Leben in Irland:
Rückständig, aber steuerlich attraktiv

Wer nach Irland umzieht, sollte besser nicht an Krebs erkranken. Nicht nur zählt man auf der Smaragdinsel per kapita die meisten Krebsfälle in der EU. Auch bei der Überlebensrate von Krebspatienten nach 5 Jahren bildeten die Iren noch 2015 das Schlusslicht der westlichen Industrieländer (für 14 von 18 Krebsarten hat man sich zwischenzeitlich dem EU-Mittelwert angenähert).

Außerhalb Dublins ist Irland auch in anderer Hinsicht ziemlich rückständig: Heizen mit Kohlebriketts oder (selbst gestochenem) Torf - das ist im ländlichen Irland immer noch so weit verbreitet wie 1-Mbit Broadband-Internet, ein nicht existierender öffentlicher Nahverkehr (das irische Schienennetz wurde in den Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit von Großbritannien weitgehend demontiert) und natürlich Regen. Regen jeden Tag und in allen Variationen…

Bei aller Liebe für die raue Schönheit des Landes und irische Traditionen wie Guinness und Folkmusik im Pub: Ein Leben in Irland setzt voraus, dass man dem Charme der 50er Jahre etwas abgewinnen kann und man auch sonst einer gewissen Pfadfinderromantik zugeneigt ist.

Wer es weniger rustikal mag, dem bleibt nur Dublin. Dann muss man aber astronomische Mieten in Kauf nehmen, denn Dublin schafft es auf der Liste der teuersten Hauptstädte weltweit auf Rang 6.

Warum dann überhaupt nach Irland umziehen, fragen Sie sich?
Nun, Ausländer können in Irland den Non-Dom Status nutzen und zahlen so bei korrekter Gestaltung auf ausländische Einkünfte (z.B. Dividenden einer Limited in UK oder Malta) keine Steuern.

Dazu und zu vielen anderen Themen rund um das Leben in Irland geht es in dieser Folge von Perspektive Ausland: