Bolivien:
Wo Sie ziemlich frei leben
und der Staat Sie nicht abzockt
Leserprobe aus "Leben im Ausland":
Bolivien
ist ein ziemlicher Kontrast zu Brasilien:
hoch in den Anden gelegen (Ausnahme: Santa Cruz) und damit mit mildem
Klima gesegnet, das heißt Frühling das ganze Jahr über.
Erster Eindruck: ruhiger, beschaulicher und in der Entwicklung etwas
zurück. Riskieren Sie trotzdem einen zweiten Blick. Denn auch Bolivien hat Einwanderern einiges
zu bieten!
Wohin in Bolivien? Mir
persönlich gefällt Cochabamba
besser als das wichtigere und tausend Meter höher gelegene La Paz. Allerdings kenne ich die
offizielle Hauptstadt Sucre
(200.000 Einwohner) nicht, aus der mir Alexander
Gottwald, der dort sehr zufrieden lebt, einen recht positiven
Bericht geschickt hat.
Cochabamba
(siehe Bild) liegt auf einem Hochtal in den Anden auf 2.600 Metern
Höhe. Gute
Straßen, wenig Verkehr, keine sichtbare Armut. Die Innenstadt erinnert
an alte spanische Städte. Nach außen dehnt sich Cochabamba
immer weiter ins Tal aus. 1,1 Millionen Menschen leben hier. Überall
entstehen neue Häuser. Bauen und Immobilien sind im Moment ein gutes
Geschäft in Bolivien; der
Boom führt einige der großen Städte an den Rand einer Immobilienblase,
andere sind offenbar schon mittendrin.
Sehr angenehm das Höhenklima mit frühlinghaften 20 Grad. 265 Meter über
der Stadt auf dem Cerro San Pedro
die überall sichtbare Christusstatue, vier Meter höher als die am Corcovado in Rio.
Tatsache ist, dass nicht viele Europäer mit Auswanderungsplänen Bolivien
auf ihrer Liste haben – zu Unrecht! Das kontrastreiche Land mit
interessanten Städten in den Anden und im heißen Tiefland ist zumindest
eine Reise wert, und auch gerne einen längeren Aufenthalt.
So lebt beispielsweise Enrique Rosenthal seit vielen Jahren in
Cochabamba und arbeitet gerade an einem interessanten Projekt: einem
Dorf für deutsche Auswanderer im ewigen Frühling auf 1.600 Metern
zwischen Santa Cruz und Samaipata. Wie auch eine ganze Reihe Leser habe
ich mir dort selbst für wenig Geld einen Hektar Land gekauft und werde
mir ein kleines Haus bauen, für alle Fälle. Details und Konditionen für
dieses Projekt finden Sie auf dieser Webseite: Zufluchtsresort
Evo Morales zum
Papst: „Mit Coca ist das Leben leichter auszuhalten“
Wenn Sie sich an einige Nachteile gewöhnt haben wie Unpünktlichkeit und
Unzuverlässigkeit, merken Sie schnell, dass die Vorteile überwiegen.
Hier gibt es noch so was wie gesunden Menschenverstand, sogar in der
Regierung von Evo Morales, der jetzt bei einer Audienz dem Papst riet,
Coca-Blätter zu kauen. So sei das Leben leichter auszuhalten.
Morales muss es wissen, er praktiziert es ja selbst. Im richtigen Leben
ist der nicht ganz zu Recht als Kommunist verrufene Präsident
schließlich Coca-Bauer. Er baut diese Pflanze an, aus denen dieses
teure weiße Pulver gewonnen wird, das die einen so lieben und die
anderen so verteufeln.
In Bolivien finden Sie
Coca-Blätter auf jedem Markt. Fast jeder kaut sie hier, das soll das
Leben in dieser Höhenlage erleichtern. Freiheiten wie diese sind in dem
Land in vielen Bereichen spürbar. „Sie können hier praktisch machen,
was Sie wollen. Auch geschäftlich“, sagte mir der in Cochabamba lebende Enrique
Rosenthal, der mir ab und zu mal etwas für Leben im Ausland schreibt.
<<<< links: In La Paz
<<
rechts: Im Gebirge
Preiswert Leben in Bolivien: Schon mit 1.000 Dollar fehlt Ihnen hier
nichts
Der Staat, sagt er mir, mischt sich hier nicht in alles ein. Keiner
schreibt Ihnen vor, dass Sie sich in einem Auto anschnallen müssen. Sie
kommen gar nicht auf die Idee, wegen allem irgendwo um Erlaubnis zu
fragen. Sie können bauen, wie Sie wollen. Schusswaffen kaufen und
anmelden. Wenn Sie eine Firma haben, misst keiner auf dem Klo die Höhe
der Decke nach. Als Journalist machen Sie Ihr eigenes Radio oder
Fernsehen. Geld brauchen Sie dafür auch in Bolivien, aber weniger als
anderswo – und vor allem keine spezielle Lizenz.
