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Die Kunst der Erholung

Ich könnte jetzt natürlich daherfabulieren, dass ein Knauserer keiner Erholung bedarf, weil er sein Leben schon so auf die Einfachheit abgestimmt hat.

Fakt ist, dass es wohl nicht allen ganz so gelingt, den Alltag stressfrei und tiefenentspannt zu gestalten. Mir jedenfalls nicht. Ich lebe zu meinem Leidwesen nicht alleine auf einem hohen Pfahl, sondern lustwandle in den
Tiefen des Alltags zwischen Haushalt, Kinder und meinen Projekten und geschlagen mit einem Ruf "ach, ich ruf mal die Michi an, die kennt jeden und weiß auch alles".

Weghören kann ich halt mal nicht und ich weiß selber, dass die Leute, die engagiert und hilfsbereit sind vor allem in Ämtern und Büros stark im Aussterben begriffen sind.


Ich brauche gelegentlich mal Erholung. Das ist Fakt! und bislang war ich der Meinung, dass Erholung erst mal in der dritten Urlaubswoche anfängt.
Was mach ich nun, wenn ich nur 10 Tage zum Abschalten habe, so wie heuer?
Das war nun die Challenge - schnell abschalten und gut erholen.

Es ist mir gut gelungen, das vorweg. Und weil es mir so gut gelungen ist,
habe ich eine Liste gemacht, was ich denn gemacht habe.

a) Such dir ein langweiliges Reiseziel
Nimm ein Ziel, das du schon kennst. Am besten eines, wo du schon vorher weißt,
wo es Restaurants, Eisdielen etc. gibt. Keine Experimente.
Und plan auch keine kraftraubenden Ausflüge oder ausufernde Shoppingtouren.
Nimmt dir auch gar nichts vor!


b) Schlaf mal!
Schlaf die ärgste Müdigkeit raus. Plan in den ersten Tagen intensive Schlaf-
phasen. Vor allem im Süden hat zu Mittag dafür jeder Verständnis.

c) Mach jeden Tag dasselbe!
Keine Experimente auch beim Tagesrhythmus, intensive Ruhephasen und auch
etwas Sport einplanen und dann jeden Tag dasselbe tun. Am besten knapp
an der Langeweile vorbeischrammen.

d) Handy aus, kein Fernseher, kein Computer
Versteht sich fast schon von selber, die Dinger nerven zu Hause schon, im
Urlaub sind sie nötig wie ein Loch im Kopf. Wer es gar nicht lassen kann,
sollte sich ein Zeitfenster öffnen und nur da das Handy einschalten. Ich habe
mir z.B. einen Campingplatz ausgesucht, von dem ich wusste, dass er kein
WLAN am Platz hatte. Wer ins Internet wollte, musste zur Rezeption gehen.


e) Lass dir Jubelmeldungen schicken
Was mich sehr entspannt hat, war dass mir meine Urlaubsvertreter ein bis zwei
superpositive SMS geschickt haben. So "passt alles", "läuft gut".
Das war dann schon sehr beruhigend und da konnte ich dann gut abschalten.

e) Kleinigkeiten genießen
Iss was Gutes! Genieß die Sonne. Beweg dich! Halt inne, wenn du was siehst.

Viel mehr bzw. weniger hab ich gar nicht gemacht und wie gesagt, es hat gut
funktioniert!

Wer kennt denn noch gute Strategien, wie man im Urlaub schnell entspannt?
Ich glaube, das würde viele interessieren.
Kurzes mail an info(at)derknauserer.at reicht.

Quelle: Der Knauserer 08/2018




Ende der Leseprobe aus dem Gratis-Newsletter JEDEN TAG REICHER
© Copyright: Roland Benn / BIG BENN BOOKS

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