Venezuela - wo Sie mit 400
Euro im Monat sorglos leben können
Leseprobe aus „Leben im Ausland“
Sorglos leben für 1.000 € im Monat? Es geht sogar für 400
Euro in diesem schönen Land, aus dem sonst nur Horror-Meldungen kommen
Wo auf der Welt führen Sie mit 1.000 Euro im Monat ein ordentliches
Leben? Da haben Sie allerlei Auswahl, denn es gibt eine ganze Reihe
Länder, wo das gar nicht schwer ist (z.B. Albanien, Bulgarien, Rumänien, Bolivien, Paraguay, Peru).
Etwas komplizierter wird es, wenn Sie ein Land suchen, in dem Sie für
400 Euro im Monat leben – aber auch das gibt es. Möglich macht es ein
sehr schönes Land, aus dem in den Medien nur schlechte Nachrichten
kommen. Die sind durchaus berechtigt – aber genau diese politische
Situation treibt Venezuela, seine Wirtschaft und Währung in den Ruin.
So ist ein interessanter Schwarzmarkt entstanden, auf dem Sie für Ihre
Euro so viele Bolivares bekommen, dass ein gutes Leben an der Sonne der
Karibik unterm Strich für so einen läppischen Euro- oder Dollarbetrag
möglich ist.
Ihr zweites Billigland in dieser Ausgabe liegt auch in Südamerika: Es
geht um Ecuador, wo Sie die Wahl haben zwischen preiswertem Leben am
Pazifik oder noch billiger in den Anden. Im Gegensatz zu Venezuela
hören Sie aus Ecuador wenig in den Nachrichten. Und wenn, dann meist im
Zusammenhang mit Wikileaks-Gründer Julian Assange, der seit 5 Jahren in
der Botschaft von Ecuador in London politisches Asyl genießt. Da hat er
ein Gefängnis mit einem anderen vertauscht, was freilich nicht die
Schuld von Ecuador ist, denn raus traut er sich nicht. Besonders gut
scheint ihm das nicht zu bekommen, weil er in letzter Zeit durch
ziemlich unsinnige Äusserungen auf sich aufmerksam macht.
Aber das nur nebenbei, Auf jeden Fall beweist der Fall Ecuador, dass
ein südamerikanisches Land der US-Politik durchaus kritisch gegenüber
stehen kann, ohne gleich die eigene Wirtschaft in den Ruin zu treiben,
wie in Caracas erst Hugo Chavez und jetzt Nicolas Maduro, der es als
seine Hauptaufgabe sieht, die Macht zu verteidigen, und der deshalb das
Parlament entmachtete, in dem er seit der letzten Wahl nicht mehr die
Mehrheit hatte.
Es gibt aber noch einen Aspekt in diesem Machtkampf, der mit
politischer Ideologie nichts zu tun hat. In Venezuela ist es ein
offenes Geheimnis, dass der gelernte Busfahrer Maduro von Chavez nicht
nur ein Land geerbt hat, sondern auch ein florierendes Drogengeschäft.
Zwei Neffen des
Präsidenten wollten 800 Kilo Kokain in die USA schmuggeln
Dabei handelt es sich um das so genannte Cartel de los Soles, in das
hohe Militärs aus Venezuela verstrickt sein sollen. Lieferungen würden
über das persönliche Terminal des Präsidenten am Flughafen abgewickelt,
wo es keinerlei Kontrollen gebe, und der Gewinn sei großteils für
Wahlkämpfe verwendet worden. Da drängt sich natürlich leicht der
Eindruck auf, dass es sich bei den Vorwürfen um US-Propaganda handelt.
Dagegen spricht allerdings, dass in Haiti zwei Neffen Maduros verhaftet
wurden, als sie angeblich mit Kolumbiens Drogenguerilla FARC einen Deal
planten, bei dem 800 Kilo Kokain in die USA geschmuggelt werden
sollten, was für die beiden 20 Millionen Gewinn abwerfen sollte.
Obwohl bei Ihrer Verhaftung angeblich viele Fragen offen blieben,
wurden die Madura-Neffen vor Gericht in New York verurteilt und
verbüßen lange Gefängnisstrafen. Ihr Onkel, der Präsident, bestritt
zwar pflichtgemäss ihre Schuld und behauptete, es handle sich um
Vorwürfe zur Diskreditierung seiner sozialistischen Regierung. Aber,
und das gibt zu denken, sehr laut und überzeigend sagt er das nicht. Es
schien, als würde er die unangenehme Geschichte am liebsten möglichst
stillschweigend übergehen.
