Ein Bankkonto in der Schweiz -
so geht's auch heute noch
VORTEILE:
• Schweizer Franken (eine der stärksten und
stabilsten Währungen der Welt).
• Deutsche Sprachverständigung
• Leichtere Erreichbarkeit.
• Keine Kooperation mit der deutschen SCHUFA.
• Effizientestes Bankensystem der Welt.
• Nicht EU-Mitglied.
• Kontoeröffnung ggf. auch ohne Wohnsitz in der
Schweiz möglich.
• Lediglich Identifizierung durch Pass oder
Personalausweis.
• Ein Schweizer Konto kann auch in einer Fremdwährung
geführt werden.
• Zum Girokonto gehört immer auch eine Bankkarte für
Auszahlungen am Geldautomaten.
In der kleinen Schweiz gibt es ca. 600 konkurrierende Banken! Die
größten sind UBS und Crédit Suisse, die auch weltweit zu den größten
gehören. Neben diesen Groß- oder Universalbanken klassifiziert man noch
in Raiffeisenbanken, Kantonalbanken (vergleichbar mit Sparkassen in
Deutschland), Privatbanken und Vermögensverwaltungsbanken.
Eine Sonderstellung hat die Schweizer Postbank Postfinance
inne. Hier war bis zum Jahre 2009 eine Kontoeröffnung sogar per Post
möglich, auch für Deutsche! Heute soll eine Kontoeröffnung für
Ausländer immer noch möglich sein, aber nur wenn sie nicht weiter als
100 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt wohnen, aber eine Garantie auf ein Konto ist das auch nicht.
Auf alle Fälle ist PostFinance gesetzlich verpflichtet, natürlichen und
juristischen Personen mit Wohnsitz, Sitz oder Niederlassung in der
Schweiz das Eröffnen und Führen eines Zahlungsverkehrskontos
anzubieten, auch Geschäftskonten.
Seit
die Kontoführung für Kunden mit Wohnsitz im Ausland (sog.
Devisenausländer) gesetzlich bedingt einen relativ hohen bürokratischen
Aufwand und entsprechende Kosten verursacht, sind Schweizer Banken,
auch die Postfinance, nicht mehr sehr erpicht auf ausländische Kunden.
Entweder wird die Anfrage von vornherein abgelehnt, oder man versucht,
mit vergleichsweise happigen Monatsgebühren Interessenten
abzuschrecken. So verlangt die Postfinance 25 CHF pro Monat (300
CHF/Jahr, ca. 275 €/Jahr).
Man muss hier geschickter vorgehen, wenn man heutzutage als Ausländer
ein Schweizer Konto eröffnen will. Die plumpe Frage „Ich will ein
Girokonto. Was kostet das?“ führt in der Regel zu einer kategorischen
Verweigerung. Weitaus erfolgreicher ist die Strategie, einen Köder
auszulegen (das gilt auch für die nachfolgend genannten Institute):
So könnte man z.B. vorgeben, Vermögenswerte außerhalb des Euro-Raumes
anzulegen und/oder demnächst in die Schweiz umzusiedeln. Um die Bank
und ihre Dienstleistungen besser kennen zu lernen, beabsichtige man,
zunächst ein Girokonto (eventuell auch ein Festgeldkonto) zu eröffnen.
Bei solch einer Argumentation fällt die Reaktion der Bankmitarbeiter
ganz anders, viel freundlicher aus!
Zurück zur Postfinance: Per Online-Banking, das hier E-Finance heißt,
kann man das Konto von jedem Internetanschluss der Welt aus verwalten.
Die Kontoführung erfolgt wahlweise in Euro oder in Schweizer Franken.
Barabhebungen durch PostFinance Card Direct (Sicherheitsleistung von
2.000 CHF, wenn kein Wohnsitz in der Schweiz vorhanden ist).
Online-Banking möglich. Unter gewissen Voraussetzungen ist die
Kontoführung kostenlos.
Auch übrige Nachbarn wie Österreicher, Italiener und Franzosen können
bei Postfinance Kunde werden (auch die Bürger der Kleinstaaten
Liechtenstein, Monaco, San Marino und Vatikanstaat sind willkommen).
Eine letzte Möglichkeit, Kunde bei Postfinance zu werden, geht über ein
Sparkonto. Das ist auch für Ausländer möglich. Es ist völlig
gebührenfrei. Eine Mindesteinlage oder monatliche Geldeingänge werden
nicht gefordert.
