Endlich hat es die „Richtigen“
getroffen – die Eigentümer (Aktionäre) und Einleger
(Sparer).
Da
sind sich fast
alle einig: Nach der „Rettungsaktion“ für Zypern gibt es kein
Gewohnheitsrecht
mehr auf ein Bail-Out in der Eurozone.
Und
so wird von der Politik
argumentiert: Erstmals haften die Sparer ab Einlagen oberhalb von
100.000 Euro
und müssen die zuvor erzielten enormen Zinsvorteile (zypriotische
Banken
zahlten bis zu dreimal so hohe Zinsen wie im Rest der Eurozone) wieder
abgeben.
Insbesondere wird auch Geld aus dubiosen Quellen (Steuerhinterziehung,
Geldwäsche) abgeschöpft.
Und
die Mehrheit scheint das alles zu glauben und für
richtig zu halten. Dabei ist doch eigentlich allen klar: Im Falle einer
(Bank-)Pleite
verlieren die Eigentümer (Aktionäre), die Inhaber von Obligationen und
Zertifikaten sowie die Einleger (also auch die Sparer) ihr Geld, ganz
oder
teilweise.
Jedenfalls:
Mit der „Zypern-Rettung“ ist ein Wendepunkt in der
Schuldenkrise erreicht. Anleger sehen nun, dass auch Banken Pleite
gehen können
und Investoren eines Unternehmens (also auch die Sparer einer Bank) das
Risiko
des Scheiterns mittragen müssen (eigentlich selbstverständlich in
unserer
Wirtschaftsordnung). Nach Bekanntwerden der Details reagieren auch die
Börsianer besonnen (DAX steht bei fast 8’000 Punkten, der Dow Jones
sogar auf
neuem Allzeithoch).
Dass
im Falle
Zyperns die geballte Kraft Brüssels, die „Steueroasen“ auszutrocknen,
mitgespielt hat, sei nur am Rande erwähnt. Wir dürfen gespannt sein,
wer als
nächster seine „Vorzugsstellung“ verlieren wird: Die Schweiz und
Luxembourg
stehen schon längst auf den roten Listen.
Konkret
für Sie: Lassen Sie den gesunden
Menschenverstand walten und halten Sie Qualitätswerte. Aktien gehören
schließlich
bei der Insolvenz einer Bank zum Sondervermögen und bleiben im Besitz
des Eigentümers.
Damit liefert die Enteignung der Sparer zypriotischer Banken ein
weiteres Argument
für steigende Aktienkurse.
Quelle: GELDBRIEF 07/2013, www.geldbrief.com