Die Legende von der Erfindung des
Schachspiels
Im
alten Persien lebte einst ein König, der sehr melancholisch war, sich
über
nichts freuen konnte und sich zudem fast zu Tode langweilte. Er
versprach
seinen Höflingen und seinem Volk, dass derjenige, der es fertig
brächte, ihn
nachhaltig aufzuheitern und von seiner Langeweile zu befreien,
fürstlich
belohnt werden sollte.
Viele
versuchten es nun und machten Vorschläge, aber keiner schaffte es
jemals, das Leben des Königs glücklich zu machen.
Eines
Tages erschien ein einfacher Mann am Hofe, um dem König ein neues Spiel
vorzustellen, das er Schach nannte. Mit wenig Hoffnung und Begeisterung
ließ
sich der König die Regeln erklären und begann mit dem Erfinder zu
spielen. Doch
mit jedem Zug, den sie machten, wuchs das Interesse des Herrschers und
am Ende
war er von diesem Zeitvertreib so angetan, dass er dem Mann die
angekündigte
Belohnung nach eigenen Gutdünken auch tatsächlich gewähren wollte.
Der
Untertan überlegte kurz und antwortete dann: „"Nichts weiter will ich,
edler Gebieter, als dass Ihr das Schachbrett mit Reis auffüllen möget.
Lasst ein
Reiskorn auf das erste Feld legen und dann auf jedes weitere Feld stets
die
doppelte Anzahl an Körnern als im vorherigen Feld."
Der
König, der befürchtet hatte, sich von einem Teil seiner Schatzkammer
trennen zu
müssen oder einen einfachen Bauer als Schwiegersohn zu bekommen, war
erstaunt. "Es ehrt dich, dass du einen so bescheidenen Wunsch
äußerst", sprach er. "Er möge dir auf der Stelle erfüllt
werden."
Und
der
fröhliche Herrscher schickte schnell zwei Diener, einen Sack Reis zu
holen, bevor es sich der arme Mann wieder anders überlegen würde.
Als
die Diener zurück waren, legten sie ein Reiskorn auf das erste Feld,
dann zwei
Reiskörner auf das zweite Feld, vier Körner auf das dritte Feld und so
weiter.
Die
Diener, die sich anfangs untereinander verächtliche Blicke zuwarfen,
weil sie
den Schacherfinder für ausgesprochen dumm hielten, weil er nicht Gold
und Geld
als Belohnung gewählt hatte, bekamen mit jedem neuen Schachfeld längere
Gesichter.
Schon im 10. Feld mussten Sie 512 Körner abzählen, im 21. Feld waren
es über eine Million und der Sack reichte nicht mehr aus. Das Ende des
Schachbretts mit seinen 64 Feldern war aber noch lange nicht erreicht.
Immer
mehr Reissäcke mussten herbeigeschafft werden und trotzdem wurde mit
jeder Verdoppelung
immer noch mehr gebraucht.
Schließlich
reichten die Vorräte des gesamten Reiches nicht aus, das Versprechen
des Königs
einzulösen.
Vielleicht
kennt man seitdem das Gesetz der großen Zahl und auch das Sprichwort
„Sei
vorsichtig bei dem, was du dir wünschst“.
Für die Mathematik-Interessierten unter den
Lesern:
Des Königs Reisvorrat und sogar der seines ganzen Reiches waren nicht
genug, weil man, beim 64. Schachbrettfeld angekommen, insgesamt 18,45
Trillionen Reiskörner benötigt hätte. (Eine Trillion ist eine 1 mit 18 Nullen =
1.000.000.000.000.000.000).
Das
entspricht rund 730 Milliarden Tonnen Reis.
Weltweit werden aber in einem Jahr nur rund 500 Millionen Tonnen Reis
angebaut, also weit über 1000 Mal weniger...
Und zum Schluss noch ein sehr schönes
anschauliches Bild, wie viel eine Billion Euro wären (eine Billion hat
nur 12 Nullen): KLICK
MICH
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