Perpetual Traveller:
Die Sache mit dem Wohnsitz
Wer ein
Leben als Perpetual Traveller führen will, hat es heute oft leichter,
wenn er irgendwo einen offiziellen Wohnsitz hat.
Wie es aussieht, finden immer mehr Leser Gefallen, an einem Leben als
Perpetual Traveller, was vermutlich mit den weltweiten aktuellen
Entwicklungen zu tun hat. Aber offenbar steckt auch für einen PT der
Teufel im Detail, und je tiefer einer sich in die Materie einarbeitet,
desto mehr Fragen tauchen auf - den Eindruck habe ich jedenfalls durch
viele Leserfragen in letzter Zeit zu dem Thema. Viele drehen sich um
die Themen Konto und Austausch von Bankdaten. Hier deshalb einige
Hinweise zur aktuellen Situation, die hoffentlich einige Zweifel
ausräumen.
„Meine Frau und ich sind seit 2014 in die Vereinigten Arabischen
Emirate ausgewandert“, schreibt mir Leser Werner M. “Wir werden diese
aber in absehbarer Zeit verlassen, da sie sich immer mehr der EU
angleichen. Vor kurzem wurden 5% Mehrwertsteuer eingeführt. Dazu kamen
einige kleinere, recht teure Neuerungen, und alle zum Wohle des Volkes
natürlich. Für einen, der in den VAE Millionen verdient, wird das
sicher kein Problem sein, aber für kleinere Selbstständige wie mich
sind es Zusatzkosten, die ich in der Form nicht mehr hinnehmen werde.
Wenn Steuern einmal eingeführt sind, dann liegen ja Planungen für
weitere in der Schublade. Also stehen wir wieder da, wo wir vor der
Auswanderung waren – wobei jetzt der Automatische
Informationsaustausch alles noch komplizierter macht.“
Werner M. fragt: „Haben Sie einen Vorschlag, wie ein Leben als
Perpetual Traveller ohne festen Wohnsitz im Hinblick auf den AIA
aussehen kann? Dieser verpflichtet ja jede Bank, Mitteilungen ans
heimische Finanzamt zu schicken. Wenn sie nun als Deutscher keinen
Wohnsitz haben, dann gehen diese Informationen doch sicher an
irgendeine Finanzverwaltung in Deutschland, oder? Außerdem stellt sich
die Frage, wie ich ohne Wohnsitz an ein Konto komme, und wie sich das
dann mit dem AIA verhält? Macht dieser AIA
ein PT-Leben ohne Wohnsitz unmöglich?
Eine Leserin hat ein ähnliches Problem: „Mir ist klar, dass es die
beste Variante wäre, als Perpetual Traveller zu leben. Aber diese
Möglichkeit scheint immer weiter eingeschränkt zu werden. Meine
ausländischen Banken fragen mich neuerdings jährlich nach meinen
aktuellen Wohnortdaten. Bisher sind noch keine Beweise angefordert
worden wie etwa Verbrauchsrechnungen oder ähnliches, vielleicht wird
demnächst genau das bald verlangt, und dann gleich vierteljährlich.
Heißt das, man braucht künftig doch irgendwo einen festen Wohnsitz?“
Auch heute noch gibt
es Banken, wo die Angabe einer Adresse recht
Tatsächlich gibt es heute schon viele Banken und auch Firmengründer,
die sich nicht mehr mit der Angabe einer Adresse zufriedengeben,
sondern diese zum Beispiel durch eine Stromrechnung belegt haben
wollen. Allerdings bisher nur bei der Kontoeröffnung, und nicht
regelmäßig.
Zum Glück gibt es aber nach wie vor viele Banken, die auf solchen
Unsinn verzichten und mit der Angabe einer Adresse zufrieden sind, die
dann gar nicht weiter zu belegen ist, oder womöglich durch Vorlage des
Kauf- oder Mietvertrages einer Wohnung oder eines Hauses. Und
irgendeine Wohnung wird ja jeder irgendwo haben, auch wenn er an diesem
Ort oder in diesem Land keinen offiziellen Wohnsitz angemeldet hat.
Gerade in EU-Ländern ist das heute alltäglich.
Im Umgang mit dem
Austausch von Bankdaten haben Sie zwei Alternativen
An der Stelle kommt der Automatische
Informations-Austausch
ins Spiel. Angenommen, Sie eröffnen ein Konto in der Schweiz – oder in
jedem anderen Land, das beim AIA mitmacht – und geben dort die Adresse
Ihres Ferienhauses in Spanien als Wohnsitz an, dann hat das zur Folge,
dass jedes Jahr Ihre Kontoinformationen von der Schweiz aus nach
Spanien gemeldet werden. Je nachdem, was diese Informationen enthalten,
könnte früher oder später der spanische Fiskus bei Ihnen anklopfen und
fragen, wo Sie eigentlich wohnen und Ihre Steuern zahlen – und wenn Sie
da keine Antwort wissen, wird man Ihnen vielleicht in Spanien Ärger
machen oder sogar eine Forderung präsentieren.