Dafür aber verfügt das Sparkonto über eine IBAN und könnte somit wie ein Girokonto genutzt werden.
Weitere empfehlenswerte Schweizer Direktbanken:
- Cornèr Bank:
Die Bank wurde bereits 1952 gegründet und hat Niederlassungen
in Luxemburg und auf den Bahamas. Bereits 1975 hat die
Cornèr Bank, noch vor allen namhaften großen Schweizer
Banken,
VISA-Kreditkarten ausgegeben.
- VZ
Finanzportal: Das VZ Finanzportal ist die Online-Plattform des VZ VermögensZentrums für regelbasierte die Geldanlage mit den besten ETF und Aktien.
Haben sich früher alle Schweizer Banken um ausländische und speziell
deutsche Kunden geradezu gerissen, ist nun genau das Gegenteil der
Fall: Bei den meisten Banken ist es so, dass man die bestehenden Kunden
aus Deutschland regelrecht hinausekelt und Neukunden ziemlich barsch
abweist.
Aber es gibt ein paar rühmliche Ausnahmen, wie Wirtschaftsjournalist
Markus Miller, der Chefredakteur von Kapitalschutz
vertraulich, in einem persönlichen Test recherchiert hat. Allerdings ist überall ein persönliches Erscheinen bei der
Antragstellung erwünscht. Nur bei drei Banken hat sich Markus Miller nicht „wie ein potenzieller
Schwerkrimineller, ein Bettler oder ein lästiger Bittsteller und
Hausierer“ diskriminiert gefühlt:
Nicht nur, dass vor allem die Kantonalbanken ausgesprochen unfreundlich
auf telefonische Anfragen reagiert haben, auch die Preisgestaltung hat
es ganz offensichtlich darauf abgesehen, potenzielle Kunden aus dem
Ausland abzuschrecken.
Den Vogel schoss dabei die Kantonalbank Fribourg (Freiburg) ab, die
alljährlich 600 SFR Kontoführungsgebühren verlangt. Die Kantonalbanken in St. Gallen, Obwalden, Zürich sowie im Thurgau und
im Waadtland sind mit 360 SFR billiger, aber immer noch vergleichsweise
teuer.
Eine Kantonalbank jedoch macht dieses unrühmliche Spielchen nicht mit
und das liegt wahrscheinlich an der Lage zu einer der bekanntesten
touristischen Attraktionen der Schweiz: die Rheinfälle bei Schaffhausen.
Weil der Kanton Schaffhausen an Deutschland grenzt und Hunderttausende
Touristen die größten Wasserfälle Europas besuchen, herrscht bei der Schaffhauser Kantonalbank
ein ganz anderer Kundenservice, wie Markus Miller bei seinem verdeckten
Test erfreulicherweise erfahren durfte: Die Mitarbeiterin war höflich,
freundlich und kompetent. Der Preis für die Kontoführung: nur 36 Schweizer Franken pro Jahr (3,00 CHF im Monat)!
Übersicht Kantonalbanken
www.kantonalbank.ch
Ebenfalls empfehlenswert findet Kapitalschutz
vertraulich die Bank
Cler (vormals Bank Coop) mit 32 Geschäftsstellen landesweit.
Zwar
macht man hier bei den Kontoführungsgebühren einen großen
Unterschied zwischen einheimischen (12 SFR) und ausländischen Kunden
(120 SFR!), aber dennoch gibt es Bemerkenswertes zu berichten: Die
Kontoführungsgebühren sind nämlich verhandelbar, wenn man neben dem
Girokonto auch ein Depot oder Feldgeldkonto eröffnet. Bei einer Einlage
von mindestens 100.000 SFR bekommt man die völlige Gebührenbefreiung.
Weitere Pluspunkte sind das gute Filialnetz und die breite
Produktpalette.
Schließlich ist noch die Migros
Bank zu nennen als eine der wenigen Universal-Banken, wo Deutsche heute noch
ein schufafreies Konto eröffnen können. Die Migros Bank ist ein Tochterunternehmen der Schweizer
Supermarktkette Migros und hat derzeit landesweit 69 Filialen.
Zwar sind die Kontoführungsgebühren mit 240 SFR auch nicht billig, aber
bei einer Mindesteinlage von 7.500 SFR (ca. 6.500 EUR) reduziert sich
das Ganze auf nur noch 60 SFR.
