Wo Sie sogar mit
250 Euro im Monat leben können, wenn's sein muss: Laos
Die beiden wichtigsten Erkenntnisse aus dem "Leben im Ausland" Artikel vorab:
- Bei den
Kommunisten in Laos ist Big Brother weniger präsent, als wir das heute
in Deutschland und Europa kennen!
- In diesem
kommunistischen Regime stehen die Uhren still!
Wirtschaftlich
passiert wenig. „Die Vietnamesen säen den Reis, die Kambodschaner
ernten ihn, die Thais verkaufen ihn und die Laoten hören zu, wie der
Reis wächst“, sagen Asiaten über die Mentalität in diesem Land. Laoten
haben am liebsten ihre Ruhe – und für die eher wenigen Ausländer, die
dort hängenbleiben, ist es offenbar genau das, was sie im Ausland
gesucht haben. Freilich nicht für alle: Wer ein eigenes Geschäft in
Laos aufbauen will, der muss dort genauso hart arbeiten wie überall auf
der Welt.
Ein Deutscher hat genau das gemacht: Markus Neuer baute in 13 Jahren
sein Tiger Trail zu einem florierenden Touristik-Unternehmen mit 45
Mitarbeitern aus. Die gute Nachricht: „In Laos können Sie sogar mit 250
Euro im Monat leben, wenn‘s sein muss“, versichert er – und er muss es
wissen, denn er hat es in seinen Anfangsjahren selbst praktiziert.
Deutsche in Laos sind heute noch so selten, dass sogar die FAZ vor
einigen Jahren eine große Reportage über vier Deutsche in Laos brachte,
die der Reporter dort besucht hatte – und alle haben sie es zu etwas
gebracht, mehr oder weniger.
Eine feste Adresse im aufstrebenden Luang Prabang, früher
Landeshauptstadt und heute Weltkulturerbe, ist Metzgermeister Thomas
Wilms, der mit seinen deutschen Wurstwaren unzählige Laoten begeistert;
anders ginge es auch gar nicht, denn nur mit deutschen Kunden käme er
gar nicht weit. Seite Laos-Karriere begann in Deutschland, als er in
einem Thai-Restaurant in Ratingen 2002 seine heutige Frau Soumontha
kennenlernte, die aus Luang Prabang stammt und zur Fortbildung zwei
Jahre in Deutschland war. Laos lernte Wilms erst bei der Hochzeitsreise
kennen, und in der Heimatstadt seiner Frau fühlte er sich sofort
heimisch, erzählt er.
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Pha That Luang in Vientiane. Das Nationalsymbol von Laos.
Laoten stehen Schlange für eine Bratwurst aus dem Sauerland
Als der Schwiegervater 2004 vorschlug, ein Grundstück zu kaufen und
darauf eine Metzgerei zu bauen, überlegte Wilms nicht lange, trotz der
Bedenken seiner Frau. An seiner Arbeit in einem Großbetrieb hing er
nicht besonders, obwohl sie ihm gutes Geld brachte.
Zuerst wollte keiner sein Fleisch, aber es dauerte nicht lange, und die
Laoten standen Schlange für eine Bratwurst aus dem Sauerland. Gab es
Probleme? Natürlich, jeder Ausländer muss sich erst einmal eingewöhnen,
aber da half ihm seine Frau. Europäer mit ihren großen Hoffnungen
werden hier von vielen als eine leichte Beute betrachtet, merkte er
schnell – und stellte sich beim Chinesen erst mal selber auf die Waage,
wenn er Schweine einkaufte.
Meister Wilms ist gut ausgebildet, der Meisterbrief hängt neben dem
Hochzeitsfoto an der Wand, seine Rezepte kommen an und die Familie
hilft, wenn es nötig ist. Die Metzgerei, Räucherkammer, das Wohnhaus,
alles neu gebaut vom Bruder der Frau, einem Architekten, und auffällig
orange und gelb gestrichen. Längst haben sie die Nachbargrundstücke
dazu gekauft, um immer grün um sich zu haben.
Vor 20 Jahren konnte
in Laos fast jeder machen, was er wollte
In Deutschland hätte er sich sowas niemals leisten können, sagt Wilms.
Jetzt ist die Rechnung einfach: Natürlich kann er nur die laotischen
Preise verlangen, etwa die Hälfte der deutschen, aber dafür liegen
seine Kosten nur bei einem Fünftel. Wenn Sie also in Laos mal die Lust
auf einen Schweinebraten packt, dann wissen Sie wohin in Luang Prabang.
