Wissenswertes über Investmentfonds
Investmentfonds sind
eine interessante und darum vielleicht
auch so beliebte Anlageform; nach
Sparbüchern und Tagesgeldkonten liegen sie an dritter
Stelle bei den deutschen Anlegern.
Im Jahre 1991 gab es
668 öffentlich zum Vertrieb
zugelassene Fonds in Deutschland. Seitdem wurden ständig neue Fonds
aufgelegt,
so dass bis zum Jahr 2014 ihre Zahl auf 11.922 stieg – wie gesagt: in
Deutschland. Weltweit liegt die Zahl bei über 100.000. Statistiken
und ein Fachbegriffe-Lexikon stellt der BVI (Fondsverband Investment
und Asset Management) zu Verfügung.
Die Finanzmärkte
kennen viele Arten von Fonds, wodurch sich
das Anlagerisiko sehr breit streuen lässt, bei gleichzeitig relativ
geringem
eigenem Arbeitsaufwand:
- Aktienfonds
- Immobilienfonds
- Rentenfonds
(investieren vorwiegend in festverzinsliche
Wertpapiere)
- Geldmarktfonds
(investieren in den Markt für kurzfristige
Kredite)
- Regionale Fonds
(investieren in bestimmte Wachstumsmärkte,
z.B. in Asien, in Schwellenländern usw.)
- Rohstofffonds
(investieren in
Rohstoffe)
- Ökofonds
(investieren ausschließlich in ökologisch
sinnvolle, nachhaltige Anlagen)
- Hedgefonds
(investieren sehr spekulativ unter Einsatz von
Derivaten und Leerverkäufen. Hohe Renditen, aber auch hohe Verluste
möglich)
- Dachfonds (fassen
verschiedene Fonds zusammen)
- Indexfonds
(investieren in die Aktien von Unternehmen, die
in einem bestimmten Marktindex wie DAX, Dow Jones usw. gelistet sind.
Im
Gegensatz zu den o.g. Fonds werden sie nicht aktiv gemanagt, sondern
bilden den
jeweiligen Marktindiz ab. Viele Indexfonds werden als ETF, Exchange
Traded
Funds, angeboten und an der Börse gehandelt)
Bei
so vielen Fonds noch die Übersicht zu behalten ist nicht
mehr leicht, aber es gibt Hilfsmittel und es gibt das Internet. So wird
die
historische Leistungsfähigkeit von Fonds durch Rating-Agenturen
festgehalten
(z.B. S&P Fonds-Rating, Moody’s, Fitch Rating). Viele private
Dienstleister
bieten auch Fonds Rankings an. Wobei
einem immer bewusst sein muss, dass gute Zahlen in der Vergangenheit
keine Garantie für die Zukunft sind. Und zudem gilt auch bei Fonds:Je
höher die Renditechance, desto größer ist auch das Risiko.
Mit Hilfe der Stiftung warentest könne Sie auch sehr gut 23.104 Fonds finden,
vergleichen und beobachten. Der "Produktfinder Fonds" ist zwar
kostenpflichtig (4,90 Euro), aber empfehlenswert, weil neutral: Mehr erfahren
Aber bevor Sie
einzelne Fonds in die engere Auswahl nehmen, müssen Sie sich über sich
selber im Klaren sein, was für ein Typus von Anleger sie sind (eher
sicherheitsbewusst oder risikofreudiger?) und welche Anlagedauer Ihnen
vorschwebt (kurz-, mittel- oder langfristig?).
Und das gibt es
noch die Gretchenfrage: ausschüttende Fonds oder thesaurierende Fonds?
Bei ausschüttenden Fonds werden die Erträge regelmäßig an den Anleger
ausgeschüttet, was z.B. bei Dividendenfonds ein attraktives
Zusatzeinkommen betrachtet werden (das allerdings versteuert werden
muss. Thesaurierende Fonds dagegen reinvestieren die Erträge gleich
wieder im Fonds und erhöhen dadurch die Anzahl der Fondsanteile, was
sich in der Zukunft zu einer deutlich höheren Auszahlung führen kann.