Gegebenenfalls
bieten sich als Universalbanken auch die Schweizer Raiffeisen-Banken
an, sofern Firmen und Personen einen Wohnsitz bzw. Sitz in der Schweiz
haben. Raiffeisen
Schweiz: https://www.raiffeisen.ch/rch/de.html
Schweizer Discount-Broker
Wer plant, als Alternative auch Konten außerhalb der EU und des
Euro-Raumes zu eröffnen, trifft eine sehr kluge Entscheidung, die sich
später einmal auszahlen wird. Denn die unsägliche EU-Bankenunion
ist eine einzige Schweinerei zu Lasten der EU-Bürger und -Steuerzahler.
Da die Schweiz nicht Mitglied der EU ist, ihre eigene, stabile Währung
hat und auch ansonsten solide Verhältnisse aufweist, ist ein Schweizer
Konto praktisch unumgänglich. Das gilt erst recht für Wertpapierdepots.
Diese zwei Discountbroker sind empfehlenswert:
Swissquote Bank
(klassischer Wertpapierhandel von Aktien, Anleihen, Investmentfonds - börslicher und außerbörslicher
Handel von Derivaten (Optionsscheine, Zertifikate) - Handel mit Devisen (Forex) - Handel mit
Kryptowährungen für Selbstentscheider ohne Beratungsbedarf - optional auch Online-
Vermögensverwaltung. Eigene Kryptobörse mit derzeit 35 Coins. Neuerdings auch mit Krypto-Kreditkarte)
Strateo Bank
(Aktien, ETFs, Optionen, Anleihen, Investmentfonds, Forex, CFD-Handel, Futures. Multiwährungskonten in
CHF, EUR, USD, GBP, CAD, SEK. Keine Kontoführungsgebühren, keine Mindest-Einlage. Günstige
Order-Gebühren. Kontoeröffnung online. Deutschsprachiger, kompetenter Kundendienst. MasterCard auf
Wunsch. Lombardkredit möglich)
Saxobank
Preisgekrönte Handelsplattformen und erstklassige Handelskonditionen für Aktien, ETFs, Optionen,
Anleihen, Investmentfonds, Forex, CFD-Handel, Futures, Rohstoffe.
***
Nach Erfahrungen
von Lesern können auch andere Regionalbanken Ausländern eine
Kontoeröffnung gewähren. Allerdings meist nur, wenn wirtschaftliche
und/oder familiäre Gründe vorliegen, also wenn man in der Region lebt
oder arbeitet bzw. wenn es familiäre Bindungen gibt.
Leserreaktionen zeichnen ein unterschiedliches Bild: Während ein Leser
berichtet, dass er mit der Berner Kantonalbank gute Erfahrungen gemacht
(„Das Konto wurde von mir online eröffnet. ca. 5 Minuten, ein einfaches
Girokonto. Super Service - einfach anrufen bei Problemen! Meine Rente
geht drauf - keine Probleme, auch von den Berufsgenossenschaften
nicht!“), konnte ein anderer dies nicht bestätigen:
Hallo Herr Benn,
kurze Information: die BEKB eröffnet mir als Münchner kein Konto mit
der Begründung, sie sei Regionalbank und ausschließlich im Umkreis von
80 km um Bern tätig. Sie eröffnen auch keine Konten für deutsche
Bürger... Aussage vom 2.3.2016.
***
Generell lässt sich
sagen, dass der Versuch, in der Schweiz per Telefon oder Internet ein
Konto zu eröffnen, generell fehlschlägt. Denn aufgrund internationaler
Verträge müssen Schweizer Banken inzwischen solche Anfragen ablehnen,
weil in der Regel unklar ist, aus welchen Quellen das einzuzahlende
Geld stammt.
Wer kein bekannter Neukunde mit sehr großem Vermögen ist oder nicht von
einem Altkunden empfohlen werden kann, dem bleibt nur eine Möglichkeit:
Nehmen Sie sich die Zeit und besuchen Sie eine Bank zu den üblichen
Geschäftszeiten persönlich. Gute Chancen haben Sie, wenn Sie den
Kontowunsch plausibel begründen können:
- Wohnsitznahme
in der Schweiz bevorstehend
- Beruflich
oder geschäftlich tätig in der Schweiz
- Sie möchten
Vermögen auch in anderen Rechtsräumen als der EU sicher anlegen
...► ÜBRIGENS...
Nummernkonten sind in der Schweiz immer noch möglich. Aber nicht mehr
anonym. Bei der Beantragung muss sich der Kontoinhaber gegenüber der
Bank ausweisen.
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