So wird man Reisebegleiter
Das
Problem:
Reisen
ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. Man kann fast schon
von
einem Grundbedürfnis sprechen.
Im
Jahresverlauf fast aller Menschen gehören Urlaub und Reisen zu den
Highlights.
Aber nicht immer verlaufen sie restlos zufriedenstellend. Da gibt es
Stress,
Ärger, Enttäuschungen, Gefahren, unangenehme Begegnungen, psychische
Disharmonien usw., die die Freude einschränken.
Die
Lösung:
Damit
der Traum vom Urlaub nicht ein Albtraum in der Realität wird, wünschen
sich
diverse Personen einen Reisebegleiter / eine Reisebegleiterin.
- Das können Menschen sein, die wegen Alter,
Krankheit oder Behinderung nicht mehr alleine verreisen möchten bzw.
können.
- Das können Geschäftsreisende sein, die
eine Sekretärin oder einen Bodyguard brauchen.
- Das können Singles sein, die nicht auch
noch im Urlaub einsam sein wollen.
- Das können Alleinerziehende sein, die eine
Kinderbetreuung zu schätzen wissen.
- Das können Abenteurer sein, die einen
Führer suchen durch die Wildnis oder den Großstadtdschungel.
- Bisweilen gibt es auch Spezialaufträge wie
die Begleitung von allein reisenden Kindern oder gar Tieren,
Kurierdienste, Umzugs-Organisation oder Chauffeur-Dienste usw.
Der Markt:
Der
Markt, also der Bedarf ist vorhanden, wenn er auch der breiten
Öffentlichkeit
nicht so bekannt ist. Die Branche ist klein, aber fein. Und diskret.
Die größte
Nachfrage nach betreuten Reisen geht von älteren und behinderten
Menschen aus.
Die
Voraussetzungen:
1.
Sie sind reiselustig.
2.
Fachliche Qualifikationen, wie z.B. Erfahrungen in der Kranken- oder
Altenpflege, in der Behinderten- oder Kinderbetreuung, sind sehr
vorteilhaft.
3.
Falls aber Erfahrungen aus sozialen Dienstleistungsberufen nicht
vorhanden sind,
können Sie u.U. trotzdem Reisebegleiter werden, wie die Beispiele von
Quereinsteigern beweisen. Sehr wichtig sind nämlich auch Ihre
menschlichen
Qualitäten: Können Sie gut mit Menschen umgehen, sind Sie kommunikativ?
Haben
Sie Geduld und Anpassungsvermögen? Haben Sie gute Umgangsformen?
Dann
besitzen Sie beste Karten, Jobs als Reisebegleiter ausfüllen zu können.
Vor
allem wenn Sie auch noch Organisationstalent, Lebens- und
Reiseerfahrung
besitzen.
4.
Unabdingbar sind sicherlich Toleranz und psychische Stabilität, denn
Sie werden
immer wieder mit schwierigen oder spleenigen Menschen zu tun haben: die
alte
Dame, die an allem was auszusetzen hat; der eingebildete Kranke, der
bedauert
werden will; die Karrierefrau, die gerne im Mittelpunkt steht; der
Möchtegern-Casanova,
der sich selbst für so unwiderstehlich hält; Kinder, die schlicht
verzogen sind
usw. Diese Klischees begegnen Ihnen früher oder später. Aber auf der
anderen
Seite ist gut zu wissen, dass die meisten Auftraggeber noch ganz normal
sind.
5.
Auch herkömmliche Reiseleiter haben hier eine Existenz-Chance.
Die
Ausstattung:
Die
Ausstattung schwankt zwischen nix und ganz wenig, wenn Sie nur als
angenehme
Begleitung gebucht werden, was am zweithäufigsten vorkommt. Hier zählt
Ihre
Fähigkeit, Gesellschaft leisten zu können, die nicht nervt. Die besten
Gesprächspartner sind – gute Zuhörer.
In
vielen anderen Fällen können Sie auf den Fundus zurückgreifen, den
Ihnen Ihr/e
Auftraggeber/in zur Verfügung stellt: Eltern haben Spiele und
Spielgeräte, Alte
ihre persönlichen Hilfsmittel, Geschäftsleute Notebook, Handy etc.
Reisebegleiter,
die aus sozialen Berufen kommen, haben in der Regel ohnehin ihre
berufsspezifischen Gerätschaften.
Das
Startkapital:
Ihr
Startkapital kann also weitgehend geschont werden.