Von
den Unruhen in der Hauptstadt merken Sie auf der Isla Margarita wenig
Wenn Sie sich nun entschließen, künftig in Venezuela zu leben, weil es
kein zweites Land auf der Welt gibt, in dem Sie im Monat mit 400 Euro
auskommen, dann muss Sie das alles nicht interessieren. Wichtig für Sie
ist: In die Hauptstadt Caracas wo es ab und zu etwas unruhig zugeht,
müssen Sie gar nicht. Der internationale Flughafen Maiquetia, wo Sie
auf einen Inlandsflug umsteigen, liegt fast 30 Kilometer oder eine gute
Autostunde vor der Stadt. Suchen Sie sich das Schönste aus, was
Venezuela zu bieten hat: die Isla Margarita in der Karibik!
Auf dieser angenehmen Insel habe ich eine gute Ansprechpartnerin für
Sie: Margit Fiedler, vor Jahren Wirtin einer meiner Stammkneipen in
Deutschland, die irgendwann, als dort noch alles in Ordnung war, nach
Venezuela zog und an der Playa El Agua im Nordosten der Insel das
kleine Hotel „Villa La Ventura“ eröffnete (Kontaktinfos siehe unten).
Von der Isla Margarita will sie nicht weg, trotz zunehmender Probleme,
und obwohl heute keine Charter-Urlauber mehr kommen und nicht mal mehr
die Lufthansa nach Venezuela fliegt.
Im Laufe der Jahre hat sie sich daran gewöhnt, mit diversen Eigenarten
des sozialistischen Regimes der Chavistas – Anhänger des verstorbenen
Hugo Chavez – die ja auch ganz praktische Folgen haben können, wenn es
um die Kosten geht. Das geht in der Praxis so…
Statt 6.000 Bolivares für einen Euro gibt’s
auf dem Schwarzmarkt über 30.000
Margit Fiedler spricht sogar von 300 Euro, die zum Leben reichen. Aber
damit es am Ende nicht knapp wird, gehen wir mal von 400 Euro aus. Die
müssen Sie aus dem Ausland zur Verfügung haben, zum Beispiel als Rente,
von Ihren Ersparnissen oder durch ein ortsunabhängiges Einkommen aus
dem Internet.
Auf Margarita gibt es immer eine ganze Reihe Leute, die Ihnen Ihr Geld
zum Schwarzmarktkurs umtauschen. Margit kennt da zum Beispiel einen
Holländer, dem Sie die 400 Euro auf sein Konto in Europa überweisen,
und er gibt Ihnen den Gegenwert in Bolivares vor Ort in bar.
Der Unterschied zwischen offiziellem Kurs und Schwarzmarkt macht das
billige Leben möglich: Während Sie offiziell 6.000 Bolivares für einen
Euro kriegen, gibt es dafür auf dem Schwarzmarkt rund 30.000! Das kann
aber bereits etwas mehr sein, denn seit meinem letzten Telefonat mit
Margit Fiedler ist schon wieder mehr als eine Woche vergangen. Den
aktuellen Kurs sehen Sie übrigens täglich auf der Webseite
https://dolartoday.com/
Kleiner Nachteil: Bald werden Sie für Ihr Geld immer einen kleine
Reisetasche mitnehmen müssen…
Für Bolivares im Wert von 200 Euro können Sie jeden Tag essen und
trinken, ohne dass Sie zuhause kochen müssen, versichert sie. Bestes
Rinderfilet mit Pommes Frites und Salat und mit einem Bier dazu kostet
umgerechnet 1,20 bis 2 Euro, je nach Niveau des Restaurants. Auch
Raucher fühlen sich hier wohl: Zigaretten wie etwa Marlboro kosten 3
Euro – pro Stange!
