Geschäftsidee:
Rent a Husband / Rent a Wife
Das
Problem:
Der Wasserhahn tropft, der Abfluss ist verstopft, der Fahrradreifen ist
platt, die
Kaffeemaschine gehört unbedingt entkalkt und die Heizkörper entlüftet,
der
Rasen muss gemäht werden oder das Laub eingesammelt, die Schranktür
klemmt und
die Nachttischlampe hat einen Wackelkontakt. Warum geht das Bügeleisen
nicht
mehr? ...Und wer macht den Treppendienst und hängt die Vorhänge auf?
Das
Problem ist: Viele kleine Probleme haben die Leute in Wohnung, Haus und
Garten,
aber viele haben kein handwerkliches Geschick oder nicht gut Zeit oder
ganz
einfach keine Lust.
Auch
kann der Gartenzaun wieder einen Anstrich vertragen und das Auto einen
Innenreinigung. Wer bohrt die Dübellöcher für das Regal? Hilfe, ich
verstehe
die Selbstbau-Anleitung für den Schuhschrank nicht! Wer pflückt das
Obst? Und
früher hat der Staubsauger mehr Leistung gebracht... Alle die
kleinen Alltagsprobleme sind eine großartige
Möglichkeit, Geld zu verdienen!
Die
Lösung:
Da
wünscht sich so manche alleinstehende Frau wieder einen Mann im Haus –
und
alleinstehende Männer, sie hätten nicht zwei linke Hände. Aber auch
geschicktere Menschen können vieles nicht mehr selbst verrichten, wegen
Alter
oder Krankheit zum Beispiel. Anderen wiederum mangelt es an Zeit – oder
an
Werkzeug...
Hier
hilft der Miet-Mann, der Allround-Reparateur, der Mann für alle Fälle –
eben
der Mann, der’s kann - das Bohren,
Dübeln, Spachteln, Hämmern, Feilen, Sägen. Wer geschickt ist, kann Geld
verdienen!
Der
Markt:
Den
Markt für einen Reparatur- und Allround-Hilfsdienst kann man nur als
gut
bezeichnen. Das hat eine Vielzahl von Gründen:
- Fachbetriebe sind viel zu teuer
- „richtige“ Handwerker lehnen solche
Kleinaufträge oft ab
- geeignete Spezialisten sind schwer zu
kriegen
- mangelnde Service-Zufriedenheit mit
gewissen Fachleuten
- lange Wartezeiten
- unverschämte Anfahrtpauschalen
Die
Voraussetzungen:
Keine
im Sinne von Fachausbildung. Handwerkliches Geschick, technisches
Verständnis,
Improvisationstalent zählen. Hausmeisterliche Reparaturen und sonstige
Hilfsarbeiten in Haus, Hof und Garten bedürfen auch keiner Genehmigung
der
Handwerkskammer. Geldverdienen
einfach gemacht!
Die
Ausstattung:
Was
eben ein Allrounder so alles braucht:
- Werkzeuge aller Art
- Elektrogeräte wie Schlagbohrer,
Schleifgerät usw.
- Leiter, Besen, Laubrechen, Rasenmäher,
Säcke für (Grün-)Abfall usw.
- Klein- und Ersatzteile (Nägel, Schrauben,
Kabel, Glühbirnen, Isoliermaterial)
- Des weiteren muss man mobil sein (Pkw,
Kombi, Kleinbus) und
- jederzeit erreichbar (Telefon, Fax, Handy)
Das
Startkapital:
Wer
bis hierher gelesen hat, der interessiert sich meist auch ernsthaft für
dieses
Verdienst-Konzept – der hat erfahrungsgemäß bereits eine ansehnliche
Werkzeug- und
Gerätesammlung. Somit entfällt dieser Posten, es sei denn, es müssen
ein paar
Ergänzungen getätigt werden (größere Maschinen und Geräte kann man sich
fürs erste
oder fallweise bei Baumaschinen-Verleihern und in Heimwerkermärkten
ausleihen).
Ebenso
vorhanden sind in der Regel Handy, Telefon, Fax. Und da auch ein
Computer schon
in fast jedem Haushalt steht, halten sich die Gründungsinvestitionen
sehr im
Rahmen.
Was
ein richtiger Heimwerker ist, der kann praktisch sofort loslegen, ohne
investieren zu müssen. Nur Anzeigen sind zu schalten und Visitenkarten
zu
drucken. Somit kann man im günstigsten Fall schon mit 1.000 Euro
starten, wenn
das passende Fahrzeug existiert.
Die
Finanzierung:
Eine
Finanzierung für Kleingewerbe dieser Art über eine Bank dürfte in der
heutigen
Zeit überaus schwierig sein. Selbst wenn es Ihnen möglich wäre, ist
grundsätzlich davon abzuraten, denn Zins und Tilgung belasten Ihr
ohnehin schmales
Budget in der Startphase zusätzlich. Verwenden Sie für diese
Geschäftsidee nur eigene Ersparnisse. Wenn
es aber ein Darlehen sein muss, dann möglichst aus dem Familienkreis,
wo
etwaige Finanzengpässe kulanter überbrückt werden können.
