Zertifikate
- was ist das?
Im Zusammenhang mit Wertpapieren taucht
immer wieder
der Begriff Zertifikate auf. Was ist das eigentlich und wie nutzt man
sie
richtig?
Zertifikate sind Anleihen an ein
Unternehmen, d.h.
ein Anleger verleiht Kapital. Rechtlich gesehen handelt es sich
um Inhaberschuldverschreibungen. Zertifikate werden von Banken
emittiert und an
Privatkunden verkauft. Der Vorteil von diesen Papieren ist, dass sie
auch dem
Privatanleger ermöglichen, komplexe Anlagestrategien zu verfolgen sowie
in
unterschiedliche Anlageklassen zu investieren, um seine Anlagen zu
diversifizieren.
Im Gegensatz zu Aktien sind Zertifikate
aber keine
direkten Kapitalbeteiligungen. Das Zertifikat verspricht lediglich,
dass der
Anleger sein Geld plus Gewinn zu einem späteren bzw. bestimmten
Zeitpunkt
zurückbekommt.
Man könnte es auch als eine Art
Kapitalwette
beschreiben. Diese gewinnt der Anleger, solange der
Zertifikate-Aussteller
solvent ist. Wird er aber zahlungsunfähig, wird auch das Zertifikat
wertlos. Ein
eklatantes Beispiel ist der Fall der Investmentbank Lehman Brothers,
mit ein
Auslöser der Bankenkrise im Jahre 2008. Die Bonität des Unternehmens
ist also
für den in Aussicht gestellten Gewinn wichtig.
Entscheidend für den Erfolg von
Zertifikaten ist
jedoch die Entwicklung der Börsenkurse, weil sie an Basiswerte wie
Aktien,
Indizes, Anleihen oder Rohstoffe gekoppelt sind. Außer einer richtigen
Einschätzung der Bonität ist ebenfalls eine gute Kenntnis der
Basiswerte nötig.
Im Juni 1990 wurde das allererste
Zertifikat
emittiert (von der damaligen Dresdner Bank); es war ein
Index-Zertifikat auf
den DAX. Wenn der DAX
beispielsweise um
10% steigt, dann steigt auch das DAX-Zertifikat.
Danach wurde eine Vielzahl weiterer
Zertifikat-Arten
entwickelt:
- Bonus-Zertifikate
- Discount-Zertifikate
- Garantie-Zertifikate
- Airbag-Zertifikate
- Hebel-Zertifikate
- Bandbreiten-Zertifikate
- Outperformance-Zertifikate
- Alpha-Zertifikate
- Sport-Zertifikate
Die größere Auswahl macht die Entscheidung
nicht
gerade einfacher. Bevor man in Zertifikate investiert, muss man sich
zuerst für
den Typ entscheiden, indem man die jeweiligen Vor- und Nachteile
miteinander
vergleicht. Dann muss man den Basiswert studieren, um das Risiko
einzuschätzen.
Und schließlich ist noch die Bonität der ausgebenden Bank zu
berücksichtigen.
EFTs
und Zertifikate
Der Geldbrief schreibt:
Eine Ergänzung zum Thema „Zertifikate“ und ETFs:
Auch bei ETFs gibt es Risiken. Wenn ein ETF in Anleihen investiert,
bleibt dem Kunden das volle Emittentenrisiko. Wenn ein ETF aber in
Aktien investiert, kommt es wieder auf die interne Strategie an. Manche
ETF-Anbieter kaufen wirklich die Aktien aus dem jeweiligen Index
(betreiben also keinen Etikettenschwindel), andere wiederum bilden den
Inhalt auch mit Tauschgeschäften (Swaps) ab. Letzteres sind nur
Versprechungen, ein klassisches Gegenpartei-Risiko. Das braucht auch
keiner.
Mit anderen Worten:
Zertifikate nein, ETFs
ja – aber auch hier ist eine Analyse vor dem Kauf notwendig. Und wenn
Sie die Auswahl der ETFs nicht selbst vornehmen wollen, können Sie mit
kleinen oder größeren Beträgen bei Ihrer Bank einen speziellen
ETF-Dachfonds kaufen, der weltweit in die interessantesten ETFs anlegt:
Es ist der Ihnen ja schon bekannte Zeus
Strategie Fund
(ISIN: LI 001 099 8917, Valorennummer: 1099891, Wertpapierkennnummer
WKN: 964 901), aktueller Anteilswert: 73,18 Euro. Günstiger und
sicherer geht es kaum, große und kleine Vermögen anzulegen und sich
selbst nicht um Umschichtungen kümmern zu müssen.
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