Lediglich
für geeignete Werbemaßnahmen in eigener Sache sind Vorleistungen zu
erbringen
(siehe Abschnitt „Die Werbung“).
Die
Finanzierung:
Die
Finanzierung für eine Dienstleistung dieser Art über eine Bank dürfte
in der
heutigen Zeit überaus schwierig sein. Selbst wenn es Ihnen möglich
wäre, ist
grundsätzlich davon abzuraten, denn Zins und Tilgung belasten Ihr
ohnehin
schmales Budget in der Startphase zusätzlich. Verwenden Sie nur eigene
Ersparnisse. Wenn es aber ein Darlehen sein muss, dann möglichst aus
dem Familienkreis,
wo etwaige Finanzengpässe kulanter überbrückt werden können.
Der Start:
Ältere
und behinderte Menschen haben spezifische Reisebedürfnisse. Oft wird
auch eine
Reiseberatung gewünscht, denn es sind Fragen zu klären wie:
- Welche Hotels und Ferienwohnungen sind
behinderten- und/oder altengerecht?
- Gibt es potentielle Kostenträger (z.B.
Krankenkasse)?
Es
gilt also, vorab entsprechende Informationen zu sammeln. Hierzu sollten
Sie
Reisebüros und Krankenkassen ansprechen. Auch das Internet hält eine
Fülle von
Infos bereit.
Abenteuer-Reisen
werden immer beliebter, weil viele Menschen nicht Ferien machen
möchten, wo
schon Touristenmassen sind und/oder weil sie dem Pauschaltourismus
nichts
abgewinnen können. Wenn Sie Erfahrung bezüglich einer abenteuerlichen
Weltgegend besitzen, lässt sich das durchaus vermarkten. Campen in
Grönland,
Robinsonade in der Südsee, Pilze sammeln im Regenwald,
Nightclub-Geheimtipps in
Südostasien – für alles können Sie Interessenten finden. Stellen Sie
ein
Individual-Angebot zusammen.
Die
Werbung:
Ihre
Werbestrategie sollte zweigeteilt sein:
1.
Anzeigenwerbung
Ihr
Service muss bekannt werden und zwar dort, wo Reiselustige lesen:
- in Ihrer Tageszeitung, Rubrik „Urlaub und
Reisen“ oder so ähnlich
- in Ihrem Wochenblatt, gleiche Rubrik
- Ihre Lokalzeitung und Ihr Anzeigenblatt
bieten noch eine weitere Rubrik, die sehr gut geeignet ist: die
Bekanntschaftsanzeigen, Unterrubrik „Reisepartner“, „Freizeitpartner“
etc.
- in Reisemagazinen; sie haben alle einen
Kleinanzeigenteil, der intensiv gelesen wird.
- Zeitungen und Zeitschriften, die bevorzugt
von Senioren gelesen werden
2.
Internet-Auftritt
Bereits
mehr als jeder dritte Urlauber informiert sich vorab im Internet über
Möglichkeiten, Angebote, Ziele, Preise und Service. Es ist deshalb
unabdingbar,
dass Sie Ihre eigene Internet-Seite haben.
Zunächst
müssen Sie sich einen passenden Namen für Ihre Seite ausdenken. Ob Ihre
Wahl
noch frei ist, erfahren Sie unter: www.united-domains.de
Die
Gestaltung einer Internet-Seite ist heute fast ein Kinderspiel: mit dem
Microsoft-Programm „Frontpage“ können selbst Laien sich eine Seite
zusammenbasteln.
Hier
gibt es auch völlig kostenlose Domains: http://www.domains-for-free.de/
Die
Kosten für Ihre Werbung:
Ich
gehe davon aus, dass Sie sich die 1-2.000 Euro für den Web-Designer
sparen
wollen und Ihre Seite wie oben angeregt selbst gestalten. Dann bleiben
nur noch
die Kosten für das Web-Hosting (der Web-Host stellt Ihre Internet-Seite
mittels
seines Servers „ins Netz“). Doch bei einmaligen Einrichtungskosten von
ca. 10
Euro und Monatsgebühren zwischen 1 bis 20 Euro kann man diesen Posten
fast
vernachlässigen, zumal es ja auch kostenlose Domains gibt.
Anders
sieht es dagegen bei der Anzeigenwerbung aus, durch die Sie in der
ersten Zeit
höchstwahrscheinlich auch die meisten Interessenten generieren werden.