Die Bedenken des Lesers, dass Kontodaten mangels Wohnsitz nach
Deutschland geschickt werden, halte ich für unbegründet. In den
Bestimmungen der OECD heißt es ganz deutlich: Informationen gehen an
das Wohnsitzland bzw. an das Land, in dem die Adresse liegt, unter der
der Kontoinhaber geführt wird. Ein Konto ohne Nennung einer Adresse
kriegt meines Wissens sowieso niemand, auch früher nicht.
Was den
Informationsaustausch betrifft, oder dessen Vermeidung, gibt es zwei
Möglichkeiten:
- Entweder
wohnen Sie in einem Land, das beim AIA mitmacht - also Deutschland oder
jedes andere EU-Land - und eröffnen ein Konto in einem Land, das dabei
nicht mitmacht – wie zum Beispiel Montenegro oder Georgien – und
hoffen, dass das möglichst lange so bleibt…
- oder Sie
suchen sich einen Wohnsitz in einem unkomplizierten Land, das sich
nicht für Ihre Auslandskonten interessiert. In dem Fall können Sie dann
auch ein Konto in der Schweiz eröffnen, und theoretisch sogar in
Deutschland.
Ich rate dringend
zur Version 2, denn der Unterschied ist offensichtlich: Die zweite
Version ist legal, und mit der ersten machen Sie sich strafbar, was bei
der heutigen Form der Überwachung nicht nur ein theoretisches Risiko
darstellt.
Die Regeln ändern
sich: Wenn ein Wohnsitz besser ist, besorgen wir uns einen
Nun ist ja das Konzept des Perpetual Traveller nicht starr mit in Beton
gegossenen Regeln, sondern lebt ganz im Gegenteil von seiner
Flexibilität. Vorschriften ändern sich seit jeher, und das Konzept muss
sich anpassen, das ist immer so gewesen.
Nun ist es zwar heute noch nicht unmöglich, ein Leben ganz ohne
offiziellen Wohnsitz zu führen, aber es ist zweifellos komplizierter
geworden – und Komplikationen sind ja genau das, was wir vermeiden
wollen. Wenn es also heute bei der Firmengründung oder einer
Kontoeröffnung in vielen Fällen einfacher ist, irgendwo einen Wohnsitz
vorzuweisen, dann gibt es nicht viel zu überlegen: Sie legen sich
einfach einen zu!
Das Land, das Sie sich dafür aussuchen, sollte sich möglichst wenig um
seine ausländischen Bürger kümmern und ihnen keine Vorschriften machen,
dass sie eine gewisse Zeit im Land zu verbringen hätten. Es sollte ein
möglichst unkompliziertes Land sein, preiswert natürlich, und vor allem
darf es nicht das gesamte Welteinkommen seiner Bürgen besteuern. Auch
wenn es eine ganze Reihe Länder gibt, die sich dafür anbieten – Sie
wissen, an welches Land ich denke, das alle diese Vorteile vereinigt
und dazu noch eine ganze Menge andere gute Seiten hat: Paraguay!
Das angenehme Binnenland in Südamerika hat viele Vorteile. Der
wichtigste aus der Sicht des Perpetual Traveller auf der Suche nach
einem offiziellen Wohnsitz: Die Papiere dafür sind sehr unkompliziert
zu haben. Sie brauchen eine Geburtsurkunde, ein Führungszeugnis und
etwa 5.000 Euro. Wenn Sie gut Spanisch sprechen und es nicht eilig
haben, können Sie sich Ihre Residencia selber besorgen, ansonsten
wenden Sie sich an Robert Schulze, der sowas für etwa 1.500 Euro
gewohnt zuverlässig erledigt. Er erklärt Ihnen auch das genaue
Vorgehen, also stellen Sie ihm bei Interesse Ihre Fragen per Email
unter robbcn@hotmail.com
(Tel. 00595-982-50 51 20, Internet: www.paraguay-cedula.com)
Mit einer Residencia und Cedula aus Paraguay gibt es keine
Vorschriften, wie lange Sie sich dort aufhalten müssen – aber
vermutlich bleiben Sie gern länger als geplant. Ihre 5.000 Euro können
Sie hinterher wieder abheben oder für mindestens 12 Prozent Zinsen auf
dem Konto einer Cooperativa lassen.
Und wenn Sie sich, wie hier beschrieben, eine gute und preiswerte
Wohnung kaufen, dann haben Sie auch gleich das Problem mit der
Stromrechnung gelöst.
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