Die
Vorteile
Die Vielfalt der
Möglichkeiten ermöglicht es dem Anleger, individuell Kapital anzulegen
und gleichzeitig sein Risiko zu minimieren. Auch Art und Höhe der
Einzahlungen (ab 50 Euro monatlich) können bedarfsgerecht an die
persönlichen finanziellen Verhältnisse angepasst (und jederzeit
geändert) werden, von Einmaleinzahlungen bis monatliche Sparpläne ist
alles möglich.
Sehr vorteilhaft für die Rendite wirkt sich der
Durchschnittskosten-Effekt aus, der auf dieser Seite gesondert erklärt wird.
Ein großer Vorteil
ist auch die Diversifikation, also die Aufteilung des Sparkapitals auf
verschiedene Fonds, was zur Risiko-Minimierung beiträgt und vor
Totalverlust schützt.
Die jederzeitige Umschichtung von einem Fonds in einen anderen ist ein
weiterer Pluspunkt. Auf diese Weise kann man Fonds mit schwacher
Performance in renditestärkere tauschen.
Verglichen mit
regulären Sparanlagen bei Banken ist die Rendite meistens auch deutlich
besser.
Fonds eignen sich
auch sehr gut zur Anlage von vermögenswirksamen Leistungen (VL-Sparen),
da der Arbeitgeber die Monatsbeiträge oft teilweise oder ganz
übernimmt. Außerdem kann es bis zu einer bestimmten Einkommenshöhe
staatliche Zulagen geben (näheres siehe HIER).
Fonds
eignen sich auch sehr gut als altersgerechte Anlageform.
Bei sog. Lebenszyklusfonds wird in der Sparphase, wenn der Anleger noch
jünger
und erwerbstätig ist, das Geld in Aktienfons angelegt, die
normalerweise eine
höhere Rendite erwirtschaften. Gegen Ende der Laufzeit wird das
ersparte
Kapital für die Altersvorsorge gesichert, indem in Fonds mit
überwiegend festverzinslichen
Wertpapieren umgeschichtet wird.
Die
Nachteile
Investmentfonds
sind nicht als kurzfristige Parkmöglichkeit für Kapital geeignet. Weil
die Anteile offener Fonds einem Kursrisiko unterliegen und schwanken,
muss hier Kapital mittel- und langfristig angelegt werden. Notverkäufe
von Fondsanteilen können bei schlechten Kurs zu einem Verlust führen.
In Fonds sollte also nur Geld investiert werden, das aktuell nicht
benötigt wird.
Was ist der Unterschied zwischen offenen
und geschlossenen
Fonds?
Die Anteile von offenen Investmentfonds werden
an der Börse
gehandelt, so dass täglich ein Kurs festgelegt wird. Diese Anteile
können
jederzeit gekauft und verkauft werden. Offene Investmentgesellschaften
sind
gesetzlich verpflichtet, ihre Anteile wieder zurückzunehmen.
Anlagekapital und
Anzahl der Anleger sind praktisch unbegrenzt. Die Fondsanteile können
einen
Kursgewinn (aber auch Kursverlust) bringen, außerdem werden Zinsen und
Dividenden ausgeschüttet (bei sofortiger Wiederanlage in Fondsanteile,
sog.
Thesaurieren, erhöht sich die Zahl der Anteile). Unterschiedlich hohe
Kosten
(Ausgabeaufschlag / Rücknahmeabschlag, Verwaltung, ggf. weitere
Gebühren).
Die Anteile von
geschlossenen Investmentfonds werden nicht
an der Börse gehandelt. Geschlossene Investmentgesellschaften sind
nicht
verpflichtet, ihre Anteile wieder zurückzunehmen. Das Anlagekapital ist
begrenzt, da im Voraus festgelegt. Dadurch ist die Anzahl der Anleger
ebenfalls
begrenzt.
