Bis 5.000 €/Monat als Miet-Freund
Die
Problematik:
Das 20. Jahrhundert
hat uns die tiefgreifendsten Veränderungen seit dem Aussterben der
Dinosaurier
beschert. Niemals zuvor wurden so viele, um nicht zu sagen sämtliche
Lebensbereiche umgekrempelt. Und das auch noch in einer atemberaubenden
Geschwindigkeit!
Davon betroffen ist auch das
soziologische Gefüge. Die moderne Leistungsgesellschaft hat eine noch
nie da
gewesene Daseinsform herausgebildet: Mit Beginn des Industriezeitalters
nahm es
seinen Anfang – die traditionelle Großfamilie wurde immer kleiner.
Heute sind
wir wohl am Ende der Spirale angelangt, denn niemals zuvor gab es so
viele
Singles. So kann man Berlin nicht nur als die Bundeshauptstadt
bezeichnen,
sondern getrost auch als die Single-Hauptstadt. Nicht weniger als 47
Prozent
aller Haushalte sind 1-Personen-Haushalte.
Das hat durchaus
beträchtliche
Vorteile: Nie war die Freiheit größer, nie waren die individuellen
Entfaltungsmöglichkeiten besser, nie konnte man sich leichter
„verwirklichen“.
Doch Naturgesetze lassen sich nicht wegevolutionieren. Eines dieser
Gesetze
heißt: Alles hat seinen Preis! Und der Preis für die vorgenannten
Vorteile ist
die Vereinsamung. Die Menschen (nicht nur die Singles) sind hyperaktiv
und
kennen Gott und die Welt. Aber sehr vieles ist oberflächlich. Auch und
insbesondere zwischenmenschliche Beziehungen. Echte Freundschaften sind
selten
geworden. Man spricht ja schon ausdrücklich von
„Lebensabschnittspartnern“.
Dieser grässliche Begriff drückt sehr gut aus, woran es in modernen
Gesellschaften oft mangelt und was Grundlage für die nachfolgend
dargestellte
Geschäftsidee ist: Man begleitet einen Freund/eine Freundin oder
Partner/Partnerin nur eine Zeitlang, so lange eben alles gut geht.
Tauchen
allerdings Probleme auf, zieht man sich zurück, sucht man sich neue
Freunde/Partner.
Jeder
Mensch braucht aber Freunde. Jeder Mensch kommt immer wieder in
Situationen, wo
er mit jemand reden muss, wo er sein Herz ausschütten kann, wo er
Ratschläge
braucht.Vor allem braucht er jemand, der ihm richtig
zuhört. Jemand, der Zeit
hat zuzuhören. Der nicht diskutieren oder Recht behalten will.
Diesen
Mangel an Freunden und Zuhörern haben intelligente Zeitgenossen erkannt
und
daraus eine Dienstleistung entwickelt, die sich modern-deutsch „Rent
a
Friend“ nennt. Und die Idee ist
erfolgreich! Es ist Bedarf vorhanden.
Auch oder gerade bei den leistungsorientierten und erfolgreichen
jüngeren
Menschen, die für diesen Service auch tief in die Tasche greifen.
Welche Voraussetzungen müssen Sie
mitbringen?
Eine
Miet-Freund-Agentur eignet sich sehr gut für einschlägig ausgebildete
Fachleute
wie Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeiter. Das soll aber nicht
heißen, dass
„Laien“ keine Chance hätten. Wer entsprechende Talente hat, namentlich
ein
guter Zuhörer ist, über ein gutes Allgemeinwissen verfügt,
Lebenserfahrung
ebenso besitzt wie eine vertrauenerweckende Art, kann durchaus
erfolgreicher
sein als ein „Fachidiot“, der nicht mit Menschen und deren Problemen
umzugehen
weiß. Was einem sonst noch fehlt, lässt sich anlesen und durch die
Methode
„Learning by Doing“ aneignen.