Ein Riesenvorteil ist das preiswerte Leben in Bolivien.
Mit 1.000 bis 1.200 Dollar im Monat kommen Sie sehr gut über die
Runden. Ein Abendessen für zwei in einem guten Restaurant kostet 25
Dollar, eine geräumige Mietwohnung 300 Dollar, ein Anzug mit Hemd und
Krawatte 60 Dollar. Busfahren ist spottbillig, ein Taxi ist auch kein
Luxus.
Etwa 80 Prozent der Bolivianer verdienen 100 bis 200 Dollar. Mit 300
bis 600 Dollar im Monat gehören Sie schon zur Mittelschicht. Eine
kleine Schicht Reicher, die aus etwa 10.000 Familien besteht, verdient
sehr viel mehr.
Ihr Geschäft in
Bolivien: Es gibt noch viele Marktlücken im Land
Als Europäer genießen Sie hohes Ansehen. Mit relativ wenig Geld können
Sie viel unternehmen. Als Geschäftsmann verdienen Sie ziemlich einfach
viel Geld, wenn Sie ein nützliches Produkt haben oder wenn Sie nur in
Ihrer Branche gute Qualität, Zuverlässigkeit und aufmerksamen Service
anbieten.
Was können Sie tun? Rosenthal denkt zum Beispiel an Import und Handel.
Wenn Sie etwas Startkapital haben, importieren Sie irgendetwas, das es
hier nicht gibt. Ein Freund von ihm hatte 10.000 Dollar. Er importierte
Klebeband. Bald verkaufte er jeden Monat zwei Container. Inzwischen hat
er eine eigene Fertigung aufgebaut.
Eine sichere Sache ist auch jede Art von Dienstleistung. Etwa ein
Spitzenrestaurant. Es gibt zwar unzählige Lokale, aber wenige wirklich
ausgezeichnete. Dabei gibt es eine Menge Leute, die dafür viel Geld
ausgeben würden.
Das Internet mit einem ortsunabhängigen Einkommen und Kunden in Ländern
mit starker Währung ist eine besonders vorteilhafte Alternative in
einem preiswerten Land wie Bolivien.
<< Der Titicacasee, den sich Bolivien
mit Peru teilt, ist fast so groß wie
Korsika und damit mehr als 15x größer als
der Bodensee.
Er liegt 3.812 Meter über dem Meeresspiegel!
Auf Ihre
Gewinne aus dem Ausland zahlen Sie in Bolivien keine Steuern
Für unternehmerisch denkende Menschen mit etwas Geld, Fleiß und
Zuverlässigkeit gibt es in Bolivien viele Marktlücken. Hier bauen Sie
sehr viel leichter als in Europa ein eigenes, einträgliches Geschäft
auf. Es ist ja auch sinnvoller, Mitarbeiter für wenig Geld zu
beschäftigen, als selbst für wenig Lohn für andere zu schuften. Als
Geschäftsmann haben Sie fast unbegrenzte Möglichkeiten.
Über das Thema Steuern macht sich hier kaum ein Unternehmer viel
Kopfzerbrechen. Wenn Sie über das Internet oder sonst wie ein Einkommen
aus dem Ausland haben, zahlen Sie überhaupt keine Steuern. Bolivien
besteuert nicht das Welteinkommen. Einkommen aus dem Ausland
interessiert hier überhaupt nicht – so wie es eigentlich in jedem
anständigen Land sein müsste…
Bolivien-Infos:
1 Euro = 8,13 Boliviano (BOB)
1 Boliviano = 0,12 Euro
1 Dollar = 6,80 Boliviano
Sprache: Spanisch, Quechua, Ayrrara und 34 weitere Sprachen
Spannung: 220 Volt
Zeit: MEZ -5 Stunden (Sommer: -6 Std.)
Klima: Je nach Lage fast alle Klimazonen von gemäßigt
bis tropisch
Impfungen: Aktuell wird Gelbfieber-Impfung verlangt, aber nicht
kontrolliert. Vorsorge gegen Malaria und Dengue zu empfehlen
Anreise: Flüge nach Santa Cruz mit Iberia oder der bolivianischen BOA
über Madrid, ab ca. 1.100 Euro
Auskunft
Botschaft von Bolivien in Berlin: www.bolivia.de
Deutsche Botschaft in La Paz: www.la-paz.diplo.de
Handelskammer: http://bolivien.ahk.de/
Tourismus-Infos: www.reisen-bolivien.com und www.turismoruralbolivia.com
Bank: BCP Banco de
Credito
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