Beschränken Sie sich auf Kleinanzeigen (Textanzeigen). Diese sind
weitaus
günstiger als Formatanzeigen – und vor allem werden sie auch gelesen.
Denn
speziell Bekanntschaftsanzeigen werden meist Inserat für Inserat unter
die Lupe
genommen.
Rechnen
Sie pro Rubrik großzügig 50 Euro die Woche. Das sind bei zwei Rubriken
(Urlaub
bzw. Bekanntschaften) 100 Euro in der Tageszeitung.
Das Gleiche noch mal im Wochenblatt, sind schon 200 Euro/Woche. Oder
800 Euro im
Monat.
Urlaubszeitschriften
erscheinen meist monatlich. Je eine Schaltung á 50 Euro in 4
verschiedenen
Magazinen ergibt 200 Euro. Insgesamt sind Sie nun bei Anzeigenkosten
von 1.000
Euro im Monat.
Kleinanzeigen
in Seniorenzeitschriften sollten Sie aber auf keinen Fall
vernachlässigen, da
dies die interessierteste Zielgruppe ist. Kalkulieren Sie dafür weitere
500
Euro ein. Macht summa summarum 1.500 Euro monatlich.
Erweiterungsmöglichkeiten:
Es
kommt nicht selten vor, dass zwischen Reisebegleiter/in und betreutem
Reisenden
ein besonders gutes menschliches Verhältnis entsteht. Der Kunde/die
Kundin,
fühlt sich so wohl in dieser Obhut, dass er/sie sich auch über die
Reise hinaus
die Dienste des Reisebegleiters/der Reisebegleiterin sichern möchte. So
wird
aus dem Reisebegleiter oft ein Dauer-Gesellschafter.
Statt als Einzelkämpfer Individualreisende rund um den
Erdball zu führen, können Sie die Sache auch eine Nummer größer
aufziehen (und
dabei erst recht gut verdienen): indem Sie nämlich eine Agentur für
Reisebegleiter-Vermittlung etablieren. Das heißt, Sie suchen sich
ehemalige
Reiseleiter oder reiselustige Krankenschwestern, Altenpfleger, Ärzten
etc., die
Sie mit ebenso reiselustigen Senioren, Behinderten oder Singles
zusammenbringen. Verdienen können Sie mehrfach: An der
Reiseberatung/Reiseplanung, an der Vermittlung des/der
Reisebegleiters/in, an
der Vermittlung von Flügen, Reisen, Hotelbuchungen etc.
Der
Verdienst:
Was
kann man denn nun verdienen als Reisebegleiter? Kann man davon eine
Existenz
aufbauen? Sehr gut sogar!
Bei
meinen Recherchen stieß ich auf ganz unterschiedliche
Honorar-Vorstellungen.
Der teuerste Reisebegleiter verlangte 300 Euro – und das für einen
6-Stunden-Tag, wobei medizinische Betreuung gar nicht mal vorgesehen
war.
Realistischer sind dagegen Tagessätze von 200 Euro. Das günstigste
Angebot lag
bei 120 Euro zzgl. MwSt.
Wenn
Sie also von einem Tagessatz von 150 Euro ausgehen und 3 Wochen im
Monat
gebucht sind, erzielen Sie ein Brutto von 3.150 Euro zzgl. MwSt. Bei
200 Euro
sind es 4.200 Euro zzgl.. Von solchen Einkommen kann ein
Krankenpfleger/eine
Krankenschwester im Krankenhaus nur träumen.
Sind
z.B. zwei (oder mehr) Personen zur gleichen Zeit zu betreuen, können
Sie
gewisse Rabatte gewähren.
Dazu
kommt selbstverständlich, dass der Auftraggeber Ihre Reisekosten und
Ihre
Unterbringung bezahlt, ebenso wie Ihre Vollpension. All dies sollten
Sie
unbedingt vertraglich festlegen. Holen Sie sich bei den u.g. Anbietern
Anregungen.
Ziehen
Sie einen Vermittlungsdienst für Reisebegleiter auf, können Sie jeweils
eine
Provision von 10-20 Prozent einbehalten. Vermitteln Sie z.B. 10
Reisebegleiter
pro Monat, die jeweils 3.150 (4.200) Euro umsetzen, und sind Sie mit
jeweils
15% daran beteiligt, haben Sie bereits 4.725 (6.300) Euro brutto
verdient, ohne
jemandem beim An- und Ausziehen, beim Waschen oder beim Toilettengang
helfen zu
müssen, brauchen niemanden zu füttern, kein Insulin spritzen, keine
Nachtbereitschaft
halten, keine Botengänge erledigen u.v.a.m.