Eine gewisse mentale
Belastbarkeit
muss allerdings vorhanden sein, denn die Klienten wollen eine Menge
seelischen
Müll loswerden. Aber danach geht es ihnen meistens besser, so dass sie
wiederkommen, wenn Not am Mann ist.
Was der Unternehmensgründer aber
kaum braucht, ist ein Büro. Die meisten Kunden schätzen es, in ihrer
vertrauten
heimischen Atmosphäre das Herz ausschütten zu können. Wo das nicht
möglich ist,
lässt sich ein neutraler Treffpunkt vereinbaren. Nicht wenige, vor
allem
vielbeschäftigte Führungskräfte bestellen einen Miet-Freund gerne zu
sich ins
Büro. Anderen Menschen genügt es, sich telefonisch mitzuteilen.
Ihr
wichtigstes Arbeitsgerät wird das Telefon sein. Am besten ein Handy,
damit Sie
überall und jederzeit erreichbar sind.
Wie machen Sie Ihren Service bekannt?
Bevor Sie viel Geld in die Werbung
stecken, wenden Sie sich an die Lokalredaktionen Ihrer Tageszeitung und
Ihres
Wochenblattes. Neue Themen sind immer gefragt, und gerne wird ein
Redakteur
einen interessanten Bericht über Ihr Angebot verfassen. Das bringt die
ersten
Interessenten und Klienten. Verrichten Sie einen guten Job, ist die
Mundpropaganda ein ganz, ganz wichtiges Element, das Ihnen weitere
Kunden
zuführt.
Dennoch
kommen Sie um Anzeigenwerbung nicht ganz herum. Vor allem in den ersten
Monaten
der Startphase müssen Sie regelmäßig in den Rubriken „Verschiedenes“
und/oder „Bekanntschaften“ vertreten sein. Denn: Wer nicht wirbt, der
stirbt! Im
Gegensatz zu Ärzten und Psychologen etc. ist es Ihnen erlaubt, für sich
Werbung
zu treiben. Hierfür sollte ein kleines Finanzpolster vorhanden sein
(ca. 150-250 Euro pro Woche).
Und so kann man
kostenlos Kunden finden: Wie Yahoo News berichtete, wollte der
arbeitslose
Amerikaner Ryan Fitzgerald seine Freizeit sinnvoll nutzen und
veröffentlichte
auf YouTube ein einfaches selbstgedrehtes Video, in welchem er
Mitmenschen anbot, ihnen bei ihren Problemen per Telefon zu helfen.
Ergebnis:
5.000 Anrufe. So viele Klienten werden Sie nicht gewinnen, wenn Ihr
Angebot
kostenpflichtig ist, aber wenn es nur jedem Hundertsten das Geld wert
ist, hat
es sich für Sie schon gelohnt.
Die Verdienstaussichten
Orientieren
Sie sich an dem, was die Mitbewerber verlangen. Berechnungsgrundlage
ist stets
ein Stundenhonorar. Das liegt um die 50 Euro. Teilweise auch höher. Bei
nur 4
bis 5 Beratungsstunden täglich (allerdings sollten Sie auch an
Wochenenden
erreichbar sein!) können Sie somit auf deutlich über 5.000 Euro brutto
im Monat
kommen!!
„Es
gibt keine größere Sehnsucht des Menschen, als jemanden
zu finden, der einem zuhört.“ Dieser Satz des österreichischen
Schriftstellers
Folke Tegetthoff ist sicher auch der Grund für den Erfolg dieser
abgewandelten
Miet-Freund-Idee, der Lebens- und Liebeskummerpraxis von Silvia
Fauck. In
2001 eröffnete sie ihre erste Praxis. Mittlerweile hat sie in
Kooperation mit
Lizenzpartnerinnen ca. 30 Praxen in Deutschland, fünf in Österreich und
zwei in
der Schweiz, was zeigt, wie viel Bedarf offenbar besteht. Hier können
Sie sich
über das Konzept und die Preise informieren: www.liebeskummer-praxis.de
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