So
mancher spart, aber mit dem Vermögensaufbau geht es nicht recht voran.
Das
liegt meist daran, dass man auch beim Sparen Fehler machen kann. Wer
jedoch
diese wenigen Grundregeln beachtet, kommt ans Sparziel:
1. Der richtige Zeitpunkt
Halten
Sie sich an die Sparmeister-Formel, die da lautet:
Einnahmen
– Sparen = Ausgaben
(Einnahmen
minus Sparbetrag = zur Verfügung stehendes Geld zum
Ausgeben)
Mit
anderen Worten, sparen Sie nicht, was am Ende des Monats übrig bleibt
(allzu
oft ist das nämlich nichts oder nicht viel), sondern reduzieren Sie Ihr
Nettoeinkommen schon am Monatsanfang um die Sparrate und haushalten Sie
mit dem
verbleibenden Geld. Sparen ist wie sich selbst bezahlen. Bezahlen Sie
also
zuerst sich selbst, bevor Sie andere bezahlen. Das kann jeder. Es ist
nur im
ersten Monat schwer. Und warten Sie nicht bis zum nächsten
Silvesterabend, um
sich vorzunehmen zu sparen, sondern beginnen Sie heute noch damit.
2. Bezahlen Sie bar
Es ist
in unzähligen Studien nachgewiesen worden, dass
die
meisten Verbraucher viermal leichter Geld mit den kleinen
Plastikkärtchen
ausgeben, als wenn sie bar bezahlen müssten. Außerdem hat man
nachgewiesen,
dass die Ausgabensummen fast doppelt so hoch sind als bei Barzahlung.
Erhöhen
Sie also Ihre Kauf-Hemmschwelle. Somit kommen Sie mit Ihrem
Einkommen
besser aus und das Sparen fällt leichter.
Lassen
Sie Ihre Kredit- und Bankkarten zuhause, suchen Sie ein gutes Versteck
oder
zerschneiden Sie sie sogar.
Außerdem
sparen noch einmal, indem Sie keine Kreditkartenzinsen oder
Überziehungszinsen
zahlen müssen; beide Zinsarten sind die höchsten der Finanzbranche.
3. Die Zeit ist der Freund des Sparers
Welch Segen ein
frühzeitiger Sparbeginn ist, habe ich bereits in dem Artikel „Frühaufsteher-Trick“
dargelegt.
Das liegt am Zinseszinseffekt, der aus einem einzigen Euro sogar eine
Million
Euro machen kann (es dauert allerdings fast 140 Jahre bei 10% Rendite).
Wenn Sie
dagegen einen Euro pro Tag sparen, dauert
es nur noch knapp 57 Jahre. Wie
entscheidend der Faktor Zeit die monatliche Sparrate beeinflusst,
veranschaulicht
eindrucksvoll diese Tabelle (Zins: 5%):
Sparziel
|
Jahre
|
Monatsrate
|
100.000
|
40
|
65,53
|
100.000 |
35
|
88,02
|
100.000 |
30
|
120,15
|
100.000 |
25
|
167,92
|
100.000 |
20
|
243,29
|
100.000 |
15
|
374,13
|
100.000 |
10
|
643,99
|
100.000 |
5
|
1.470,46
|
Sie
lernen daraus:
Je früher
Sie anfangen zu sparen, desto leichter erreichen Sie Ihr Vermögensziel.
Je früher
Sie anfangen zu sparen, desto weniger müssen Sie opfern.
Je früher
Sie anfangen zu sparen, desto reicher werden Sie.
4. Nutzen
Sie den Cost-Average-Effekt
Beim
Investmentsparen haben Sie die Möglichkeit, Einmaleinzahlungen zu
tätigen, wenn
Ihnen eine größere Summe zur Verfügung steht, oder einen monatlichen
Fondssparplan
zu machen. Letzteres hat einen deutlichen Vorteil. Dieser entsteht
durch die
Kursschwankungen, denen ein Fondsanteil unterliegt, weil er an der
Börse
gehandelt wird. Folgendes vereinfachtes Beispiel verdeutlicht, wie sich
der so
genannte Cost Average Effekt vorteilhaft auswirkt:
Zwei
Sparer beschließen gleichzeitig, in Investmentfonds zu investieren.
Der
Fondssparer A macht einen Fondssparvertrag mit 100 Euro monatlich.
Der
Fondssparer B zahlt einmalig 800 Euro ein.
