In Krisenzeiten wie diesen ist kaum mehr
ein Haushalt
schuldenfrei. 3,5 Mio. deutsche Haushalte sind sogar überschuldet,
Hunderttausende durchlaufen ein jahrelanges Privatinsolvenz-Verfahren, weitere hunderttausend
leisten jedes Jahr den
Offenbarungseid. Wer
einmal in der Schuldenfalle sitzt, kommt nur schwer wieder heraus,
verständlich, wenn man in dieser Lage über angebotene Hilfe froh ist.
Doch
seien Sie besonders misstrauisch, wenn Sie von
selbsternannten Schuldenhelfern unaufgefordert kontaktiert
werden! Oft
stecken dubiose Machenschaften dahinter, die sich an der Not der
Verschuldeten nur bereichern wollen. Gehen Sie davon aus, dass solch
ein
Hilfsangebot nicht der normale Lauf der Dinge ist. Um aus seinen
Schulden
herauszukommen, muss ein Schuldner zuerst selbst aktiv werden: Er muss
mit
seinen Gläubigern verhandeln, er muss einen Termin bei einer
Schuldnerberatung
vereinbaren, er muss ggf. bei Gericht eine Verbraucherinsolvenz
beantragen usw.
Fragen Sie sich, wenn Ihnen jemand Hilfe
aus der
Schuldenfalle anbietet: Wie kommt er an meine Adresse/Telefonnummer?
Warum will mir dieser
Schuldenberater helfen? Welches Eigeninteresse hat er? Sehr häufig
handelt es
sich nämlich um perfide Abzockmethoden:
Im persönlichen Gespräch zuhause beim
Schuldner
verschafft er sich einen Überblick über die Einnahmen, Ausgaben und
Kreditraten.
Dann kommt das für viele Menschen
unwiderstehliche
Angebot, die Verhandlungen mit den Gläubigern zu übernehmen mit dem
Ziel, die
Raten zu reduzieren und die verschiedenen Raten in einer Summe
zusammenzufassen
(„nur noch an eine Stelle zahlen“). Das Szenario eines größeren
finanziellen
Spielraumes ist verlockend und ebenso, den ganzen lästigen Schreibkram
vom Hals
zu haben.
Man soll’s nicht für möglich halten, aber
die ganz
skrupellosen Berater überreden Schuldner sogar, einen Betrag, den sie
sich
gerade noch leisten können, zusätzlich aufzubringen, der dann an die
Gläubiger
anteilmäßig verteilt werden soll. Damit steigt also die Belastung sogar
noch.
Wo es möglich ist, verlangen manche
Abzocker für ihre
Dienste auch eine Gebühr von bis zu 1.000 Euro!
Sobald Geld geflossen
ist, geschieht aber häufig gar nichts mehr: Die Mittel wurden nicht
vereinbarungsgemäß an die Gläubiger verteilt; diese wissen auch von
keinen
Umschuldungs-Verhandlungen. Das letzte Geld ist weg, aber die Schulden
sind
noch weiter angewachsen...
Diese Katastrophe ließe sich vermeiden,
wenn man sich
nur an seriöse Schuldnerberatungsstellen wenden würde, wie sie von
Kommunalverwaltungen, Verbraucherschützern und karitativen
Organisationen
angeboten werden (Diakonie, Caritas, Arbeiterwohlfahrt usw.).
Allerdings haben
sie meist monatelange Wartezeiten...
Wenn es denn doch eine private
Schuldnerberatung sein
muss, dann sollte sie aber in Eigeninitiative ausgesucht werden
(möglichst auf
Empfehlung im persönlichen Bekanntenkreis oder aufgrund positiver
Bewertungen
in Medien und Internet). Überprüfen Sie auch die Gewerbeanmeldung!
Ein Verbraucherinsolvenzverfahren ist mit
die beste
Lösung, seine Schulden radikal und nachhaltig loszuwerden, auch wenn es
sechs Jahre dauert.
Ratgeber-Empfehlung: DER SCHULDEN-K.O., Infos: http://www.benn-verlag.com/sko/index.html
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