Die Preise können Sie sich schon mal auf der Webseite ansehen: SW Butcher Shop
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Universitätsgelände in Luang Prabang
Das kommunistische Regime legt Inhabern kleiner Unternehmen inzwischen
keine Steine mehr in den Weg, das ist das Wichtigste. Aber nicht jeder
Ausländer hat heimischen Familienanschluss und damit einen schweren
Start beim Aufbau eines Unternehmens – und anders funktioniert ein
Leben hier sowieso nicht bei den niedrigen Löhnen.
Als erster Deutscher kam Markus Peschke in die Stadt. 1996 gab’s fast
keine Autos. „Ein Restaurant, das wäre was!“ dachte der deutsche
Postbeamte, der die Lust verloren hatte. Der Zeitpunkt war gut, es
kamen immer mehr Urlauber in den Ort. Laos war anders als alles, was er
bisher kannte. Da konnte damals im Prinzip jeder machen, was er wollte.
1998 eröffnete er das Restaurant Indochina Spirit, danach andere Lokale
und Reiseunternehmen. Dann kam die Geschäftsidee, die heute noch
funktioniert: 2001 gründete er Elephant Village mit allen
Arbeitselefanten, die hier das Gnadenbrot bekamen. Geld verdient er mit
Urlaubern, die auf Elefanten durch den Dschungel und die Flüsse reiten,
im Urwald im Zelt übernachten und sich um die Tiere kümmern. Ein
Abenteuer, das die Besucher ihr Leben lang nicht vergessen, Und Postler
Peschke freut sich nicht nur, weil er davon gut lebt, sondern auch
darüber, was er da geschaffen hat.
Der Schweinezüchter,
der mit dem Fahrrad nach Luang Prabang fuhr
Ich meine, dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen. Schließlich geben
sich ja die meisten Menschen damit zufrieden, dass es irgendwie zum
Leben reicht, auch im Ausland, und dann ackern sie dafür ihr ganzes
Leben und kommen nie auf einen grünen Zweig. Sehen Sie sich Elephant
Village an, wenn Sie nach Luang Prabang kommen: zur
Webseite
Am ungewöhnlichsten kam Jens Rühlemann nach Luang Prabang: mit dem
Fahrrad, mit dem der Baggerfahrer aus Jessen in Sachsen-Anhalt vorher
schon Kapstadt, Südamerika, Indien und China bereist hatte. Wie es der
Zufall wollte, verdarb er sich in Luang Prabang den Magen. Er hielt
noch ein paar Kilometer durch, dann kippte er vom Rad – und lernte in
Ban Hoay Hia die Laotin Lae kennen, die ihn pflegte und seine Frau
wurde. Sie hatte einen kleinen Laden in einem Bambushaus an der Straße
nach Vientiane, wo er ihr direkt vor die Füße fiel. Heute wohnt er mit
ihr in diesem Dorf mit 80 Einwohnern und züchtet Schweine, die er an
Metzgermeister Wilms verkauft.
Bis es soweit war, musste er sich durch drei Jahre Papierkrieg kämpfen.
Immer wenn das Geld knapp wurde, ging er wieder einige Zeit als
Lastwagenfahrer nach Deutschland. Irgendwann gaben sie ihm kein Visum
mehr trotz Frau und Kind. Aber bevor Sie sich jetzt über Laos wundern,
lesen Sie erst mal, wie deutsche Behörden das machen: weiterlesen
Mit dem, was in Laos
alles möglich ist, kann Deutschland nicht konkurrieren
Trotz ihrer diversen Probleme sind die Deutschen in Luang Prabang
zufrieden. Wem es gelingt, sich den Gewohnheiten und Geschäftspraktiken
der Laoten anzupassen, dem bieten sich in Laos viel größere Freiheiten,
um seine Ideen zu verwirklichen, sagen sie.
Der Preis dafür seien Unsicherheit und harte Arbeit mit wenigen
Freunden. Metzger Wilms schätzt vor allem seine Unabhängigkeit. Zwar
steht auch er hier um zwei Uhr zum Wurstmachen auf, aber es sei seine
Entscheidung, wann er arbeitet und wie viel. Wirklich reich sei noch
keiner der Deutschen hier geworden, aber reicher an Lebenserfahrung und
Zufriedenheit. Nach Deutschland zurück will jedenfalls keiner von
ihnen. „Mit dem hier kann Deutschland nicht konkurrieren“, sagt Peschke
und schaut auf sein Elefantendorf, das immer größer und jedes Jahr von
vielen tausend Urlaubern besucht wird.
