Hausverlosung -
Vor- und Nachteile und ein uralter Trick
Möchten
Sie für z.B. 99 Euro zu einem Haus im schönen Österreich kommen? Im
sonnigen Spanien? Oder gar in der paradiesischen Karibik? Hausverlosung
heißt der Dreh.
In Deutschland wegen des staatlichen Glücksspiel-Monopols leider nicht
erlaubt, bleibt es Bundesbürgern aber unbenommen, an einer
ausländischen Hausverlosung teilzunehmen.
Ihre Chancen stehen bei 1.900 bis 16.500 ausgegeben Losen nicht
schlecht.
Die Medien berichteten, dass seit ca. 2009 zuerst in den USA, England
und Österreich Privatpersonen ihre Häuser per selbstveranstalteter
Lotterie veräußern konnten. Oftmals war diese Methode sehr viel
lukrativer als der herkömmliche Verkauf über Makler und Anzeigen.
Schnell
fanden sich auch in Deutschland Nachahmer. Doch was passiert, wenn man
es falsch umsetzt, zeigt der Fall von Volker Stiny, über den u.a. Die Welt und der Münchner Merkur berichteten.
Die Sache ging allerdings schief und der Mann wurde zu einer
Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Mehr
Informationen dazu auf dieser Internetseite.
Die Rechtslage
Während in vielen anderen Ländern die Regelungen liberaler sind,
stellen sich deutsche Behörden ganz streng auf den Standpunkt, dass
eine Hausverlosung ein Glücksspiel ist. Eine Durchführung ohne
Genehmigung ist strafbar; es droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 5
Jahren. Die Erlaubnis wird grundsätzlich nicht erteilt, es sei denn,
die Lotterie dient einem karitativen Zweck und hat keine
Gewinnerzielungsabsicht.
Der uralte Trick
Ein illegales Glücksspiel ist die eine Sache, ein legales Gewinnspiel
ist eine ganz andere. Der Trick besteht einfach darin, die Bedingungen
des Spiels so zu ändern, dass der Veranstalter keinen besonderen
gesetzlichen Regelungen unterliegt.
Empfehlung
Wollen Sie sich diesbezüglich juristischen Rat einholen, empfehle ich
die Kanzlei Dr. Bahr und ihre Internetseite mit sehr guten
Erläuterungen der Feinheiten: Kanzlei Dr. Bahr
Achtung:
Rechtsfolgen auch für Mitspieler
Personen, die an einer Hausverlosung teilnehmen, die als illegales
Glücksspiel eingestuft ist, machen sich selbst auch strafbar! Ihnen
drohen bis zu 6 Monate Freiheitsstrafe. Außerdem hat das die illegale
Veranstaltung zivilrechtliche Folgen: Der Spielvertrag ist unwirksam,
d.h. der Veranstalter muss das Haus nicht übergeben, der Mitspieler mit
seinen Beitrag nicht bezahlen und wenn er ihn bezahlt hat, kann er ihn
nicht zurückfordern.
Generelle Vorsicht
ist geboten
Auch dort, wo Hausverlosungen legal möglich sind, sollten Teilnehmer
sich vorab über den Veranstalter und die Bedingungen informieren. Nicht
alle Hausverlosungen laufen nämlich sauber ab. Manche Initiatoren haben
sich bereits einen zweifelhaften Ruf erworben. Einen Überblick und
Bewertungen finden Sie beispielsweise u.a. auf folgender Seite:
Der unschlagbare
Vorteil
Wenn alle juristischen Hürden genommen sind, bietet eine legale
Hausverlosung einen unschlagbaren Vorteil:
Sie können Ihr Haus veräußern, auch wenn vorher niemand auf dem
Immobilienmarkt bereit war, es Ihnen abzukaufen. Ja, Sie können dabei
sogar weitaus mehr Geld einnehmen, als der Marktwert beträgt!
Hausverlosung und
Steuer
Vergessen Sie aber nicht, auch die steuerlichen Fragen zu klären:
Der Käufer muss z.B. Grunderwerbsteuer zahlen, wobei das Finanzamt die Bemessungsgrundlage sehr großzügig zu seinem
eigenen Vorteil auslegen kann.
Und der Verkäufer soll ebenfalls nicht ungeschoren davonkommen: Der
Fiskus will einen Anteil am Gewinn – selbst dann, wenn die Verlosung
abgebrochen wurde (!). Artikel lesen
Manchmal
werden auch Inseln verlost, in diesem Fall eine Südsee-Insel mit
Hotel-Resort für 49 Dollar, wie dieser Spiegel-Bericht weiß. Ein australischer Steuerberater war der
glückliche Gewinner und führt nun ein völlig neues Leben. Bericht und Bilder der Daily Mail. Noch eine Verlosung für 12
Dollar. Und ein Galileo-Bericht
über eine Traumvilla-Verlosung auf Mykonos.
AUCH
INTERESSANT:
Hauskauf ohne Schufa und ohne Bank
Wo man in Deutschland Inseln der ganzen Welt kaufen
kann
Schwimmende Inseln und Städte
Gratis-Immobilien: Erfahren Sie u.a.,
welche Südsee-Insel an auswanderungswillige Abenteurer Grundstücke
verschenkt. Aber auch in den USA, in Europa und sogar Deutschland
werden Immobilien verschenkt.
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