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Paraguay-Erfahrungen


Bernardo Ö. lebt seit 18 Jahren in Paraguay. Lesen Sie seine Erfahrungen über die Veränderungen in dieser Zeit:

Norbert Bartl, der Herausgeber von „Leben im Ausland“, bat Bernardo Ö., über das Leben in Piribebuy, wo er lebt, zu berichten, was er freundlicherweise getan hat. Piribebuy ist eine Stadt mit 30.000 Einwohnern, die 75 Kilometer östlich von Asuncion 100 Meter hoch in den Cordillera de los Altos liegt. Das Leben ist ruhig in Piribebuy und es gibt eine ganze Reihe Deutsche, Österreicher und Schweizer dort, die sich meistens im El Mundo des Schweizers Peter Rihm treffen. Beachten Sie bitte, dass es oft persönliche Eindrücke sind, die nicht allgemein gültig sein müssen:

„Auf Empfehlung eines Freundes hin und mit den Informationen aus dem Eldorado Report von Gerhard Kurtz habe ich mich 2001 in Paraguay umgesehen und dort die Residencia und die Cedula erworben. 2004 habe ich ein Grundstück gekauft und darauf ein Haus bauen lassen. Damals war das alles noch sehr billig. Allerdings sollten Sie nicht mit einer örtlichen Baufirma arbeiten. Ich kann nur jedem raten, sich einen Baumeister zu suchen, der einigermaßen nach deutschen Standard baut.

Was sich verändert hat in den 18 Jahren?
Vieles – vor allem das Klima. Früher waren in Piribebuy Sommertemperaturen von 32 Grad üblich, heute steigen sie auf 42 Grad. Dafür ist es im Winter jetzt kälter. Früher hatten wir hier selten unter 5 Grad plus, und wenn es mal nur drei Grad waren, jammerte jeder über die Kälte. Heute haben wir in Piribebuy jedes Jahr Frost, bei dem oft junge Mangobäume erfrieren, und auch die Kakteen vertragen keine Nachttemperaturen unter null.

Der Wohlstand der Paraguayos hat in den letzten sechs Jahren erheblich zugenommen. Der Verkehr ist mehr geworden, und Sie sehen längst nicht mehr so viele Schrottautos auf den Straßen, und immer mehr Motorräder und Mopeds. Wer was auf sich hält, fährt einen komfortablen Allradwagen.

Der Kauf eines Autos ist allerdings recht umständlich. Bis Sie ein endgültiges Nummernschild bekommen, können bis zu zehn Monate vergehen, weil die Cedula verde – sowas wie der KFZ-Schein – vom Notar umgeschrieben werden muss. Am einfachsten ist es, Sie kaufen sich ein gebrauchtes Auto von einem Europäer und lassen die Cedula verde einfach auf den Namen des Vorbesitzers weiterlaufen. Eine Autoversicherung ist übrigens bei vielen Kooperativen am billigsten.

Überall werden Häuser renoviert, mit dem Nachteil, dass Handwerker immer teurer werden. Es gibt große, neue Supermärkte, wo die Preise höher sind als in Deutschland, mit Ausnahme von heimischem Obst und Gemüse.
Der Umgang mit Banken ist sehr viel schwieriger geworden. Jetzt verlangen sie, dass wir alle Geldbewegungen mit einer Rechnung belegen. Beim Einzahlen sind die Herren Banker großzügig, aber wenn Sie größere Summen des Geldes, das ja eigentlich dem Kunden gehört, zum Beispiel nach Europa überweisen wollen, stellen sie sich quer.

Bei der Eröffnung eines Bankkontos wird man Sie fragen, wie viel Geld Sie jeden Monat von Europa nach Paraguay überweisen werden. Ich sagte 1.400 Euro, das ist meine Rente. Aber da ist eine Falle versteckt. Wenn Sie nämlich später einen größeren Geldbetrag nach Europa überweisen wollen, z.B. aus einem Grundstücksverkauf, dann ziehen die Banker das Kleingedruckte hervor. Da steht dann, dass Sie nur maximal 1.400 Euro pro Monat überweisen können – was übrigens jedes Mal 44 Euro Gebühren kostet.

Im Gebührenschneiden ist nach meiner Meinung die Banco Continental Weltmeister. Am Anfang war ich bei Banco Aleman, die später geschlossen wurde. Danach bei der Banco Sudameris, die sind etwas großzügiger, haben aber keine Filiale in Piribebuy. Am besten ist es, wenn Sie Ihr Geld auf einem Konto im Ausland lassen und immer nur per Kredit- oder Debitkarte am Geldautomaten so viel in Guarani abheben, wie Sie zum Leben brauchen. Sobald ich alle Verbindlichkeiten abgebaut habe, werde ich es genauso machen.

Die Zinsen bei den Banken sind allgemein ziemlich mickrig. Ich habe jetzt nur noch Geld bei den Cooperativas, von denen es drei zuverlässige in Piribebuy gibt. Zum Abholen der Zinsen müssen Sie allerdings persönlich vorbeikommen, oder Sie geben gleich bei der Eröffnung Ihres Kontos eine Vertrauensperson an.

Als Zahl der Kinder ist es am besten, immer nur eines anzugeben, um Komplikationen nach dem Erbrecht des Landes zu vermeiden!

Als Europäer sollten Sie sich niemals einen zu sehr abgelegenen Standort für Ihr Haus aussuchen. Fast alle Europäer in einsam gelegenen Gegenden sind schon überfallen worden, und einige wurden sogar umgebracht. Auf keinen Fall sollten Sie damit angeben, wie viel Geld Sie haben. Am besten ist es, wenn Sie gegenüber Einheimischen immer low profile zeigen: „Sorry, ich habe heute kein Geld, morgen gehe ich zur Bank…“

Die Monate Juli und August machen mir hier wegen des Wetters immer weniger Spaß. Es kann tagelang regnen, und wie schon gesagt, wird es nachts oft empfindlich kalt. Da ist ein Kanonenofen inzwischen ein Muss. Ich habe mich deswegen entschlossen, den paraguayischen Winter in Ungarn zu verbringen, wo dann Sommer ist. In Siofok am Plattensee scheint die Sonne 2.000 Stunden im Jahr. Das Essen ist dort inzwischen billiger als in Piribebuy und Hilfskräfte, beispielsweise für die Arbeit im Garten, verlangen weniger für die Arbeitsstunde als in Paraguay.

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Ende der Leseprobe aus dem Gratis-Newsletter JEDEN TAG REICHER
© Copyright: Norbert Bartl, Leben im Ausland / Roland Benn, Big Benn Books


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