Dem Reporter der FAZ, der aus Laos berichtete, muss man zugutehalten,
dass er sich normale Menschen ausgesucht hat – und nicht, wie in diesen
fürchterlichen Auswanderer-Serien im Fernsehen, die größten Verlierer,
die immer noch froh sind, wenn sie hinterher wieder den Weg nach Hause
finden. Damit auch jeder Zuschauer kapiert, passt gut auf, Leute, das
Leben im Ausland ist kompliziert. (Vor allem wenn Ihr Trottel seid)
Nicht alles, was für
uns zum Alltag gehört, ist überall selbstverständlich
Laos ist ein Extremfall. Weitgehend ruhig und ungefährlich zwar, aber
eben ziemlich arm und unterentwickelt. Wer nicht viel Erfahrung im
Ausland hat, und damit meine ich keine Pauschalreisen in
All-inclusive-Hotels, sollte womöglich nicht direkt aus Mitteleuropa in
so ein Land ziehen. Die meisten gewöhnen sich nach einigen Wochen an
die ärmliche Umgebung, manche nie. In Ländern wie Laos werden Sie sehr
schnell und deutlich mit der Tatsache konfrontiert, dass viele Dinge,
die wir uns gar nicht anders vorstellen können, eben nicht
selbstverständlich sind.
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Typischer Gemüsemarkt am Straßenrand
Das fängt bei so alltäglichem Komfort wie dem Strom an, der in Laos
nicht wie selbstverständlich aus der Steckdose kommt. Auch in den
Städten und größeren Orten geht nicht immer das Licht an, wenn Sie den
Schalter betätigen. In den Dörfern gibt es dieses Problem nicht, denn
da gibt es gar keinen Schalter, ebenso wenig wie Leitungswasser – was
die Menschen in den Dörfern lösen, indem die ganze Familie am Abend zum
Fluss geht, um sich zu waschen. Natürlich haben Sie Strom und Wasser im
Hotel, aber trinken sollten Sie das lieber nicht. Ganz vorsichtige
Menschen kaufen sich sogar eine Flasche Mineralwasser, um sich damit
die Zähne zu putzen.
Die Kommunisten von
Laos sperren ihre Bürger nicht ein wie in der DDR
Viele Menschen bleiben prinzipiell von Ländern fern, in denen
kommunistische Regimes an der Macht sind. In Laos, oder um genau zu
sein, in der Demokratischen Volksrepublik Laos sieht es heute so aus
mit dem Kommunismus…
Seit der unblutigen Machtübernahme durch die kommunistische
Guerillatruppe Pathet Lao nach Ende des Vietnamkrieges 1975 wird das
Land von einer Einheitspartei regiert, der Marx und Lenin hörigen
Laotischen Revolutionären Volkspartei. Ihr Vorsitzender ist regelmäßig
Präsident von Laos. Obwohl sowas wie Bürgerrechte ebenso wenig
existiert wie Rechtssicherheit, sind die Laoten nicht etwa in ihrem
Land eingesperrt wie früher die Menschen in der DDR oder im Ostblock.
Wer ins Ausland reisen will, muss zwar einen Antrag stellen und
allerlei Papierkram erledigen, aber es klappt relativ unkompliziert.
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Krankenhaus in Vientiane
Wenn es sich um einen medizinischen Notfall handelt, lassen die
Grenzpolizisten auch schon mal einen Laoten ohne vorherigen Reiseantrag
über die Brücke von Vientiane ins benachbarte Thailand nach Nong Khai
oder Udonthani ausreisen – denn dass es mit mit der ärztlichen
Versorgung nicht weit her ist, weiß hier jeder. Den Rettungswagen
thailändischer Kliniken ist es sogar gestattet, ohne große Formalitäten
die Freundschaftsbrücke zu überqueren und in Vientiane laotische
Patienten abzuholen und in Thai-Kliniken zu bringen.
Seit 2006 gibt es ein Parlament mit 115 Abgeordneten, was aber die
Macht der Regierung nicht einschränkt. Praktisch sieht es freilich so
aus, dass die meisten praktischen Dinge im Land in den örtlichen
Verwaltungen entschieden werden. Private Auseinandersetzungen in
Städten und Dörfern werden selten von Gerichten entschieden, sondern
eher von einem örtlichen Schlichter.
