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Leben im Ausland, 04/2013

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

wenn ich, wie Kolumnist Wagner auf Seite 2 in der Bildzeitung, dafür bezahlt würde, jeden Tag irgend einem einen offenen Brief zu schreiben – und wenn ich obendrein schreiben dürfte, was ich denke – dann hätte ich Uli Hoeneß folgende Zeilen geschrieben:

Lieber Uli Hoeneß,
Sie waren immer einer, der sagt, was er denkt. Sie stutzen Spieler, Trainer, Manager-Kollegen, sogar Fans auf ihre wahre Größe zurecht.
Damit haben Sie sich nicht nur Freunde gemacht. Aber meistens hatten Sie recht.
Auf einmal sind Sie ganz klein geworden. Sie stammeln halbherzige Entschuldigungen. Sie räumen Fehler ein. Dabei wäre jetzt eine tolle Gelegenheit, einmal auf den Tisch zu hauen und einiges klarzustellen an der kranken Situation in Deutschland.
Es kann nicht sein, dass ein Gutverdiener 80 Prozent seines Einkommens Frau Merkel geben muss. Dass versteuertes Geld immer wieder versteuert wird. Dass täglich neue, absurde Regeln kommen, bei denen selbst mancher Steuerberater nicht mehr durchblickt.
Das wirkliche Verbrechen in Deutschland ist das Steuerrecht. Warum sagen Sie das nicht? Warum fordern Sie nicht, Steuerverschwendung genauso hart zu bestrafen wie Steuerbetrug? Sie hätten die Chance, eine wichtige Diskussion in Gang zu bringen.
Ja, ich weiß, das wäre nicht sehr klug. Sie wollen nicht ins Gefängnis. Richter und Staatsanwälte lieben unterwürfige Angeklagte. Wer Einsicht heuchelt, kommt vor Gericht besser weg. Es ist klug, dass Sie auf einmal so klein und unterwürfig daherkommen. Aber..
Wo ist der Uli Hoeneß, wie ich ihn kannte und schätzte? Der Klartext redete, der polterte und trotzdem die Sympathien auf seiner Seite hatte?
Ich wünschte mir, Sie wären vor fünf, sechs Jahren klug gewesen ... und hätten für Ihr Geld eine bessere Lösung gefunden als die Schweiz...
Herzlichst, Ihr von Ihnen enttäuschter ....

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WER SOLL JETZT NOCH EINE SELBSTANZEIGE MACHEN ???
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Na also – endlich mal wieder ein Steuerskandal mit prominentem Hauptdarsteller. Aber ich fürchte, im Gegensatz zu Zumwinkel haben im Fall Hoeneß Regierung und deren hörige Medien ein Eigentor geschossen!
Immer wieder mal, wenn der Staat zum Hehler wird und für Millionen Euro Diebesgut in Form gestohlener Bankkunden-CDs aufkauft, dann dient das ja dazu, möglichst viele unehrliche Steuerzahler vor lauter Angst in Selbstanzeigen hinein zu tricksen, damit Geld in die leere Staatskasse kommt.
Sinn einer Selbstanzeige für den Bürger ist theoretisch Straffreiheit und eine unauffällige Regelung.
Hoeneß soll sich selbst angezeigt haben, heißt es. Und die Folge? Hausdurchsuchung, Verhaftung, Kaution, drohender Knast und ein nicht gut zu machender Image-Schaden durch den Wirbel in den Medien. Die dürften von so einem Fall theoretisch gar nichts erfahren, außer es wird an höherer Stelle gewünscht.
Ich denke, wer da noch einen Funken Verstand hat, wird es sich jetzt dreimal überlegen, ob er jemals eine Selbstanzeige macht. Wozu denn – wenn die Sache so ausgeht wie bei Uli Hoeneß...???
Realistisch gesehen hat der Fall Hoeneß drei Aspekte: einen moralischen, einen juristischen und einen praktischen. Moralisch ist dem Mann kein Vorwurf zu machen. Das eigentliche Unrecht in Deutschland ist das Steuerrecht. Steuern hinterziehen ist moralisch gesehen reine Selbstverteidigung.
Steuern verschwenden ist mindestens so schlimm wie Steuern hinterziehen. Politiker sind als Verschwender bekannt. Siehe Stuttgart, Flughafen Berlin und vor allen die verfassungswidrige Banken-»Rettung«, bei der alle zahlen, außer den Schuldigen.
Und dann dürfen ausgerechnet die Steuer-Verschwender die Gesetze machen, nach denen es legal ist, als Regierung die Bürger zu bestehlen. Das ist so, wie wenn Daniel Cohn-Bendit die Gesetze für Kinderschänder neu schreiben dürfte... so viel zum Thema moralische Schuld.

