Die 5 Bitcoin-Feiertage
Natürlich handelt es
sich hier nicht um offizielle Gedenktage. Vielmehr sind es wichtige
Tage, die für die Mitglieder der stetig wachsenden Bitcoin-Community
eine große Bedeutung haben:
3. Januar: Genesis Day
Hier handelt es sich sozusagen um den Bitcoin-Geburtstag. Das erste
Mining des ersten BTC-Blocks ist am 3.Januar 2009 geschehen. Dieser Tag
lässt sich deshalb so genau bestimmen, weil der Erfinder Satoshi
Nakamoto eine entsprechende Nachricht auf dem allerersten Block der
Blockchain hinterlassen hat: „The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink
of second bailout for banks“, siehe https://en.bitcoin.it/wiki/Genesis_block#cite_note-block-1
Die Bemerkung nimmt Bezug auf einen Zeitungsartikel der Times, in dem
es um einen zweiten Bail-out für Banken im Zuge der Finanzkrise
2008/2009 geht. Bitcoin sollte ja den zahlreichen und bedrohlichen
Nachteile des bisherigen Bankensystems ein völlig neues, unabhängiges
Geldsystem gegenüberstellen.
Übrigens ist der 3. Januar nicht nur der Bitcoin-Geburtstag, sondern
auch gleichzeitig auch der Proof-of-Key-Tag. Also der Tag, an dem jeder
Bitcoin-Nutzer die Kontrolle über seine Private Keys erlangen sollte.
Was damit gemeint ist und wie das geht, ist hier beschrieben.
22. Mai: Bitcoin Pizza Day
Wir schreiben das Jahr 2 nach Bitcoin-Geburt, also das Jahr 2010 nach christlicher Zeitrechnung.
Nach Ausbruch der weltweiten Finanzkrise in 2007/2008 taucht im
Internet ein Whitepaper mit dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer
Electronic Cash System“ auf. Verfasst von einem ominösen und bis heute
nicht identifizierten Herrn Satoshi Nakamoto.
Ob es ihn wirklich gibt, ob es ein Pseudonym eines Einzelnen oder einer
Gruppe von IT-Spezialisten ist, ist nach wie vor ein Rätsel.
Vermutlich aber handelt es sich um intelligente Leute aus dem
Universitätsbereich gemäß des Schreibstils und der komplexen
mathematischen Ausführungen.
Jedenfalls fanden die darin vorgestellten, völlig neuen Ideen über ein
unabhängiges Geldsystem ohne die verhassten Banken und Regierungen bei
IT-Freaks, Hackern und Programmierern einigen Anklang. Und so machten
sich ein paar Insider an die Entwicklung.
Diese Entwicklungsarbeit war 2010 endlich abgeschlossen. Doch nun hatte
man zwar die erste Cyberwährung „Bitcoin“ der Welt geschaffen, aber man
konnte eigentlich nichts damit anfangen.
Außer diesem Insider-Zirkel war sie ja kaum jemand bekannt, geschweige
denn dass irgendwelche Unternehmen sie als Zahlungsmittel akzeptierten.
Vor allem hatte man keine Ahnung, welchen Wert Bitcoin gegenüber realen
Produkten oder einer herkömmlichen Währung haben könnte.
Da kam Laszlo Hanyecz, einer dieser Insider-Entwickler, auf die Idee,
am 22. Mai 2010 in einem Bitcoin-Forum folgendes zu posten:
„Ich zahle demjenigen 10.000 Bitcoin, der mir dafür 2 Pizzas backt und liefert.“
Dieser Eintrag ist
legendär geworden, denn ein Leser des Forums ging auf das Angebot ein
und lieferte. Legendär deshalb, weil nun erstmals eine Kursfestsetzung
stattfand, und legendär vor allem auch, weil der Lieferant tatsächlich
seine 10.000 Bitcoin überwiesen bekam, die damals einen Wert von 41
Dollar (für die zwei Pizzas) hatten. Denn:
Beim heutigen Bitcoin-Kurs von rund 12.000 USD (Mitte August 2020) ist
der Glückliche heute mindestens 100-facher Millionär, falls er die
Coins noch hat…
Aber der eigentliche Durchbruch als Zahlungsmittel war das immer noch
nicht. Es bedurfte der Hilfe der Schattenwelt, des Darknet. Hier
entstand ein Anwendungsmarkt, denn Leute, die illegale Dinge kaufen
oder Geld waschen wollten, konnten das nun tun, ohne wie früher bei
herkömmlichen Währungen Spuren zu hinterlassen.
