Das verdienen Schieds- und Linienrichter
Die
üppigen Gehälter von Fußballern sind ein Dauerthema in den Medien. Wer
hier in England bei einem Club der Premier League spielt, verdient
selbst als mittelmäßiger Spieler 100.000 Pfund (ca. 115.000 Euro).
Wohlgemerkt: in der Woche... Stars wie der deutsche Ex-Weltweister
Mesut Özil noch deutlich mehr. So hatte ihm seine letzte
Vertragsverlängerung bis 2021 stolze 340.000 Euro pro Woche eingebracht.
Kein Fußballspiel wäre ohne Schiedsrichter möglich. Doch da sieht die
Sache etwas anders aus, ist aber immer noch interessant genug, so dass
auch jemand, der kein Talent hat, den Ball zu treten und zu köpfen,
doch noch gut von diesem Spiel leben kann.
Nicht nur bei Fußballklubs gibt es Auf- und Abstiege, sondern auch bei
Schiedsrichtern. Nur die besten kommen in die Bundesliga. Aber fangen
wir unten an:
Zum Schiedsrichter wird man nicht geboren oder gewählt, als
Schiedsrichter muss man sich bewähren und hochdienen. Das fängt im
Jugendbereich ein, wo man relativ leicht erste Erfahrungen sammeln
kann. Wer mit einem Taschengeld und einem Freiessen im Vereinslokal
zufrieden ist, betreibt diese Tätigkeit aus Enthusiasmus. Der jeweilige
Verein, bei dem das Spiel stattfindet, ist für die Entlohnung
zuständig, wobei die Höhe je nach Regionalverband etwas variiert. Bei
erwachsenenen Amateuren bekommt man ca. 20 Euro pro Spiel, in der
Oberliga ca. 50 Euro, Assistenten die Hälfte. Reisekosten werden extra
erstattet.
Die Ehrgeizigeren nehmen an Lehrgängen teil und lassen sich ausbilden,
um auch in höheren Klassen eingesetzt zu werden, wo ab den
Regionalligen (vierthöchste Klasse) nach festen Tarifen bezahlt wird.
Ab 3. Bundesliga beginnt es lukrativ zu werden, allerdings nimmt auch
der Leistungsdruck zu, denn nun werden die Unparteiischen vom Verband
ständig beobachtet und bewertet. Das Honorar liegt hier bei 750 Euro
pro Spiel. Ist man gut, wird man in der 2. Bundesliga eingesetzt und
verdient schon 2.500 Euro (Schiedsrichterassistenten jeweils die
Hälfte).
Wer noch besser ist, darf in der 1. Bundesliga pfeifen und erhält 5.000
Euro plus 500 Euro vom Sponsor DEKRA (Schiedsrichterassistenten jeweils
die Hälfte). Seit ein paar Jahren gibt es zusätzlich einen 4.
Offiziellen, der in der 1. Liga 1.250 Euro bekommt; 2. Bundesliga: 600
Euro.
Ein guter Referee kann somit bei 4-6 Spielen auf 20.000 Euro und mehr
kommen (alle Honorare ab Regionalliga aufwärts müssen versteuert
werden).
3. Bundesliga:
Schiedsrichter = 750 Euro
SR-Assistent = 375 Euro
Regionalliga:
Schiedsrichter = 300 Euro
SR-Assistent = 150 Euro
Seit der Saison 2012/2013 bekommen die Schiedsrichter und die
Schiedsrichter-Assistenten der 1. und 2. Bundesliga eine zusätzliche
wirtschaftliche Grundabsicherung, die unabhängig von Spieleinsätzen
bezahlt wird, um ein Einkommen auch bei Verletzung und Krankheit zu
gewährleisten. Zum Profi-Schiri ist es nun nicht mehr weit: Die
Grundabsicherung in Zahlen:
* FIFA-Schiedsrichter ("First Class"): 79.000 Euro
* Schiedrichter der 1. Bundesliga mit mehr als 5 Jahren Erfahrung 69.000 Euro
* Alle anderen Schiedsrichter der 1. Bundesliga: 59.000 Euro
* Schiedsrichter der 2. Bundesliga: 39.000 Euro
* FIFA-Assistenten: 44.000 Euro
Assistenten in der 1. Bundesliga: 39.000 Euro
Assistenten in der 2. Bundesliga: 4.000 Euro
Wie liegt Deutschland damit im internationalen Vergleich? Wie die
Fußballer, also mit an der Spitze und wird nur von Italien übertroffen.
Dort bekommen die Erstliga-Schiris über 5.000 Euro pro Spiel plus
15.000 bis 30.000 Euro Einmalzahlung pro Saison. Ansonsten zahlt bis
auf Frankreich und Spanien kein Verband über 1.000 Euro in der 1. Liga.
Am schlechtesten sieht’s übrigens in Aserbeidschan aus: rund 20 Euro...
Noch mehr Geld fließt bei internationalen Turnieren:
Europameisterschaft 6.600 Euro pro Spiel, FIFA World Cup 40.000 USD
pauschal (Assistenten wieder die Hälfte).
Seit ein paar Jahren denkt man laut darüber nach, den Beruf des
Profischiedsrichters einzuführen. Ob es das in Deutschland geben wird,
ist noch völlig unklar, der DFB sperrt sich im Augenblick dagegen, will
aber die Honorar- und Einstufungssysteme weiter optimieren (z.B. durch
eine Grundabsicherung auch ohne Spiele bei Unfall und Krankheit, plus
Zulagen).
Die UEFA teilt ihre für internationale Spiele zugelassenen Schiedsrichter in Leistungsklassen ein und honoriert dementsprechend.
Tipp:
Wer das Pfeifen zum (Neben-)Beruf machen will, sollte so früh wie
möglich damit anfangen, denn es gibt eine Faustregel, die besagt, dass
man es kaum bis in die 1. Bundesliga schafft, wenn man im Alter von 25
Jahren nicht schon Regionalligaspiele geleitet hat.
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