Ihr Aufenthalt in
Laos: Am einfachsten mit regelmäßigem „Visa Run“
Dass Planwirtschaft nicht funktioniert, merkten die Kommunisten der
Pathet Lao ziemlich schnell und erlaubten schon 1986 so was ähnliches
wie Marktwirtschaft. Das früher international abgeschottete Land
öffnete sich im Laufe der Jahre immer mehr. Heute ist privater Besitz
ebenso unstrittig wie viele unternehmerische Aktivitäten der Menschen,
wenn auch meistens in recht bescheidenem Rahmen.
Das Bruttoinlandsprodukt betrug 2016 gerade mal 13,8 Milliarden Dollar,
und das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei 1.925 Dollar im Jahr. Im
Wettbewerbs-Index der Länder liegt Laos auf Platz 93 von 138 Ländern,
und im Index wirtschaftlicher Freiheit auf Platz 133 von 180 Ländern.
Je mehr ausländische Urlauber nach Laos kommen, desto deutlicher
kriegen natürlich die Menschen dort mit, dass bei ihnen irgendwas ganz
gewaltig schieflaufen dürfte. Trotzdem scheinen sie mit ihrem Leben und
ihrer Situation nicht unzufrieden. Sie beschweren sich nicht und werden
Ihnen gegenüber niemals eine Kritik an ihrem Land oder ihrer Lage
äußern – und Sie sollten das möglichst auch nicht tun, wenn Sie
niemanden vor den Kopf stoßen wollen.
Offizielle Papiere für Laos sind möglich, aber ziemlich kompliziert.
Für so ein Einwanderer-Visum brauchen Sie laotische Bürgen, Geld, eine
Arbeit oder eine Investition im Land. Alles sehr umständlich. Weil es
außerdem auch allerlei Nachteile mit sich bringt – zum Beispiel
brauchen Sie dann wie die Laoten jedes Mal, wenn Sie das Land
verlassen, ein Ausreise-Visum – regeln die meisten Ausländer ihren
Aufenthalt so, dass sie alle 30 Tage (oder bei Verlängerung des
Besucher-Visums alle 90 Tage) einmal für einen Tag das Land verlassen.
Kleiner Nachteil
eines Lebens ohne Papiere: Öfter mal ein neuer Pass
So ein Visa Run ist hier sehr viel weniger Aufwand als in Thailand,
weil die meisten Ausländer in der Hauptstadt Vientiane wohnen, die
direkt an der Grenze zu Thailand liegt, und sie nur kurz die Brücke
über den Mekong überqueren. Es gibt übrigens keine Beschränkung, wie
oft einer das tun kann.
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Songthaews sind Pickup-Trucks, die mit zwei Holzbänken bestückt sind.
Sie werden sowohl für den Nahverkehr als auch für Überlandfahrten
genutzt.
Tausende Ausländer wohnen auf diese Weise ständig, aber nicht offiziell
in Laos. Für alle, die nicht in der Hauptstadt leben, gibt es nur zu
diesem Zweck spezielle Busse und Packages, so dass es nicht übertrieben
ist, von einer regelrechten Visa-Run-Industrie zu sprechen.
Ganz ohne Nachteile ist diese Praxis allerdings auch nicht. Erstens
kostet so ein Besucher-Visum für 30 Tage jedes Mal 32 Euro, und
zweitens nimmt es im Pass immer eine ganze Seite ein, plus Stempel auf
beiden Seiten für die Ein- und Ausreise, so dass Ihr Reisepass schon
lange vor Ablauf seiner normalen Gültigkeit von zehn Jahren randvoll
ist.
Wer eine halbe
Million Dollar investiert, darf sich ein Grundstück kaufen
Als Ausländer konnten Sie in Laos vor nicht allzu langer Zeit weder
Land noch ein Haus besitzen, nicht mal, wenn Sie mit einem Bürger des
Landes verheiratet waren. Inzwischen dürfen Sie im Fall einer
Investition von 500.000 Dollar oder mehr ein Grundstück bis 800 qm vom
Staat kaufen und darauf ein Wohnhaus oder ein Firmengebäude oder Büro
bauen. Sie können Ihr Land auch beleihen und verkaufen. Im Fall eines
Unternehmens mit mehreren Partnern kann nur das Unternehmen selbst Land
in dieser Größe kaufen. Durch das Verbot, Land von privaten Besitzern
zu kaufen, will die Regierung verhindern, dass die Grundstückspreise
unkontrolliert in die Höhe scheißen und sich Einheimische kein Land
mehr leisten können.
