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Schmerzfrei ohne Medikamente
Laut Deutscher Schmerzliga sollen 12-15 Millionen Deutsche an länger
andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen leiden. 4-5 Millionen sind
stark beeinträchtigt. Und für 600.000 Menschen haben Schmerztabletten
Nebenwirkungen. Erfahren Sie, wie man auch ohne Medikamente schmerzfrei
werden kann:
Schmerzmittel, egal ob frei verkäuflich oder verordnet, verursachen
Nebenwirkungen: beispielsweise Magenbeschwerden, innere Blutungen,
Wahrnehmungsstörungen. Und abhängig können sie auch süchtig machen.
Nicht nur das: Von den jährlich bis zu 25.000 Toten, die durch
Nebenwirkungen von Medikamenten verursacht werden, geht ein großer Teil
auf das Konto von Schmerzmitteln. Doch es gibt durchaus natürliche
Alternativen zu diesen chemischen Keulen:
Gewicht reduzieren
Wer übergewichtig ist, mutet seinen Gelenken mehr Belastung zu, als sie
von Natur aus auf Dauer verkraften können. Abnehmen hilft, Schmerzen zu
reduzieren.
Abnehmen hat aber noch einen indirekten zweiten Gesundheits-Vorteil:
Weniger Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Aller guten Dinge sind drei: Seit kurzem weiß man, dass Fettgewebe
Substanzen produziert, welche Entzündungen auslösen können bzw.
vorhandene Entzündungen noch verschlimmern. Auch die
Schmerzempfindlichkeit wird durch sie stark erhöht.
Bewegung hilft
Wer chronische Muskel- oder Gelenkschmerzen hat, bewegt sich nicht
gerne. Aber man sollte es trotzdem tun, denn eine Studie mit
Rückenschmerz-Patienten kam zu folgendem Ergebnis:
Die Gruppe, die
Schmerztabletten mit den Wirkstoffen Hydrocon und Acetaminophen
einnahm, konnte die Schmerzen um 30% lindern.
Die andere Gruppe, die keine Schmerzmittel bekam, sondern drei Mal die
Woche 15-minütige Streck- und Kraft-Übungen praktizierte, konnte ihre
Schmerzen um 50% reduzieren.
Vitamin D
Mehrere Untersuchungen stellten fest, dass es einen Zusammenhang gibt
zwischen chronischen Schmerzen und Vitamin D-Mangel. Vitamin D, das der
Körper unter Einfluss von Sonnenlicht selbst produziert, bekämpft
nämlich unter anderem auch entzündliche Prozesse. Einen Vitamin
D-Mangel haben in Deutschland aber ca. 25 Millionen Menschen.
Die Therapie gegen Vitamin D-Mangel ist denkbar einfach: Jeden Tag
mindestens 20 Minuten an die frische Luft gehen. Auch wenn der Himmel
bedeckt ist, hilft das, die tägliche Vitamin D-Produktion anzukurbeln.
Im Winter sollten es wenigstens 30 Minuten sein.
Ältere Menschen können auch eine Vitamin D-Nahrungsergänzung zu sich nehmen (empfohlene Dosierung: 1.000 bis 2.500 IE pro Tag).
Ingwer und Kurkuma
Diese beiden bekannten Pflanzen sind nicht nur schmackhafte Gewürze,
sondern auch hervorragende Entzündungshemmer. Sie sind in etwa so
wirksam wie Ibuprofen und Aspirin, denn sie blockieren ebenfalls das
„böse“ Enzym COX-2, welches die Entzündungen verursacht.
Der große Vorteil von Ingwer und Kurkuma ist jedoch, dass sie nicht
auch das „gute“ Enzym COX-1 blockieren. Dadurch kommt es nicht zu der
Nebenwirkung von unerwünschten Blutungen in Magen und Darm.
Allerdings sollte bei Verwendung von Ingwer und Kurkuma auf
entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden, um
bessere Resultate zu erzielen (vor der Selbstbehandlung den Arzt
fragen, weil beide eine blutverdünnende Wirkung haben).
Fischöl
Eine Studie der Universität Pittsburgh ergab, dass Patienten mit
Nacken- und Rückenschmerzen in 59% der Fälle auf Schmerzmittel
verzichten konnten, wenn sie regelmäßig Omega-3-Fettsäuren (enthalten
in Fisch und Fischöl) einnahmen.
Tiefschlaf
Eine ungestörte und möglichst auch verlängerte Tiefschlafphase verringert die Schmerzempfindlichkeit.
Grundsätzlich…
…ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man ab zu mal eine
Schmerztablette nimmt, um Schmerzen zu lindern. Denn Schmerz, der
abgestellt werden kann, kann weniger leicht chronisch werden.
Problematisch wird es aber, wenn man Schmerzen über längere Zeit in
Schach zu halten versucht. Länger als 5-6 Wochen sollte das keinesfalls
geschehen. Dann drohen Abhängigkeit und Nebenwirkungen.
Weitere Informationen: Deutsche Schmerzliga
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