Penny-Stocks
sind Aktien, die man für sehr wenig Geld kaufen kann und die enormes
Kurspotenzial
haben sollen. Doch da muss man sehr vorsichtig sein:
In
Europa versteht man unter Penny-Stock
Unternehmensaktien, deren Wert unter einer Einheit der jeweils lokalen
Währung
notiert. Eine solche Aktie hat also einen Wert von unter 1 Euro, unter
1
Schweizer Franken, unter 1 britischen Pfund usw.
In den USA dagegen gelten Aktien dann als
Pennystock, wenn sie einen Wert von unter 5 US-Dollar haben.
Das
Problem bei Pennystock-Aktien ist, dass sie in sehr geringem Umfang an
den
Börsen gehandelt werden. Dadurch haben sie eine sehr hohe Volatilität,
d.h. sie
unterliegen sehr starken Kursschwankungen. Kleine gehandelte
Stückzahlen können
den Kurs schnell in die Höhe treiben – und genauso schnell kann er
wieder in
Richtung Null stürzen. Da die Kurse leicht manipulierbar sind, sind
Pennystocks
oft das Objekt von Spekulanten bzw. Kapitalanlagebetrügern.
Fast
12% der 343 Aktien des damaligen sog. Neuen Marktes waren Penny-Stocks
und
hatten einen nicht unerheblichen Anteil am Platzen der
Spekulationsblase in
2000/2001.
Inzwischen
sind die Listing-Regeln verschärft worden, so dass sich im DAX und im
TecDAX keine
Penny-Stocks mehr befinden; und auch der MDAX und der SDAX weisen nur
noch je eine
auf.
Wie
und wo werden Penny-Stocks dann gehandelt?
Das
geschieht im sog. Open Market, dem ungeregelten Freiverkehr oder an exotischen Börsen. Da ein
Listing im
Open Market wenig Geld kostet und kein Emissionsprospekt veröffentlicht
werden
muss, ist hier leichter Missbrauch möglich, zumal auch
Geschäftsberichte und
Bilanzen nicht zwingend vorgeschrieben sind.
Zwar
regelt das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) den Anlegerschutz, doch für
den
ungeregelten Freiverkehr gilt er nur mit Einschränkungen. Und ganz
schwer wird
der Nachweis von Verstößen gegen die Insider-Richtlinien nach §20 WpHG,
wenn
der Pennystock-Emittent ein ausländisches Unternehmen ist.
Seit
etwa dem Jahr 2006 werden Pennystocks in nicht angeforderten Emails
angeboten
(sog. Aktienspam), Tendenz: immer noch steigend. Eine Anlage gemäß den
Empfehlungen dieser Spam-Mails hat den fast sicheren Verlust des
Kapitals zur
Folge. Solche mit einem Bezug zur Corona-Krise ("das empfohlenene
Unternehmen stehe z.B. kurz vor der Entdeckung eines neuen
Impfstoffes...") erst recht!
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