Juristisch dagegen – und das hat nichts mit Recht, Unrecht oder gar Gerechtigkeit zu tun – ist es aber nun mal so, dass die Lage vermutlich nicht gut für Hoeneß aussieht. Sie müssen nur behaupten, seine Selbstanzeige sei zu spät gekommen, und schon ist sie rechtlich nichts mehr wert.
Denn eins ist klar... Wer die Gesetze macht, hat kein Interesse daran, dass sie befolgt werden. Den Gesetzgeber interessiert viel mehr, dass (speziell prominente) Bürger Gesetze brechen – um im richtigen Moment etwas gegen sie in der Hand zu haben.
Wenn das Gesetz gegen dich ist, und irgend einem Mächtigeren passt es in den Kram, fragt keiner nach Gerechtigkeit oder gar Moral ... und der Staat hat nun mal das Gewaltmonopol, um mit Hilfe seiner abhängigen Staatsanwälte und diverser uniformierter Büttel auch die Gesetze durchzusetzen, die mit Recht nicht das Geringste zu tun haben.
Das ist der Grund, warum ich hier immer wieder rate, beim Thema Steuern unbedingt immer nur den strikt legalen Weg zu wählen.

Der dritte Aspekt, der praktische, hat mich bei Uli Hoeneß am meisten schockiert.
Ich meine, wer Geld verstecken und Steuern hinterziehen will und dabei nicht weiter denkt, als bis in die Schweiz, dem ist eigentlich nicht zu helfen. Seit mindestens 10 Jahren ist klar, wo der Weg in der Schweiz hingeht. Zeit, um die Situation klüger zu regeln, hatte Hoeneß genug.
So einer hat doch teure Berater, die ihn ein Vermögen kosten. Was machen die eigentlich? Ich will ja nicht angeben ... aber wenn er für 99 Euro im Jahr »Leben im Ausland«  bestellt und den Rat darin befolgt hätte, wäre ihm diese unangenehme Situation erspart geblieben.
Nein, da gibt es keine Entschuldigung. In der Hinsicht steht Uli Hoeneß als Versager da. Wenn er eine Strafe verdient hat, dann wegen Dummheit. Und ich hatte den Mann für seine Pfiffigkeit und Intelligenz bewundert...
Was die Sache noch schlimmer macht: Er hat ja ein gutes Vorbild ganz in seiner Nähe: Franz Beckenbauer, der seit Jahren für den deutschen Fiskus kein Thema mehr ist. Hat sich Hoeneß eigentlich nie Gedanken gemacht, warum der Kaiser seit Jahren in Österreich zu Hause ist?

Als Bürger der Alpenrepublik hatte Beckenbauer übrigens die nötige Distanz und Größe, sich von Hoeneß nicht zu distanzieren – und auch nicht dazu zu schweigen wie all die anderen Duckmäuser – sondern ihm viel Glück zu wünschen. Ganz der Kaiser halt...
Dank Hoeneß beherrscht das Thema Steuern und Steueroasen wieder mal alle Schlagzeilen, wie seinerzeit bei Zumwinkel. Dabei ist für mich immer wieder erschreckend, wie wenig Ahnung selbst viele sogenannte Fachjournalisten vom Thema Steuerrecht und speziell Außensteuerrecht haben. Die meisten bringen einfach zwei bis drei Schlagworte ins Spiel – Schweiz und Offshore reicht meistens schon – und fertig ist ein Zeitungsbericht, bei dem nur eins fehlt: Fakten!

Für »Leben im Ausland«  heißt das, es geht in dieser Ausgabe sehr viel um das Thema Steuern. Sie lesen, was heute noch legal machbar ist – und wie Ihr Geld legal und steuerfrei in Liechtenstein vermehren...

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DIE STEUER-LÜGEN DES HEUCHLER-DUOS SCHÄUBLE / STEINBRÜCK
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Wie konnte der Fall Hoeneß an die Öffentlichkeit gelangen? War es womöglich so, dass jemand mit dem nötigen Einfluss wollte, dass es genau so kommt? Eins ist klar: Druck und Gehirnwäsche von oben werden immer unerträglicher. Die Machtelite verliert die Geduld. Was die Ziele sind, sagen Politiker der Regierung »IM Erika« inzwischen ganz offen:
»Wir brauchen eine politische Union. Die können wir nur erreichen, wenn wir eine Krise haben...« sagte Wolfgang Schäuble, Finanzminister mit krimineller Vergangenheit, der New York Times. Um diese laut Schäuble so dringend benötigte Krise zu bekommen, sind offenbar alle Mittel recht. Ziel ist mehr Macht für den Staat und weniger Freiheit für den Bürger. Dazu kämpft die Regierung an mehreren Fronten. Die stark übertriebene Bedrohung durch Terroristen gehört dazu ebenso wie die Umkehr der Tatsachen beim Thema Steuern.
An der Steuerfront wird so lange Neid geschürt und Stimmung gegen reiche Steuersünder gemacht, bis aus der Bevölkerung selbst Forderung nach schärferen Gesetzen und noch mehr Überwachung kommen – statt nach einem humanen Steuerrecht und weniger staatlicher Einmischung. Kommen diese Forderungen nicht schnell genug, werden sie eben von Bild & Co. herbeigeschrieben.

