mahlzeiten verzichten müssen, weil das Geld
nicht reicht", sagt Brigitte Grung.
Unabhängig von der Aktion hilft LichtBlick allen bedürftigen Rentnern,
die über 60 sind, die eine deutsche Rente beziehen - mit finanziellen
Soforthilfen, Lebensmittelgutscheinen oder Patenschaften von monatlich
35 Euro für die Erfüllung kleiner Wünsche. Alle Projekte von LichtBlick
werden ausschließlich aus Spenden finanziert - jetzt ist finanzielle
Unterstützung wichtiger denn je. Brigitte Grung: "Lassen Sie uns
gemeinsam etwas bewegen und für unsere Rentner da sein - das haben sie
verdient."
Die 200 Euro Inflationsausgleich zahlt
LichtBlick Seniorenhilfe e.V. an Senioren, die mit einer kleinen Rente
knapp über der Bemessungsgrenze für Sozialleistungen wie Wohngeld oder
Grundsicherung im Alter liegen und daher keine staatliche Unterstützung
erhalten. Die Bedürftigkeit wird vorab geprüft.
Mehr Informationen gibt es in den LichtBlick-Büros München (Tel. 089/67
97 10 10), Münster (Tel. 0251/59 06 58 90) und Deggendorf (Tel. 0991/38
31 67 62).
Spendenkonto:
Stadtsparkasse München: IBAN: DE20 7015 0000 0000 3005 09, BIC: SSKMDEMM
Sparkasse Münsterland-Ost: IBAN: DE88 4005 0150 0000 5817 36, BIC: WELADED1MST
VR Bank Passau: IBAN: DE14 7409 0000 0000 7788 00, BIC: GENODEF1PA1
Original-Content von: LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
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