Natürlich gibt es in Vientiane und anderen größeren Städten des Landes
Wohnungen, Apartments und Condominiums (Eigentumswohnungen), aber die
können Ausländer lediglich mieten. Viele werden von ausländischen
Investoren in speziellen Gebieten gebaut wie etwa in der That Luang
Marsh Specific Economic Zone (SEZ), wo ein Bauträger aus China, die Wan
Feng Shanghai Real Estate Company, eine Reihe Apartmenthäuser mit 19
Etagen errichtete und bereits die ersten Gebäude verkauft hat. Als Teil
des Dreamworld City Projekts entstehen in der Thakhaek Specific
Economic Zone zwei weitere Hochhäuser mit 45 Etagen.
Wohnungen gibt es genug in Vientiane und die meisten werden von den
Besitzern des ganzen Gebäudes vermietet. Das hat mit der Rechtslage zu
tun, die es Baufirmen oder Bauträgern nicht ermöglicht, die Wohnungen
einzeln zu verkaufen. Aktuell trennt das Gesetz den Besitz von Land
nicht von dem, was darauf gebaut ist. Dem Besitzer des Grundstücks, auf
dem ein Hochhaus steht, gehört also de facto immer das ganze Gebäude.
Ausländer können also keine Wohnungen kaufen, weil niemand es kann –
außer im theoretischen Sonderfall, dass ein Investor sein Grundstück
zum Bau eines Apartmenthauses nutzt. Dieses würde ihm dann komplett
gehören, und die Wohnungen könnte er vermieten.
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Der Präsidentenpalast in Vientiane
Was kosten Wohnungen in Vientiane?
Dazu zwei Dinge vorweg: Die Preisunterschiede können riesengroß sein –
und wenn Sie echten Luxus wollen, wird es teurer als in Thailand, oder
zumindest dem Thailand im Norden, gleich über der Grenze. Die Suche in
den Makler-Angeboten ist eine Fleißarbeit, bei der Sie Wohnungen und
Häuser zwischen moderaten 12 Euro und 4.500 Euro im Monat finden.
Keine
Polizei-Korruption und allgemein sehr wenig Polizei-Präsenz
Vorausgesetzt, Sie halten sich von Drogen und Politik fern, gibt es
wenig im Umgang mit der Obrigkeit zu beachten; das gilt übrigens für
Laoten genauso. Die Polizei zeigt in Laos wenig Präsenz. Nur bei
Veranstaltungen, Konzerten und politischen Versammlungen stehen
kleinere Gruppen Ordnungshüter herum und erinnern daran, dass es sie
gibt. Vor allem sind sie für Verkehrskontrollen und Unfälle zuständig.
Wenn Sie einmal mit einem Polizisten zu tun haben, geht es meistens um
die Zahlung einer kleinen Strafe durch die schuldige Partei – also Sie!
So ist nun mal das Leben in den meisten Ländern Asiens, und die
einfachste Lösung ist lächeln, etwas handeln und zahlen.
Andererseits gibt es keine offensichtliche Polizei-Korruption; die
Beamten erwarten nicht bei jeder Kontrolle, dass Sie ihnen
unaufgefordert einige Scheine in die Hand drücken. Ohnehin sind
Kontrollen eher selten. Eine Fahrt von Vientiane nach Luang Prabang
verläuft meistens ohne jeden Zwischenfall, und mit wenig Verkehr
sowieso.
Der
Überwachungsstaat ist weniger ausgeprägt als in Deutschland
Aus der Sicht eines Besuchers aus dem Ausland ist es schwer zu glauben,
dass Laos von einem kommunistischen Regime regiert wird. Big Brother
mischt sich hier sehr wenig in die Dinge des täglichen Lebens ein, und
auch der Überwachungsstaat ist sehr viel weniger präsent als in
Mitteleuropa oder gar in Monaco, wo es mehr Kameras als Einwohner gibt.
Alles scheint in privater Hand. Aber in China und Vietnam ist es ja
genauso, dass es zwar eine Ein-Partei-Regierung gibt, das
Geschäftsleben aber klar marktwirtschaftlich orientiert ist. Mit
Ausnahme von Kuba und Nordkorea ist der Kommunismus der alten Schule
offensichtlich Vergangenheit.