Bei den Mieten kommt es darauf an, ob Sie auf der Isla Margarita wohnen
oder nur mal kurz Urlaub machen. Dauerhaft finden Sie natürlich
spottbillige Mietwohnungen auf Bolivar-Basis. Wenn Sie sich aber die
Insel erst einmal in Ruhe ansehen wollen, sollten Sie vielleicht die
400 Euro ausgeben, die Margit Fiedler für einen Monat in einem
Apartment der Villa La Ventura berechnet, Reinigung und alle
Nebenkosten inklusive. Für wenig mehr ist übrigens auch noch ein
Leihwagen mit dabei – und ausführliche Informationen aus der Praxis
über das Leben auf Margarita sowieso.
Die Krise würgt das
Nachtleben ab – aber immerhin funktioniert das Internet
Einen Nachteil hat das Leben auf der Insel: Das Nachtleben hat unter
der Krise sehr gelitten, und ab 19 Uhr ist zumindest im Nordosten nicht
mehr viel los. Dafür funktioniert immerhin das Internet schnell und
sehr verlässlich, weshalb auch die Verständigung per Skype meistens
besser funktioniert als per Telefon oder Handy.
Margarita ist eine Karibikinsel unter dem Wind wie auch Trinidad und Grenada
oder die Niederländischen Antillen Aruba, Bonaire und Curaçao. Das
macht sich bei Wetter bemerkbar: keine Hurrikane, keine schweren
Tropenstürme, 320 bis 340 Tage im Jahr Sonne und Temperaturen, die
selten mal unter 28 Grad fallen. 700.000 Menschen leben auf Margarita.
85.000 in Porlamar, 50.000 in Pampatar, 45.000 in Juangriego und 25.000
in der Hauptstadt La Asuncion. Alle größeren Städte liegen im Osten der
60 Kilometer breiten und 35 Kilometer langen Insel.
Hotel Villa La
Ventura: Ihr Kontakt auf Margarita
Interesse an Isla Margarita? Da interessiert Sie vielleicht ein
Aufenthalt in der kleinen, ruhigen und sicheren „Villa La Ventura“ an
der Playa El Agua ab etwa 25 Euro pro Nacht. Der Preis für einen
längeren Aufenthalt ist Verhandlungssache. Margit Fiedler bei Ihrer
Ankunft am Flughafen ab, einen preiswerten Leihwagen kann sie Ihnen
auch besorgen – und natürlich alle gewünschten Informationen über Ihren
Aufenthalt und womöglich Ihr Leben auf Isla Margarita.
Weitere Informationen und Buchung unter Tel. 0058-295-2490098, per Mail
laventura@gmail.com oder Skype unter „la.ventura1“.
Venezuela-Infos
1 Euro = 37.906 Bolivar (BsF)
1 Dollar = 32.123 Bolivar (BsF)
Aktueller Schwarzmarktkurs auf https://dolartoday.com/
Sprache: Spanisch und 11 Dialekte
Spannung: 120 Volt (Flachstecker)
Zeit: MEZ –5:30 Stunden
Klima: Alle Klimazonen von tropisch (Karibik und Regenwald) bis alpin
Impfungen: Keine Pflicht, ausser in Caracas Gelbfieberimpfung sowie
Malaria –Prophylaxe empfohlen
Einreise: Pass (noch 6 Monate gültig) für Reisen bis 90 Tage
Anreise: Mit Iberia über Madrid ab 900 Euro, Dauer 10 Stunden.
Alternativen: KLM und Air France. Der Flughafen Maiquetia Simon Bolivar
(CCS) liegt 26 km von Caracas. Nach Porlamar (PMV) auf Isla Margarita
mit Laser
oder Estelar
ab 50 Euro mehrmals am Tag
Auskunft:
Botschaft von Venezuela
Schillstr. 9-10, 10785 Berlin
Tel.: 030 - 832 24 00
Web: http://www.botschaft-venezuela.de/
Deutsche Botschaft in Caracas
Torre La Castellana, Av. Mendoza
Tel.: 0058 – 212 219 25 00
Web: http://www.caracas.diplo.de/Vertretung/caracas/de/Startseite.html
Deutsch-Venezolanische Industrie- und Handelskammer
Av. San Felipe, Edif. Centro Coinasa
La Castellara 1060-A, Caracas
Tel.: 0058 – 212 277 38 11
Web: http://venezuela.ahk.de/
Deutsche Schule
Colegio Humboldt
Av. El Estanque, Urb. Avila,
Norte del Country Club, Caracas
Tel.: 0058 – 212 526 31 00
Web: http://www.colegiohumboldtcaracas.com/site_al/
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