So wird man Testfahrer
Um
Testfahrer zu werden, empfiehlt es sich, die (Klein-)Anzeigen
einschlägiger Auto- und Motorsport-Zeitschriften regelmäßig zu
studieren. Hier werden kurzfristig immer wieder interessante Stellen
angeboten. Es sind sogar langfristige Vollzeitbeschäftigungen möglich.
Eine berufliche Vorbildung in einem KFZ- bzw. technischen Beruf wie
z.B. Mechatroniker oder Karrosseriebauer wird vorausgesetzt. Viel
erfolgversprechender ist jedoch ein abgeschlossenes Studium in
allgemeinem Maschinenbau (Universität), Fahrzeugtechnik oder Mess- und
Regeltechnik (Fachhochschule).
Gute Computer- und Englischkenntnisse werden ebenfalls erwartet – sowie eine weiße Weste in Flensburg...
Als Diplom-Ingenieur hat man gute Chancen für eine Bewerbung bei einem
Automobilhersteller. Man wird nicht gleich als Testfahrer arbeiten
können, sondern muss erst in der Entwicklungsabteilung ein paar Jahre
Berufserfahrung sammeln, bevor man zur praktischen Erprobung wechseln
kann.
Nach Aussagen eines ehemaligen Berufstestfahrers ist es aber ein eher
eintöniger Job, da die jeweiligen Fahrprogramme streng nach
vorgegebenen Anweisungen durchgeführt werden müssen. Ein Testfahrer
muss sehr diszipliniert fahren, nicht Grenzen ausloten wie ein Formel
1-Pilot.
Er muss Fahrverhalten, Leistung und Funktionalität bei
unterschiedlichen Bedingungen beurteilen; die Ergebnisse werden von der
Entwicklungs- und Produktionsabteilung verwertet. Jedes neue
Fahrzeugmodell wird erst auf Teststrecken ausgiebig probegefahren,
bevor es in die Serienproduktion geht.
Wie hoch ist der Bedarf an Testfahrern?
Das kommt auf den Hersteller an: Lamborghini hat ganze zwei, während Volkswagen über 100 beschäftigt.
Vergütung:
Verhandlungssache, aber stark abhängig von der Berufserfahrung. Es gibt
auch regionale Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Somit
kann das Gehalt eines Testfahrers zwischen 2.000 und 3.500 Euro
schwanken.
Auch Motorenhersteller, Reifenfabrikanten, Motorsport-Teams sowie
eventuell Autozulieferer haben Bedarf. Es gibt auch
Dienstleistungs-Unternehmen, die sich auf „Automotive Testing“ für die
Automobil-Industrie spezialisiert haben, wie beispielsweise:
www.fakt.com
www.bertrandt.com
Teilweise suchen Verlage der Motorpresse selbst private Testfahrer, so
zum Beispiel die Zeitschrift AUTO ZEITUNG, die vor einiger Zeit nicht
weniger als 1.000 normale Autofahrer für eine Leser-Test-Aktion
benötigte.
Einfahrer
Ein verwandter Beruf ist der des Einfahrers. Ein Einfahrer fährt
Neuwagen, meist PKWs, professionell und optimal für den Käufer ein, um
die Leistung und die Lebensdauer von Motor, Getriebe, Stoßdämpfern usw.
zu erhöhen.
In Kleinanzeigen werden häufig verlockende Nebenjobangebote für
Testfahrer angeboten ("250 Euro für einen 5-Stunden-Job"). Das gibt es
nicht in der Wirklichkeit! Es geht den Inserenten lediglich darum,
Träumern beispielsweise für die Eintragung in Wartelisten etc. Geld
abzuknöpfen... Oder die persönlichen Daten werden für Werbezwecke
missbraucht...
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