Die
Iraker unter
Saddam Hussein waren „Weltmeister“ in der Waffen-Camouflage. Sie hatten
die
Technik der Verwirrung zu einer neuen Perfektion gebracht. Ganze
Panzerkolonnen
wurden mit Panzern aus aufblasbaren Gummihüllen simuliert. So sollen
sie sogar
einen Feldflugplatz „gefälscht“ haben. Viele Anlagen wurden so getarnt
oder
respektive gezeigt, obwohl sie in Wirklichkeit an einem anderen Ort
waren.
Erstaunlicherweise waren die Italiener die besten „Fabrikanten“ aller
„Gummi-Waffen“. Gegen Ende des Irak-Krieges wurden so von den Irakern
ganze
Divisionen aufs Feld gezaubert, und es dauerte lange, bis die
Amerikaner dies
durchschauten. Es kam erst nach der Auswertung von Bombenangriffen ans
Tageslicht,
als statt ausgebrannter Panzer brennende Gummihaufen rekognosziert
wurden.
Jetzt
melden die
Geheimdienste eine noch verfeinerte Art dieser Tarnung durch die
russischen
Streitkräfte. Dort hat sich inzwischen eine ganze Heeresabteilung mit
der
Entwicklung und Fabrikation solcher Tarnwaffen befasst.
Die
Vorgabe lautet:
die feindliche Aufklärung mit täuschend echt wirkenden Attrappen der
russischen
Waffenarsenale zu verwirren und zu falschen Erkenntnissen zu frühen.
Schon im
kommenden Jahr sollen mit einem hohen Millionenaufwand Panzer- und
Flugzeugattrappen angeschafft werden, die hauptsächlich aus „Gummi“
bestehen
und die schon ab einer Entfernung von 100 Metern (!) kaum mehr vom
Original zu
unterscheiden sind. Bereits bestellt sind auch Schlauch-Erzeugnisse,
die das
Flugabwehr-System S-300 imitieren. Die Attrappen sind nicht nur auf
optische
Täuschung ausgelegt (die inzwischen durchschaubar ist), sondern sie
imitieren
auch die von den Originalen ausgehenden Wärmebilder und Funkwellen.
Eine
Neufassung
Potemkinscher Dörfer-Vorspiegelungen?! Damals wurden dem Zaren bei
seinen
Bahnfahrten mit raffinierten Dörfer-Silhouetten große prosperierende
Dorfgemeinschaften und Kleinstädte vorgegaukelt. Der Zarenminister
Potemkin
konnte so mit seinen Leuten jahrelang beim Zaren Wohlstands-Illusionen
wecken...
Schon
die DDR hatte
diese Technik übernommen und sogar verfeinert: Wenn die Parteigrößen zu
Besuch in
einer Stadt angekündigt wurden, dann hat man die Fassaden der Häuser an
den
Straßen, an denen die Bonzen entlangfahren würden, vorher schön
herausgeputzt
und bemalt. Aber nur bis zu der Höhe, die man aus den Staatskarossen
sehen
konnte! Die Parteiführung mit Genosse Honecker an der Spitze sollte
nicht den
Verfall und das herrschende Elend sehen. Um den Zusammenbruch der
Wirtschaft
und der Gesellschaft dort zu kaschieren, wurden Attrappen in die
Schaufenster
der leeren Geschäfte gestellt. Dabei gab es gar keine Verkaufsläden,
alles war
Fälschung. Die Regierung in Nordirland tat ähnliches. Dutzende
Straßenzüge, die
massenweise leer stehende Läden aufweisen, sind in der Umgebung von
Enniskillen
oberflächlich in blühende Geschäftsstraßen verwandelt worden, indem man
Fotoattrappen in die Schaufenster gestellt hat. Dazu wurden die
Hausfassaden
gereinigt und neu bemalt und die verwahrlosten Grünflächen mit Blumen
bepflanzt. Der Zweck: Den Teilnehmern des G-8-Treffen sollte Wohlstand
vorgegaukelt werden (alles im Internet nachzusehen auf dem Blog "Alles Schall und Rauch" - unbedingt lesenswert!).
Das
Beispiel hat Schule gemacht: In der deutschen Hansestadt Lübeck standen nach Ausbruch der immer noch andauernden Finanzkrise
32.000 Quadratmeter in 145 Läden leer. Auch dort wurde mit Attrappen
aktives
Leben vorgetäuscht...