Danach
entwickelt sich der Kurs des Fonds beispielsweise so:
Monat
|
Sparbetrag
|
Kurs
|
erworbene Anteile
|
Januar
|
100 €
|
100 €
|
1
|
Februar
|
100 €
|
50 €
|
2
|
März
|
100 € |
50 €
|
2
|
April
|
100 € |
20 €
|
5
|
Mai
|
100 € |
100 €
|
1
|
Juni
|
100 € |
150 €
|
0,75
|
Juli
|
100 € |
150 €
|
0,75
|
August
|
100 € |
100 €
|
1
|
TOTAL:
|
800 €
|
|
13,5
|
Sie
erkennen, dass Fondssparer A je nach Kurs eine unterschiedliche Anzahl
an Fondsanteilen
gekauft hat, insgesamt 13,5 Anteile. Dafür hat er 8 x 100 € = 800 €
aufgewendet.
Fondssparer
B hat im Januar für 800 Euro Fondsanteile gekauft und erhielt 8
Anteile, da der
Kurs 100 € betrug.
Als im
August der Kurs wieder bei 100 Euro lag, hat Fondssparer B 0% Gewinn
gemacht.
Der Wert
der 13,5 Anteile von (Monats-)Fondssparer A dagegen beträgt im August
1.350
Euro. Das sind 68,75% mehr als die 800 Euro von Fondssparer B!
Die
Kursschwankungen haben sich durch den Durchschnittskosten-Effekt zu
Gunsten von
Sparer A auswirkt.
5. Schichten Sie nicht zu häufig um
Viele Bankkunden folgen der Empfehlung
ihrer Hausbank und investieren dort in einen Aktienfonds etc., wogegen
nichts
einzuwenden ist, denn sie können zwischen 5 und 10% Rendite im Jahr
bringen.
Wiederstehen sollte man allerdings, wenn allzu häufig zu Umschichtungen
geraten
wird, also die alten Fondsanteile zu verkaufen, um neue in einem
anderen Fonds
zu erwerben. Das nützt nur der Bank (Provision!) und der
Fondsgesellschaft (Gebühren!),
der Sparer verliert dagegen bis zu 6% seines Jahresgewinns.
Besser
als
aktiv gemanagte Aktienfonds sind passiv gemanagte Indexfonds (EFTs),
die
vielseitige Vorteile haben. Sie können sie
auf dieser Seite nachlesen: Exchange Traded Funds
6.
Lebensversicherungen sind
ungeeignet zum Vermögensaufbau
Die
Thematik habe ich in früheren Artikeln bereits ausführlich erörtert,
siehe „Zeitbombe
Lebensversicherung“ sowie „Verlustgeschäft
LV“.
Die folgende Rechnung verdeutlicht die Problematik zusätzlich: Wer 25
Jahre
lang 200 Euro monatlich einzahlt, bekommt am Ende rund 83.000 Euro
ausgezahlt,
was einer durchschnittlichen Rendite von 2,5% entspricht. Das ist nicht
viel –
in Wirklichkeit haben Sie aber sogar Geld verloren. Die Inflation hat
nämlich
die 83.000 Euro entwertet. Bei wohlwollend angenommenen 2% jährlicher
Geldentwertung
haben die 83.000 Euro nur noch 50.591 Euro Kaufkraft. Eingezahlt haben
Sie aber
2.400 Euro x 25 Jahre = 60.000 Euro! Sie haben 25 Jahre lang gespart,
aber fast
10.000 Euro verloren!! Ja, nicht nur das: Was heute 83.000 Euro
sind, entspricht in 25 Jahren bei 2% Inflationsrate über 136.000 Euro
- ein Verlust von über 53.000 Euro...
7. Weniger ist mehr
Zweistellige Jahresrenditen sind nicht
unmöglich, aber auch nicht leicht zu erreichen. Zweistellige
Monatsrenditen
gehören dagegen zweifellos ins Reich der Märchen. In letzter Zeit
schwirren
sogar Programme durchs Internet, die 1 bis 3 Prozent pro Tag
versprechen – und trotzdem
fallen noch Anleger darauf herein. Scheinbar stimmt es: Gier frisst
Hirn. Kein einziger
Anleger hat jemals diese Renditen erzielen können oder wenigstens sein
eingezahltes
Kapital wiedergesehen. Das ist nämlich zusammen mit den Betrügern
verschwunden.