Die
Bitcoin-Weltreise
Der Berliner Felix
Weis ging zwischen Januar 2015 und Juli 2016 auf Weltreise und besuchte
in 18 Monaten 27 Länder.
Das an sich ist
nichts Ungewöhnliches, denn das tun heutzutage viele junge Menschen.
Der damals
28-Jährige aber machte ein besonderes Experiment daraus: Er zog los
ohne
Bargeld und Kreditkarten und wollte sämtliche Reisekosten allein mit
Bitcoins finanzieren.
Das Handelsblatt hat mit dem Globetrotter ein interessantes Interview
geführt. Hier die Zusammenfassung:
Um es vorwegzunehmen – ja, das Experiment ist gelungen. Felix (der Name
kommt aus dem Lateinischen und heißt so viel wie „der Glückliche“) hat
seinem Namen alle Ehre gemacht, auch weil sich der Bitcoin-Kurs in
seiner Reisezeit positiv entwickelt hatte.
Ein Jahr später wäre es noch viel einfacher gewesen, denn die Akzeptanz
von Bitcoin hat seitdem gewaltig zugenommen und seit Anfang 2017 hat
sich der Kurs sogar mehr als verdreifacht hat. Sofern Felix auf der
Weltreise nicht alles ausgegeben hat, ist er heute reicher als vor zwei
Jahren…
Apropos Zunahme der Akzeptanz. „Die Reise ging ja über ein Jahr und es
wurde merklich einfacher, mit Bitcoin zu zahlen, je weiter die Zeit
fortschritt“, erklärt Felix Weis. „Schließlich wurde die Währung im
Laufe der Zeit bekannter und es gab immer mehr Läden, die Bitcoin
akzeptierten.
Wenn ich heute auf Coinmap.org
gehe – das ist wie Google Maps für Bitcoin-akzeptierende Geschäfte –
sehe ich 9.640 physische Läden. Als ich losgezogen bin, waren es gerade
mal um die 3.000. Am einfachsten war es aber auf jeden Fall in den USA.“
Allerdings, wie immer steckte der Teufel im Detail und Felix hatte so
manche schwierige Lage zu meistern.
Bei den großen Ausgaben wie Flugtickets war es noch relativ leicht.
Denn bei Chepair.com
kann man auch mit Bitcoin bezahlen.
Gleiches gilt für Hotelzimmer, denn Expedia.de akzeptiert ebenfalls schon seit
längerer Zeit die Kryptowährung.
Bei den Ausgaben für die kleinen Dinge des täglichen Lebens war es dann
deutlich viel schwieriger. Felix Weis bevorzugte natürlich immer
Restaurants oder Supermärkte, die Bitcoin akzeptierten. Aber je nach
Gegend war nichts Passendes aufzutreiben und er musste mit Bargeld
zahlen.
Doch nur unter der selbst auferlegten Bedingung, dass die lokale
Währung dann erlaubt war,
wenn das Geld durch den Tausch gegen Bitcoin mit Einheimischen erworben
wird.
Mit Smartphone und Bitcoin-App ist das ja möglich, man muss halt auf
das Handy genauso gut aufpassen wie früher auf Portemonnaie und
Brieftasche. Allerdings mit dem großen Vorteil, dass ein verlorenes
oder gestohlenes Handy nicht gleichbedeutend ist mit dem Verlust der
Finanzen.
Denn die Bitcoins befinden sich online in einem Wallet, einem digitalen
Portemonnaie. Sobald man irgendeinen Internetzugang hat, kann man auch
wieder über seine Coins verfügen – vorausgesetzt man findet jemand, der
sie eintauscht. Aber auch das klappte stets nach der Erfahrung von
Felix.
Quelle und zum Original-Interview
|
|
|