Dazu passt auch die Geschichte vor vier Wochen, als die Süddeutsche Zeitung von anonym zugespielten Daten über 122.000 Offshore-Firmen in aller Welt berichtete. Sogar der verstorbene Gunter Sachs wurde als Steuersünder an den Pranger gestellt, obwohl der seit Jahren in der Schweiz (niedrige) Steuern zahlte. Die ganze Story war allerdings so dünn und peinlich, dass nicht mal Steuerfahnder Interesse zeigten. Der Medieneffekt war gleich Null. Nach so einem Rohrkrepierer kommt ein Steuerskandal um eine Symbolfigur wie Uli Hoeneß gerade recht. Geheime Konten, Schweiz, Offshore, Briefkastenfirmen, das ist böse, sagen uns Schäuble und Steinbrück...
Gerade der, dem die Bilderberg-Gruppe den Floh ins Ohr gesetzt hat, deutscher Bundeskanzler zu werden, ist einer der größten Heuchler in der deutschen Politik. Die Schweiz oder Liechtenstein will er militärisch anzugreifen. Offshore-Firmen will er verbieten, jedes noch so kleine Steuerschlupfloch will er schließen.
Das ist kompletter Unsinn – vor allem, wenn Sie wissen, dass es von Steinbrück auch eine ganz andere Seite gibt, die die Medien gern verschweigen. Dass ihm die Banken das Geld für seine Vorträge nur so reinstopfen, ist längst nicht das Schlimmste an dem Mann. Streng genommen ist Steinbrück selbst ein Finanzkrimineller! Steueroasen und Offshore-Firmen liebt er, solange sie von Banken und Konzernen genutzt werden, die ihm nahestehen, wie Thyssen oder seine WestLB.

Steueroasen und Schlupflöcher wird es schon deshalb immer geben, weil die Global Player, die in der Hierarchie der Macht über der Politik stehen, auch nicht lieber Steuern zahlen als ein mittelständischer Unternehmer. Bei großen Konzernen müsse man dafür übrigens Verständnis haben, weil sie sonst im internationalen Wettbewerb benachteiligt seien, sagte jetzt Finanzminister Schäuble auf eine entsprechende Anfrage.
Tatsache ist, trotz gegenteiliger Absichtserklärungen des parteiübergreifenden Heuchler-Duos Schäuble/Steinbrück gibt es in der EU einen gut funktionierenden Steuerwettbewerb zwischen einzelnen Staaten – und außerhalb der EU, zum Beispiel in den USA, sowieso. Wie und wo Sie heute in der EU noch ganz legal Steuern sparen, lesen Sie ausführlich in »Leben im Ausland«:

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LIECHTENSTEIN: IMMER NOCH EIN SEHR GUTER ORT FÜR IHR GELD
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Seit dem mediengerecht präsentierten Steuerfall Zumwinkel und diversen Bankkunden-CDs hat Liechtenstein in Deutschland einen denkbar schlechten Ruf als Aufbewahrungsort für Ihr Geld. Das ist ganz im Sinn von Merkel, Schäuble, Steinbrück und Komplizen. Die deutschen Qualitätsmedien tun der Politik pflichtschuldigst den Gefallen, das kleine, sympathische Fürstentum öffentlich niederzumachen.
Da ist es höchste Zeit, einmal über die Vorteile zu berichten, die Liechtenstein zweifellos heute noch bietet. Tatsache ist, das Fürstentum ist immer noch eins der besseren Länder, wenn Sie Ihr Geld sicher und legal anlegen und trotzdem in Deutschland Ruhe vorm Finanzamt haben wollen.
Welche Möglichkeiten Liechtenstein zu diesem Zweck bietet – und zwar völlig legal und schon ab 20.000 Euro – lesen Sie in »Leben im Ausland«:

Außerdem lesen Sie diesmal in »Leben im Ausland« ...

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Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Plänen im In- und Ausland!
Norbert Bartl
Coin S.L.

P.S.: Ich habe wieder mal einen Versuch gemacht und einen meiner Briefe zu einem Video verarbeitet. Es geht um Europa, um Geld – und um die traurige Figur von Schäuble und seinem berühmten Doppelgänger. Wenn Sie Lust haben, klicken Sie bitte einfach mal rein auf Youtube unter www.youtube.com/watch?v=v5exXZID4wQ

© Copyright: Norbert Bartl/Roland Benn
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