In Laos gibt es keinen sichtbaren politischen Widerstand, nicht in
Vientiane und in kleineren Orten schon gar nicht. Was genau in der
nördlichen Grenzregion im Konflikt mit der Secret Army der Hmong vor
sich geht, erfährt sowieso keiner. In den Zeitungen lesen Sie nichts
darüber, denn die stehen alle unter der Kontrolle der Regierung, wie es
ja heute längst nicht nur im Kommunismus an der Tagesordnung ist. Die
meisten Laoten haben jedenfalls weder Lust noch Energie, um sich das
Leben mit politischen Konflikten unnötig zu komplizieren.
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Eine Dorf-Grundschule in Nord-Laos
Der Schlüssel zum guten Leben in Laos: Nicht rütteln am politischen
Status Quo
Für wen ist Laos nun geeignet? Prinzipiell für Menschen mit einem
ortsunabhängigen Einkommen oder einem Einkommen aus dem Ausland, die
davon möglichst wenig ausgeben wollen. Wird dieses Geld übers Internet
verdient, kann es allerdings Probleme geben, denn die
Online-Verbindungen sind nicht überall zuverlässig.
Ausländer können problemlos eine Frau aus Laos heiraten oder auch
diskret mit einem Mann zusammenleben. Paare gleichen Geschlechts sind
legal, aber so fortschrittlich, auf seine Homosexualität stolz zu sein,
ist man in Laos noch nicht. Jeder, der die Mängel und kulturellen
Unterschiede des Landes akzeptiert, kann hier unbelästigt, sorglos und
zufrieden leben.
Toleranz, Geduld und Bereitschaft, am Status Quo nicht zu rütteln, sind
der Schlüssel zu einem guten Leben in Laos. Ideal ist das Land für
Menschen mit einer Rente oder Pension, die am liebsten einfach ihre
Ruhe haben – und wenn sie eine gute Gesundheit mitbringen und nicht
dauernd zum Arzt wollen, umso besser! Kein Stress, keine Aufregung und
niedrige Kosten in einem dünn bevölkerten, exotischen Land ohne
ernsthafte Kriminalität, ohne Naturkatastrophen, mangels Küsten auch
ohne Tsunami und ohne Smog oder verschmutzte Luft, vom Staub auf den
Straßen in der trockenen Jahreszeit mal abgesehen. Wenn das ungefähr
Ihre Vorstellungen sind, dann buchen Sie schon mal Ihr Ticket!
Laos-Info
1 Euro = 9.760 Kip (LAK)
1 Dollar = 8238 Kip (LAK)
Es ist üblich, in Dollar, Thai-Baht, Yuan oder Dong zu zahlen
Botschaft von Laos
Bismarckallee 2a, 14193 Berlin
Internet: http://www.laos-botschaft.de/
Deutsche Botschaft in Vientiane
Sokpalouang 26, Vientiane
Internet: https://vientiane.diplo.de/
Europäische Handelskammer
Villa Inpeng, Located No. 74, Inpeng Street, Watchan Village, Vientiane
Internet: https://eccil.org/
Allgemeines
Sprache:
Laotisch
Spannung:
230 Volt, vier verschiedene Steckdosen Typ A, B, C, E und F
Zeit: MEZ +6
Stunden
Klima:
tropisch heiß, sehr feucht mit Sommer-Monsunen. November bis Februar
trockener und kühler
Impfungen:
Keine Vorschriften; empfohlen wird Malaria-Vorsorge. Wegen Dengue und
Zika-Virus auf wirksamen Insektenschutz achten
Fläche:
236.800 qkm
Einwohner: 7
Mio.
Hauptstadt:
Vientiane (620.000)
Staatsform:
seit 1975 kommunistische Volksrepublik
Einreise:
Reisepass muss bei Einreise noch 6 Monate gültig sein. Für Aufenthalt
bis 30 Tage gibt’s für 30 Dollar ein Visa on Arrival
Anreise:
Kein Direktflug! Von Frankfurt nach Vientiane mit einem Stopp mit Thai
Airways in 17 Stunden für rund 850 Euro oder mit 2 Stopps in 39 Stunden
mit China Eastern Airlines für 515 Euro. Der Wattay International
Airport liegt nur 3 km vom Zentrum. Mit dem Taxi ca. 6 Dollar.
Leihwagen:
Bei den billigen Taxipreisen ist es nicht ratsam, die teuren Preise der
üblichen internationalen Autovermieter zu zahlen.
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