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Erstmals in der Geschichte:
Etwas kaufen und zusätzlich
Millionen USD dazubekommen
Im internationalen Ölhandel wird viel auf Termin gehandelt.
Für jeden Monat gibt es Kontrakte.
Die Mai-Kontrakte sind am Dienstagnachmittag (21.04.2020) zum Ausgleich fällig geworden.
Dabei hat es sich gezeigt, dass so viele Kontrakte fällig wurden, wie sie vom Markt gar nicht an- und abgenommen werden konnten.
Seit Wochen schon sprach die Industrie von vollen Lagern, die dringend
abgebaut werden müssten. Nur streikten die Käufer in aller Welt.
Vor allem China, das den Braten roch, spekulierte, dass sich das Öl auch noch viel billiger kaufen lassen werde…
Ölhändler hatten bereits alle freien Schiffe gechartert, um darauf Öl temporär zu lagern.
Dazu alle Tankanlagen an der Küste. Zuletzt wurden sogar die Pipelines als Lagerstätten „missbraucht“, so arg war die Lage.
Doch auch das brachte nicht die Entspannung. Käufer von Mai-Kontrakten mussten noch viel mehr übernehmen.
Da keine Transportmöglichkeiten da waren, kamen sie in arge Bedrängnis.
Sie begannen, das Öl – zur sofortigen Lieferung – zu verschleudern,
doch auch das brachte nichts, denn es konnte weder gelagert noch
weiterverkauft werden…
Zum ersten Male in der Geschichte des Ölhandels sank eine Notierung auf Minus.
Und das massiv.
Am Montag wurde so ein negativer Kurs von 38,70 Dollar pro Barrel notiert.
Das heißt, wenn ein Händler eine Million Barrels kaufte, bekam er das Öl gratis und dazu noch 38,7 Millionen Dollar.
Völlig verrückt, aber so spielte der Markt in den Schlussminuten, als das totale Chaos ausbrach.
Die Notierungen für Juni, Juli und weiter hinaus fingen sich und gerieten wieder schrittweise aufs Geleise…
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