Im
eigenen Interesse sollten Sie auch eine Beratungsgebühr verlangen. Denn
es
melden sich ständig Interessenten bei Ihnen, die sich lang und
ausführlich
beraten lassen, Sie dann aber doch nicht buchen. Damit Ihre Zeit nicht
ganz
vergeudet war, sollten Sie für die Beratung 50-100 Euro verlangen, die
allerdings bei einem Vertragsabschluss voll angerechnet werden.
Clevere
Reisebegleiter können sich auch immer wieder Zusatz-Einnahmen
verschaffen durch
die Vermittlung von Reisen etc.
Die
Konkurrenz:
Einschlägige
Mitbewerber sind noch einigermaßen rar. Die Etablierung einer
Dienstleistung "Reisebegleitung" dürfte deshalb ohne größere Probleme
gelingen. Wegen der
demoskopischen Entwicklung der Bevölkerung (immer mehr alte Menschen)
wird
diese Dienstleistung immer mehr nachgefragt werden. Unter der Rubrik
„Hilfreiche Adressen“ finden Sie ein paar bereits bestehende Services,
so dass
Sie sich informieren können, wie diese arbeiten.
Was noch?
Freund/Freundin
auf Zeit? Es ist nur allzu menschlich, dass bisweilen manche
Auftraggeber/Auftraggeberinnen sich mehr als nur die sachliche
Betreuung
wünschen, dass sie „intensiverem“ Service nicht abgeneigt sind.
Inwieweit Sie
Ihre Dienstleistungen um erotische Angebote erweitern möchten, ist eine
ganz
persönliche Entscheidung, die man entweder prinzipiell trifft oder von
Fall zu
Fall (wenn Zwischenmenschliches und Finanzielles zusammenpassen).
Übrigens:
ein Führerschein ist sehr von Vorteil, da es ständig vorkommt, dass Sie
auch
Fahrdienste verrichten müssen.
Gesetzliche
Bestimmungen:
Da
es sich bei der Geschäftsidee des Reisebegleiters nicht um ein Gewerbe
handelt,
ist auch keine Gewerbeanmeldung vorzunehmen. Es ist vielmehr eine
freiberufliche Tätigkeit, die nicht auf Ihrem örtlichen Gewerbeamt
angezeigt
werden muss. Ihren Gewinn ermitteln Sie in einer einfachen
Einnahme-Überschuss-Rechnung und deklarieren ihn jährlich in der
Einkommenssteuer-Erklärung.
Eine
Vermittlungsagentur für Reisebegleiter gilt dagegen als Gewerbebetrieb
und ist
anmeldepflichtig.
„Ein
auf ständige Begleitung angewiesener Mensch mit Körperbehinderung kann
Mehraufwendungen in angemessener Höhe absetzen, die ihm auf einer
Urlaubsreise
durch Kosten für Fahrten, Unterbringung und Verpflegung der
Begleitperson entstehen.
Diese Mehraufwendungen können zusätzlich zum Pauschbetrag für Menschen
mit
Körperbehinderung in der Einkommenssteuer abgezogen werden“
(aus
dem Urteil des Bundesfinanzhofes vom 04.07.2002, Az 3 R 58/98) Quelle:
„Der Steuerzahler“, Monatszeitschrift des Bundes der Steuerzahler,
12/2002.
Hilfreiche Infos:
Wenn
Sie in Ihrer Suchmaschine den Suchbegriff "reisebegleitung" eingeben,
erhalten Sie zahlreiche Ergebnisse, die Ihnen als Anregung dienen
können, z.B.: https://www.reisbelo.com/, http://www.reisen-soranno.de/, https://medizinische-reisebegleitung.de/reisebegleitung.html, http://roeschmann-reisebegleitung.de/, http://www.regina-schweiger.at/reisebegleitung.php usw.
Wir sind ein deutsch-mexikanisches Ehepaar, leben im Norden Mexicos
(Durango) und begleiteten seit Jahren Singles, Familien, Rentner und
Gruppen auf Wunsch. ehmen uns viel Zeit und planen mit ihnen zusammen
ihre Touren, zB Walbesichtigung vom Boot aus bis Ende Februar in der
Baja California uvm.S ollen wir für Ihre Reisenden in Frage kommen,
melden sie sich bitte. Charly & Minita, Email: privatbegleiter2017@gmail.com
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