Schweizer
Bankgeheimnis
Solange es meinen Newsletter "Jeden Tag reicher" gibt, empfehle ich den
Börsendienst «Geldbrief».
Und zwar vor allem wegen seiner klugen Anlagestrategie. Diese hat den
Wert des seit 1991 real existierenden Musterdepots von 100.000 auf
aktuell 1.634.529 angehoben. Das entspricht einer durchschnittlichen
Jahresrendite von 10,88%.
Den «Geldbrief» schätze ich aber auch wegen seiner fundierten Analysen
und Schlussfolgerungen. Hier ein prächtiges Beispiel:
„Loch Ness an der
Bahnhofstrasse“
Bereits im Jahr 2003, manche werden sich erinnern, machten wir mit
deutlichen Worten darauf aufmerksam, dass vermutlich in gar nicht allzu
ferner Zeit etwas Ungeheuerliches passieren könnte: „Auch das Schweizer
Bankgeheimnis wird fallen“.
Zudem zeichneten wir legale Wege auf, wie sich möglicherweise
betroffene Kapitalanleger – rechtzeitig! – auf eben diese Entwicklungen
einstellen könnten. Stichwort: Kapitalanlagen rigoros
„ertragsteuerfrei“ stellen.
Von vielen, u.a. dem langjährigen Korrespondenten der F.A.Z. in Zürich,
Heinz Brestel, wurden wir damals heftigst wegen verantwortungsloser
Schwarzmalerei gescholten. Originalton Heinz Brestel in seiner
FAZ-Kolumne vom 12. Juli 2003 („Loch Ness an der Bahnhofstrasse“):
„Nicht bei allen Banken herrscht aber Urlaubsstimmung. Da ist etwa ein
Informationsdienst in Vaduz...
Er hat die Verunsicherung der ausländischen Kunden im Franken-Raum
genutzt und ist mit einem Horror-
Exposé an den Markt gekommen mit dem Titel: ‚Schwarzgeldfalle‘. Das
müsse in Deutschland jetzt
Pflichtlektüre für Rechtsanwälte, Steuerberater und Banker sein, denn
Schreckliches stehe bevor: ‚Auch
das Schweizer Bankgeheimnis wird fallen‘.
Nun, Meinungen sind frei, wenn sie nur richtig formuliert werden... Da
sind jetzt die Deutschen auf
dem Weg in den Italien-Urlaub. Unterwegs machen sie Pause in der
Zürcher Bahnhofstrasse. Sie werfen
das Vaduzer Flugblatt vom fallenden Schweizer Bankgeheimnis ihren
Schweizern Bankberatern
auf den Tisch: ‚Nun, was sagt ihr dazu?‘
Die Banker haben alle Mühe, ihre Auslandskunden zu beruhigen. ‚Wissen
Sie, was da erzählt wird über
unser Bankgeheimnis, das ist unser Loch Ness von der Bahnhofstraße. Das
Seeungeheuer taucht
immer wieder auf, aber niemand hat’s gesehen. Glauben Sie uns, es
existiert nur in der Phantasie.
Lassen Sie sich die Ferienlaune nicht verderben.‘
‚Schön und gut‘, sagen die Bankkunden. ‚Aber irgendwas wird da ja wohl
dran sein.‘ Die Verunsicherten bohren weiter: ‚Nun, sagt uns doch mal,
wie es wirklich um das Bankgeheimnis bestellt ist.‘
Glück gehört zum Bankgeschäft. Just in diesen Tagen haben die Schweizer
Politiker das Thema Bankgeheimnis wieder aufgegriffen, und man geht wohl nicht fehl, anzunehmen, dass das
Motiv einfach Angst vor Steuereinbußen ist, die entstehen würden, falls
die Ausländer adé sagen. Die kantonale Regierung in Zürich empfiehlt
jetzt, möglichst bald das Bankgeheimnis in die Bundesverfassung
aufzunehmen. Vier Worte genügen als Ergänzung: ‚Das Bankkundengeheimnis
ist gewährleistet.‘
Die Aussicht auf Annahme der Verfassungsergänzung wäre gut. Eine Reihe
anderer Kantone haben schon
die gleiche Absicht bekundet: Basel-Land, Genf, Tessin, Zug und Aargau,
alles steuersouveräne Staaten
im Verbund der Eidgenossenschaft. Sie leben alle mehr oder weniger von
den Auslandskunden der
Schweizer Banken und Finanzgesellschaften.
Bisher hatte die Linke in der Schweiz mit der Abschaffung des
Bankgeheimnisses geliebäugelt. Aber
jetzt sitzt eben auch den ‚Linkesten der Linken‘ das Hemd näher als der
Rock. Vereint sind auch die
Schwachen mächtig, wenn es um die Steuereinnahmen geht. Wahrscheinlich
wird die im Herbst anlaufende
Parlamentsdiskussion darauf hinauslaufen, dass man sich vorerst damit
begnügt, feierlich den Artikel 47 des bestehenden Bankengesetzes zu bekräftigen. Dieses
würde schon eine genügende Absicherung des Schutzes auch der Auslandskunden garantieren. Das sei
wichtig gegenüber den nicht aufhörenden Angriffen vor allem von der Pariser OECD, die den
Finanzplatz Schweiz am liebsten juristisch glattbeizen möchte. Mit anderen Worten: Was so eine
Rezession doch Wunder wirken kann. Die Schweizer sind wieder mal ‚ein einig Volk von Brüdern‘ – wenn’s ums
Geld geht.
Ihr Heinz Brestel"
Soweit Originalton Brestel in 2003. Der von uns zu seinen Lebzeiten
ansonsten sehr geschätzte Finanzjournalist Heinz Brestel lag damals mit seinen Überlegungen und Einschätzungen
schlicht und einfach voll daneben. Von wegen „Loch Ness“! Wir vom
Geldbrief haben es damals rechtzeitig und richtig vorhergesehen und
dafür – von interessierter Seite! – viel Häme einstecken müssen. In der
Schweiz ist nicht nur das Bankgeheimnis gefallen, per 01.01.2018 werden
sogar die Bankkundendaten u.a. dem deutschen Fiskus auf dem
Silbertablett geliefert – automatisch! Der gute, bereits 2009
verstorbene, Heinz Brestel würde sich vermutlich mehrfach im Grabe
umdrehen.
Damals wie heute gilt, Fakten und Trends rechtzeitig zu erkennen, zu
sortieren und dabei mit kühlem
Kopf den Blick für das Wesentliche zu behalten. Genau dafür steht Ihre
Geldbrief-Redaktion, verlässlich
wie immer auch im nächsten Jahr. © jur. Muc 2017
Warten lohnt nicht. Je früher Sie damit beginnen, den Geldbrief zu
lesen, desto größer ist Ihre Gewinnchance.
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