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Die Umkehrhypothek

Immer öfter hört man von Altersarmut. Senioren ab 60 Jahre, die eine Immobilie besitzen, können sie gegebenenfalls nutzen, um ihr verfügbares Einkommen zu erhöhen. Spezialanbieter machen dies zunehmend möglich. Doch die Angebote muss man genau prüfen, denn es gibt eine empfehlenswerte und eine weniger empfehlenswerte Variante. 

Diese Immobilienkassen bieten eine so genannte, bislang noch wenig bekannte Umkehrhypothek an, die es in Großbritannien und den USA aber schon lange gibt. Das Prinzip ist, dass der Eigentümer sein Haus veräußert und dafür ein Kapital bzw. eine monatliche Extrarente bekommt, aber trotzdem bis zu seinem Tod ein Wohnrecht behält (bei Seniorenpaaren bis zum Tod des länger lebenden Partners).

Bei dem weniger empfehlenswerten Modell 1 bleibt man Besitzer der Immobilie, bis man stirbt, auszieht oder verkauft. Erst dann muss das früher gewährte zins- und tilgungsfreie Darlehen zurückgezahlt werden.

Beim Modell 2 verkauft man die Immobilie an den Immorenten-Anbieter, darf aber darin wohnen bleiben und erhält zusätzlich jeden Monat eine Rente; deren Höhe ist vom Alter abhängig. Wohnrecht und Rente gelten natürlich lebenslang.
Neben der Verbesserung der Einkommenssituation gibt es noch einen weiteren vermögenswirksamen Vorteil: Der neue Eigentümer kommt während der gesamten Zeit für Wartung und Instandhaltung der Immobilie auf. Es entfällt also das teilweise erhebliche Kostenrisiko für teure Reparaturen, wofür gerade im Alter oft das Geld fehlt.

In der Praxis kann sich die lebenslange Extrarente je nach restlicher Lebensdauer als lukrativer erweisen, denn bei auch Modell 1 hängt das Darlehen vom Alter ab: ein 65-Jähriger bekommt nämlich nur maximal 15% vom Immobilienwert, weil er eine längere Lebenserwartung hat. Ein 80-Jähriger erhält 35%, was auch nicht wirklich viel ist. Der interessierte Immobilienverkäufer muss abwägen, welche Variante ihm mehr zusagt, wobei auch zu prüfen ist, ob der Verkauf in eigener Regie auf dem freien Markt nicht doch mehr Geld einbringt.

Auch muss man wissen, dass manche Umkehrhypotheken-Anbieter an Käufen in gewissen Regionen gar nicht interessiert sind, weil die demographische Bevölkerungsentwicklung eine ungünstige Prognose hat.

Der Begriff „Umkehrhypothek“ kommt übrigens daher, dass sich hier nicht wie bei einer üblichen Hypothek die Schulden während der Laufzeit verringern, sondern zunehmen. Wollen Erben das Haus doch übernehmen, ist das möglich, wenn sie die aufgelaufenen Schulden tilgen.

Anbieter von Umkehrhypotheken sind u.a.: immokasse.de, deutsche-leibrenten.de, DKB, Investitionsbank Schleswig-Holstein, Stiftung Liebenau, Caritas Krefeld, R+V Versicherung, manche Sparkassen im Rheinland, Förderbanken.

Weiterführende Informationen der Stiftung Warentest: HIER

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