Der Start:
Der Beginn ist erfahrungsgemäß hier immer ein wenig zäh, denn es
dauert, bis die Werbemaßnahmen Früchte zeigen.
Darum ist ein nebenberuflicher Start anzuraten. So haben Arbeitslose es
durchaus besser. Denn die Zuzahlungen des Arbeitsamtes helfen, die
Anfangsdurststrecke zu überwinden, so dass die Vollzeit-Variante gewagt
werden kann. Bei ALG I Empfängern nennt sich die Förderung
„Gründungszuschuss“, bei ALG II gibt es etwas Ähnliches mit Namen
„Einstiegsgeld“ (siehe Ebook „Existenzgründung für Arbeitslose“)
Clever
geht vor, wer auch Firmen, Läden, Hausverwaltungen usw. anspricht.
Die
Werbung:
Wer
nicht wirbt, der stirbt – oder kommt gar nicht erst in die Gänge. Ihre
zukünftigen Kunden müssen wissen, dass es Sie gibt. Für eine
Hausmeister-Agentur, einen Allround-Service ist sicherlich
Anzeigenwerbung die
geeignetste Form, einer weiteren Öffentlichkeit bekannt zu werden.
Sind
Sie im Stande, spezielle, seltene oder gar fast ausgestorbene
handwerkliche
Arbeiten auszuführen, können Sie sich in ein Spezial-Branchenbuch
eintragen
lassen, das die Verbraucherzentrale Düsseldorf aufbaut: z.B.
Korbflechter,
Puppendoktoren, Sattler, Kunststopfer, Hufschmiede, Glasbläser,
Drechsler usw.
Erweiterungsmöglichkeiten:
Die
Geschäftserweiterung folgt automatisch, sofern Sie gut und günstig sind
(das
spricht sich schnell herum). Sie werden sich dann vor Aufträgen fast
nicht mehr
retten können. Sie werden Helfer einstellen müssen. Betriebe dieser Art
bedienen im dritten Geschäftsjahr schon bis zu 2.000 Kunden...
Schlauer
Tipp: Wenn Sie Langzeitarbeitslose vom Arbeitsamt akzeptieren, bekommen
Sie die
Lohnkosten mit 50% bezuschusst!
Warum
immer erst kommen, wenn etwas kaputt ist? Sie können auch einen Pflege-
und
Instandhaltungs-Service anbieten...
Entrümpelungen
und Umzüge könnten Sie auch ins Programm nehmen.
Der
Verdienst:
Wo herkömmliche Handwerker je angefangener Stunde
kassieren, rechnen viele Miet-Männer pro angefangener Viertelstunde ab.
Es gibt
auch welche, die lassen die Stoppuhr mitlaufen und berechnen im
Minutentakt
(30-40 Cent pro Minute)! Auf alle Fälle sind Kleinreparateure weitaus
günstiger. Sie kommen etwa auf einen Stundenlohn von 25-30 Euro, sind
also 50
und mehr Prozent preiswerter.
Und
wie handhaben sie es mit der Anfahrtpauschale? Auch hier unterscheiden
sie sich
wohltuend von Vollhandwerkern: Wo diese atemraubende 40, 50, oder 60
Euro
Anfahrtpauschale kassieren, stellen Sie nur 10-20 Euro in Rechnung.
Rechnen
wir einmal durch:
An
einem normalen Arbeitstag können Sie 7 Arbeitsstunden in Rechnung
stellen:
7
x 25 = 175 Euro.
Dazu
kommen 5 Anfahrtpauschalen á 15 Euro: 5 x 15 = 75 Euro.
Sind
zusammen 250 Euro pro Arbeitstag. 25 Arbeitstage im Monat ergeben:
25 x 250 = 6.250 Euro brutto.
Dazu
kommen noch Profite aus Materialverkauf. Wo Sie also ein neues Schloss
einsetzen, Dübel benötigen, Isoliermaterial verwenden etc., können Sie
dies
natürlich auch in Rechnung stellen. Da Sie Material und Ersatzteile
aber im
Großhandel günstig einkaufen konnten, haben Sie eine Gewinnspanne von
20-100
Prozent.
Auf
Stundenlohn, Anfahrt- und Materialkosten schlagen Sie die
Mehrwertsteuer auf.
Noch
ein Zusatzverdienst: Immer wieder werden Sie mit Anfragen für Arbeiten
konfrontiert, die Sie nicht ausführen können oder dürfen, weil sie nur
Vollhandwerkern vorbehalten sind, die in der Handwerksrolle registriert
sind.
Wenn Sie diese Aufträge an befreundete Handwerksbetriebe vermitteln,
können Sie
eine hübsche Provision kassieren (5-10%, vorher abklären!).