Wo können Sie Fondsanteile kaufen?
Es gibt viele Möglichkeiten: Bei der
Fondsgesellschaft
selbst, an der Börse oder bei Finanzdienstleistern, Banken und
Fondsvermittlern.
Die
höchsten Gebühren fallen meist bei der eigenen Hausbank an, weitaus
günstiger sind Direktbanken. Am kostengünstigsten dürfte derzeit DKB-Broker
sein. Dort können Sie aus über 22.000 Investmentfonds und ca. 1.500
Fondssparplänen wählen - und ohne Ausgabeaufschlag investieren.
DKB-Broker bietet eine kostenlose Konto- und Depotführung, was
heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist.
Noch günstiger wird
es, wenn man sich an einen Fondsvermittler wendet. Wenn Sie schon ein
Depot haben, müssen dieses nicht kündigen, um von den Spar-Tarifen der
Fondsvermittler zu profitieren – es genügt ein einfacher
Vermittlerwechsel und die Sonderkonditionen werden sofort und dauerhaft
freigeschalten. Bei einem Fondsvermittler entfallen in der Regel die
fünf Prozent Ausgabeaufschlag pro Fondskauf.
Die Besteuerung von
Fonds
Seit
1.1.2009 unterliegen Zinsen und Dividenden von
Fondsanteilen, leider aber auch Kursgewinne der 25%-igen
Abgeltungssteuer (plus 5,5% Soli plus ggfs. Kirchensteuer), egal wie
lange
die Anteile gehalten wurden.
Die
Steuer-Spar-Strategie
Versicherungsgesellschaften bieten sog. Fondspolicen an; diese eignen
sich, um Steuern zu sparen:
Bei
einer Fondspolice sind in
der gesamten Ansparphase alle Erträge komplett steuerfrei.
Versicherungskunden sind
hier gegenüber normalen Fondssparern klar im Vorteil. Während in
Fondsdepots
Jahr für Jahr Abgeltungssteuer auf Gewinne anfällt, kassieren dagegen
Anleger
innerhalb einer Fondspolice in
der Ansparzeit ihre Zins- und Dividendenerträge steuerfrei.
Bei
Fondswechseln sind ebenfalls keine Kursgewinne steuerpflichtig.
In
der
Auszahlungsphase profitiert der Besitzer einer Fondspolice
abermals steuerlich. Wird hier die
Kapitalauszahlung
gewählt, so ist der erzielte Gewinn (nicht das selbst eingezahlte Geld)
lediglich zur Hälfte steuerpflichtig. Einzige Voraussetzung hierfür:
Die
private Rentenversicherung ist wenigstens zwölf Jahre lang gelaufen und
der Versicherte
dann mindestens 62 Jahre alt.
Weiterer
möglicher Vorteil: Da diese Kapitalauszahlung aber im Idealfall mit dem
Beginn
der gesetzlichen Altersrente zusammenfällt, kommt der dann bereits
niedrigere
persönliche Steuersatz zur Anwendung.
Wird
später die Rentenzahlung gewählt, so profitiert der Inhaber einer
Fondspolice
sogar lebenslang von einem Steuerbonus. Der Fiskus greift hier nur auf
den
sogenannten Ertragsanteil zu.
Beispiel:
Herr A.
ist bei Rentenbeginn 65 Jahre alt. Laut Ertragsanteils-Tabelle
(Paragraf 22
EstG) beträgt somit der Ertragsanteil für seine Rente 18 Prozent. Das
heißt,
nur diese 18 Prozent der Rente gelten als Einkunft und wären in der
Steuererklärung anzugeben.
Bei
einer monatlichen privaten Zusatzrente von 400 Euro braucht er davon
also nur 72
Euro mit seinem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Unterstellt man
im Alter
einen Steuersatz von 25 Prozent, so fallen tatsächlich für ihn nur 18
Euro an
Steuern an.
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