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Achtung Betriebsprüfungen - Das solltest du wissen!

Warum gibt es vielen Ländern keine Betriebsprüfungen oder nicht mal eine Buchhaltungspflicht? Die Erklärung ist einfach und nachvollziehbar.

Je höher die Steuern und komplexer das Steuersystem ist, desto mehr muss ein Staat in die Kontrolle der Steuererklärungen investieren oder sich direkten Zugriff auf Konten und Softwaresysteme Unternehmer verschaffen.


12.995 Steuerprüfer waren 2021 unterwegs
Und weil Deutschland inzwischen zu den Hochsteuer-Ländern zählt, wurde  erwartungsgemäß auch bei Kontroll- und Prüfungsmethoden immens investiert und aufgerüstet. Im aktuellen Podcast sprechen Sebastian und Daniel über die Tricks und technischen Möglichkeiten, die Betriebsprüfer in Deutschland so drauf haben.

In Deutschland waren 12.895 Prüfer und Prüferinnen in 2021 in 150.000 Betrieben am Prüfen und haben dem Staat ein Mehrergebnis von 13,1 Mrd. € festgestellt.

Auf Augenhöhe mit dem Betriebsprüfer sein
Man sollte heute als Unternehmer auf „Augenhöhe“ mit dem Betriebsprüfer sein - also wissen, was der mit seiner modernen Software alles auswerten und analysieren kann sowie auch, was er darf und was nicht.


Ungarn gehörte ja auch mal zu den Hochsteuerländern in der EU. Nachdem dort die Steuern massiv gesenkt wurden, sind interessanterweise die staatlichen Steuereinnahmen stabil geblieben, einfach weil sich niemand mehr die Mühe macht, mit Tricks und Kniffs seine Steuer zu senken. Nur die Steuerberater-Zunft hat letztlich etwas gelitten.  Inzwischen gilt Ungarn sogar als eine interessante Wohnsitz-Option für Auswanderer, mit nur 9% Körperschaftssteuer und gedeckelten maximal 15% Einkommensteuer.

Die Toolbox der Betriebsprüfer reicht bis zu KI
Bei der digitalen Betriebsprüfung hat der Prüfer ganz neue Möglichkeiten, auf steuerlich relevante Daten zuzugreifen. Die Technik wird dabei immer ausgefeilter, wie sich an der Software AmadeusVerify zeigt, die der Kassennachschau dient und der immer weiter mit neuen Prüfungs-Makros nachgerüsteten Software IDEA.

Diese Software (ursprünglich vom kanadischen Rechnungshof) ist auf den ersten Blick zwar nur eine Mischung aus Excel und Datenbank, jedoch fließt seit Jahren das Wissen aller Betriebsprüfer über „Findlinge“ während Außenprüfungen und digitalen Prüfungen in sogenannte Prüfungs-Makros, die dann das volle Potenzial entfalten.


So kann ein Betriebsprüfer, nachdem er die Daten aus Finanzbuchhaltung, ERP und anderen Systemen auf sein Notebook geladen hat - sozusagen auf Erfahrungen und Prüfungs-Kreativität aller 150.000 anderen Prüfer zugreifen. Um „Fehler“ in der Buchführung aufzudecken, können auch externe Daten zum Vergleich dazugeladen werden. Ein Klassiker, der immer wieder erwähnt wird, dass für die Prüfung der ordnungsgemäßen Kassenabrechnung eines Eisverkäufers die Daten des Deutschen Wetterdienstes herangezogen werden. Aber glauben Sie mir, die Kreativität geht hier inzwischen viel weiter.

Gleichzeitig wird das Repertoire des Prüfers über die automatische Datenübermittlung und Möglichkeiten der Datenabfrage ergänzt. Und Softwarelösungen machen es einfacher, aus dieser Menge an Daten schneller Unstimmigkeiten zu identifizieren, denen er dann bei der Außenprüfung auf den Grund gehen könnte.


Gesetzlich alles sauber geregelt
Die gesetzlichen Grundlagen dafür, dass Finanzämter Zugriff auf alle steuerrelevanten Daten und auf die Softwaresysteme haben, werden immer weiter spezifiziert. Der letzte große Wurf war ja, dass alle Onlineplattformen auf denen privat oder gewerblich verkauft werden kann (Ebay, Etsy, Amazon, Airbnb etc.), alle Verkäufe bis hin zu kompletten Chat/E-Mail-Verkehr zwischen Käufer und Verkäufer, den Finanzämtern bereitstellen müssen (siehe hier).

Wem die Steuern zu hoch sind und die Anforderungen an Buchführungspflichten nicht gefallen, dem bleibt die Möglichkeit, sich einen steuergünstigen Wohnsitz zu suchen und ein Auslandsunternehmen zu gründen.

Andernfalls kann man nur empfehlen, sich mit den modernen Prüfungsmethoden zu befassen, damit man weiß, was auf einen zukommt. Man kann dadurch nämlich auch vermeiden, dass sich Prüfungen unnötig in die Länge ziehen und vermeiden, unnötigerweise die Aufmerksamkeit eines Prüfers zu erregen. 


Wie Sie sich am besten auf eine digitale Betriebsprüfung vorbereiten, verrät im neuen Podcast auf Perspektive Ausland Daniel Taborek. Er hat Unternehmen jahrelang in Sachen Betriebsprüfung beraten und weiß genau, worauf es dabei ankommt. Lassen Sie sich seine Tipps also nicht entgehen und erfahren Sie, was genau auf Sie bei einer digitalen Betriebsprüfung zukommen kann.





Timestamps:

00:00:52 Digitale Betriebsprüfung - Begrüßung und Einleitung
00:01:54 - Worum geht es bei der digitalen Betriebsprüfung?
00:04:51 - Die neue Software AmadeusVerify
00:09:08 - Was kann die neue Betriebsprüfungs-Software?
00:13:24 - Kassensysteme mit elektronischer Schnittstelle
00:19:18 - Geht der Trend hin zu bargeldlosen Zahlungen?
00:21:12 - Schnellere Betriebsprüfungen als Ziel
00:22:43 - Wie oft müssen Unternehmer mit einer Betriebsprüfung rechnen?
00:27:26 - Wie läuft eine Betriebsprüfung ab?
00:29:48 - Ist der Prüfungszeitraum erweiterbar?
00:30:38 - Welche Regelungen gibt es zu den Zugriffsmöglichkeiten des Betriebsprüfers?
00:37:54 - Darf der Betriebsprüfer Mitarbeiter befragen?
00:40:03 - Ziehen sich Betriebsprüfungen lange hin?
00:42:18 - Betriebsprüfungen als lukrative Einnahmequelle für den Staat?
00:44:50 - Gegen Schätzungen Einspruch einlegen
00:45:45 - Top-Tipps für Unternehmer



Ende der Leseprobe aus dem Gratis-Newsletter JEDEN TAG REICHER
© Copyright:  Perspektive Ausland / Roland Benn, BIG BENN BOOKS

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