Prima
Zukunft: Werden Sie Pilot
Die
Boeing Company hat eine Studie veröffentlicht, die den weltweiten
Bedarf an Piloten in den nächsten 20 Jahren aufzeichnet. Unglaublich:
226.000 weitere Piloten wird es brauchen, um das anvisierte Wachstum im
Airline-Business zu bewältigen!
Alleine China braucht nach eigenen Hochrechnungen bis 2036 (in zwanzig
Jahren) über 100.000 zusätzliche Piloten, Südostasien 57.000 und Indien
40.000.
Schon heute kann es aber 10 bis 25 Jahre dauern, bis ein australischer
Erster Offizier zum Beispiel in seinem Heimaland die Chance erhält, zum
Kapitän aufzusteigen. Mit der Beförderung einher geht eine deutliche
Gehaltserhöhung.
Der Lufthansa-Konkurrent Etihad aus Abu Dhabi hingegen hat erklärt, bei
ihm dauere die Beförderung in der Regel nur etwa drei Jahre..!
Personalvermittler haben keinen Zweifel daran, dass die Abwanderung von
Piloten aus Europa, Amerika und Australien an Geschwindigkeit künftig
noch zunehmen wird. Denn der für sein Durchgreifen bekannte
Vorstandsvorsitzende von Qantas, Alan Joyce, hat gerade unverblümt
erklärt, seine Fluggesellschaft habe einen „deutlichen Überschuss“ an
Piloten. Schon jetzt haben 200 der 2.200 Qantas-Piloten eine unbezahlte
Freistellung für einen Zeitraum zwischen einem und drei Jahren (!)
erhalten. So können sie bei einer anderen Fluggesellschaft anheuern,
ohne ihren Rang in der Qantas-Hierarchie zu verlieren. Die Mehrheit von
ihnen arbeitet derzeit für das Qantas-Tochterunternehmen Jetstar oder
den Qantas-Partner Emirates…
Andererseits hat die chinesische Fluggesellschaft China Southern gerade
erklärt, sie könne nicht so schnell wachsen wie geplant, weil sie einen
großen Mangel an Piloten hat. Genau wie auch die Hongkonger Cathay
Pacific erlaubt sie ihren australischen Flugzeugführern, weiterhin in
Australien wohnen zu dürfen, wenn sie dies bevorzugen.
Indiens Fluggesellschaften suchen ebenfalls verzweifelt nach Piloten,
die überhaupt verlässlich (!) fliegen können. Nach Fällen von
„Piloten“, die sich ihre Lizenz ohne Flugerfahrung gekauft hatten,
hatte die Regierung 2011 eine große Untersuchung angeordnet, deren
Ergebnisse aber nie veröffentlicht wurden. „So verheerend waren sie“
meint ein Insider, der behauptet, den Bericht gelesen zu haben…
Aber auch die aus dem Kraut schießenden Billig-Airlines in Asien geben
indirekt zu, dass sie Flugzeugführer mit nur 200 bis 300 Flugstunden
einstellen.
Auch kleinere Fluggesellschaften in Asien wollen nun aber erfahrene
Ausländer anwerben: Beijing Capital Airlines wirbt damit, einem
Kapitän, der seinen Wohnsitz in China nimmt, monatlich bis zu 24.000
Dollar zahlen zu wollen – abhängig von seinen Flugstunden.
Der Kampf um Airline-Piloten wird noch wesentlich verschärft ablaufen,
da sind sich Luftfahrtexperten aller Couleurs einig…
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