Alles
in allem kann es ein vollbeschäftigter Einzelkämpfer durchaus auf
10.000 Euro
und mehr vor Steuern bringen. Wenn er sich jetzt noch Helfer einstellt,
können
pro Arbeitskraft 2-4.000 Euro dazukommen.
Die
Konkurrenz:
Bei diesem Verdienst-Konzept ist die Konkurrenz noch nicht groß – im
Gegenteil.
Reparatur-Hilfsdienste und Allround-Services gibt es kaum. Und die
regulären
Handwerksbetriebe wollen und können Kleinreparaturen gar nicht
ausführen.
Was noch?
Wer
will, kann sich auch gut betreut in die neue Selbstständigkeit begeben.
Es gibt
nämlich ein deutsches Franchise-System, das genau das Richtige ist für
handwerkliche Allrounder. Händy Män heißt das pfiffige Konzept und hat
schon
über zwei Dutzend Lizenznehmer in ganz Deutschland gefunden. Gute
Vorbereitung
vor dem Start und ständige Betreuung danach sind obligatorisch.
Anfragen über
das Internet vermittelt die Bonner Zentrale an die jeweiligen Partner
vor Ort.
Kontakt: siehe Abschnitt „Hilfreiche Adressen“
Ein
Allround-Dienst muss nicht Männern vorbehalten bleiben. Auch Frauen
können sich
hier versuchen. Allerdings kommt – zumindest in Amerika –
das weibliche Pendant auch gut an: Rent a
Wife: Wäsche waschen, Geschirr spülen, aufräumen, kochen, Staub saugen,
Knopf
annähen, Reißverschluss ersetzen, Kleidungsstücke ändern, Bügeln... Es
gibt viel
zu tun. Vor allem, wenn sich Ehepaare ergänzen.
Gesetzliche
Bestimmungen:
Um eine selbstständige Tätigkeit dieser Art auszuüben,
ist eine Anmeldung auf Ihrem örtlichen Gewerbe- oder Ordnungsamt
notwendig.
Mögliche Bezeichnungen können sein: „Reparatur-Hilfsdienst“,
„Allround-Service
für Kleinreparaturen und Instandhaltung“, „Hausmeister Service“,
„Allround
Service für Haus und Garten“ etc. Die Kosten betragen je nach Kommune
zwischen
30 und 100 Euro.
Von
einer ganz bestimmten Seite droht Gefahr: die Handwerkskammern schauen
ganz
genau hin, was Sie tun. Und Sie können sicher sein, dass Anzeigen
erfolgen beim
Verdacht auf unberechtigte Handwerksausübung. Diverse Tätigkeiten
dürfen
nämlich nur Vollhandwerker ausüben. Arbeiten an Gas- und Stromleitungen
sollten
für Sie ohnehin tabu sein, es sei denn, Sie haben selbst einen
Meisterbrief in
der Tasche. Aber auch Fliesen legen und sogar Wände anstreichen darf
nicht
jeder...
Am
besten lassen Sie sich bei Ihrer örtlichen Handwerkskammer beraten.
Dort ist
man dazu verpflichtet. Auch wenn Sie nur handwerkähnliche Arbeiten
ausführen,
sollten Sie sich in die Handwerksrolle eintragen lassen, um Probleme zu
vermeiden.
Adressen:
In den USA gibt es schon länger ein ganz
ähnliches
System, das nach eigenen Angaben der Branchenführer weltweit ist.
Gegebenenfalls ist auch eine Expansion nach Europa möglich: Rent-a-husband® LLC: www.rentahusband.com
Interessantes:
Die
Story von Kaile Warren, dem Firmengründer von Rent-a-husband, klingt
wie ein
weiteres amerikanisches Märchen, ein wahr gewordenes allerdings:
Kaile
war ursprünglich ein kleiner Bauunternehmer im US-Bundesstaat Maine.
Mit einem
schweren Autounfall begann die größte Lebenskrise. Große finanzielle
Schwierigkeiten führten zu noch größeren Eheproblemen. Schließlich war
er ganz
unten: das Geschäft bankrott, von der Ehefrau verlassen, das Haus
unterm
Hammer. Als er buchstäblich auf der Straße saß, quartierte er sich in
einem
verlassenen Lagerhaus im Hafen von Portland ein. Dort kam ihm in einer
schlaflosen Nacht der Einfall für sein heutiges Geschäftskonzept: „Rent-A-Husband®
For those jobs that never get doneTM“ . Die Idee war wirklich gut: Kaile Warren
konnte sich nun wieder selbst
ernähren und aus der Gosse herauskommen, dank seines Geschäftssinnes
konnte er
sogar ein landesweites Netz von Lizenznehmern aufbauen. Heute ist er
Multimillionär und sogar ein kleiner Fernsehstar bei CBS, wo er einmal
im Monat
eine beliebte Heimwerkersendung moderiert sowie ein gern gesehener Gast
bei
diversen Sendern und Veranstaltungen.
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