Nun wurden endlich die Mainstream Medien aufmerksam. Forbes und Time
Magazine brachten die ersten Berichte und eine breite Öffentlichkeit
erfuhr von Bitcoin. Das wiederum zog Anleger an, die in die
Kryptowährung investierten. In der Folge stieg der Kurs von 1,20 Dollar
auf 6 Dollar - innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihr Kapital
verfünffacht. Bis 2013 hatte sich der Kurs gar verzehnfacht.
Und es ging immer weiter nach oben, bis 2014 eine Korrektur kam, weil
sich viele Investoren unter immensen Gewinn-Mitnahmen zurückzogen. Aber
immerhin hatte sich der BTC-Kurs bei ca. 270 USD stabilisiert.
Ab Oktober 2015 stieg Bitcoin wieder. Es gab zwar mehrmals Rückschläge,
aber immer nur kurzzeitig, aufzuhalten war der Anstieg scheinbar nicht.
Mitte November 2017 stieg der Kurs auf 7.000 Dollar und zum bisherigen
absoluten Höhepunkt am 17. Dezember 2017 hätten die 10.000 BTC einen
Wert von 200.890.000 USD gehabt.
Übrigens, dass der Bitcoin eine "schmutzige" Geburtshilfe durch das
Darknet bekam, ist gar kein Einzelfall. Als damals die Porno-Industrie
das Internet für sich entdeckte, verhalf sie neuen elektronischen
Bezahlsystemen zum Durchbruch, die heute anerkannt sind und von uns
allen genutzt werden. So ändern sich die Zeiten...
Gibt es übrigens auch im wirklichen Leben. Ein Beispiel sind die
Grimaldis, also die fürstliche Herrscher-Dynastie von Monaco. Sie
gingen im Mittelalter aus Piraten hervor...
8. August: Bitcoin Independence Day
Der Bitcoin-Quellcode ist zwar offen, aber Änderungen im
Bitcoin-Protokoll sind trotzdem schwer durchzusetzen. Als BTC immer
populärer wurde, stellte sich heraus, dass Blockgrößen von 2 MB nicht
mehr sehr praktikabel waren.
Auf dem Höhepunkt der Bitcoin-Skalierungsdebatte trafen sich 2017 in
New York 50 große Bitcoin-Player mit der Absicht, die Blockgröße auf 4
MB zu verdoppeln. Doch das gefiel der übrigen Community überhaupt
nicht. Sie sah diesen Plan als Verstoß gegen den Ethos der
Kryptowährung an; der besagt, dass die User das letzte Wort haben, wenn
es um Updates geht. Und die Community hat sich letztendlich
durchgesetzt:
Statt einer 4-MB-Blockgröße lancierten Core Developer ein
rückwärtskompatibles Soft-Fork-Update, das lediglich SegWit
implementierte, die Blockgröße aber unverändert ließ. Das Ganze ging
als User Activated Soft Fork (UASF) ging in die Geschichte ein.
31. Oktober: White Paper Day
Alles began mit dem Bitcoin White Paper, das am 31. Oktober 2008, also
relativ kurz nach Beginn der globalen Finanzkrise, veröffentlicht
wurde. In dieser Abhandlung, die den Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer
Electronic Cash System” trug, stellte der mysteriöse Satoshi Nakamoto
seine Ideen von einem nichtstaatlichen, dezentralen Währungssystem.
Diese revolutionäre Idee hat der Erfinder auf gerade einmal neun Seiten publiziert, die Sie hier im Original nachlesen können: https://bitcoin.org/bitcoin.pdf - Neun Seiten, die das Geldsystem auf ein anderes Level hoben, das verdient einen Feiertag.
18. Dezember: HODL Day
Bitcoin-Talk-User „GameKyuubi“ hatte genug vom Bitcoin-Trading: Die
vergangenen Tage vor dem 18. Dezember 2013 ging der Kurs rauf und
runter und „GameKyuubi“ kam auf keinen grünen Zweig. Schließlich hatte
er die Nase voll und verkündete öffentlich, dass er ab sofort seine
Bitcoins nicht mehr traden, sondern nur noch halten will. Halten heißt
auf Englisch HOLD, aber „GameKyuubi“ verschrieb sich und tippte HODL
ein. Diese Wort-Neuschöpfung wurde schnell von anderen Bitcoin-Usern
übernommen und ist heute das wohl berühmteste Bitcoin Meme (Englisch,
ausgesprochen [miːm]).
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