Grabreden sind seit einiger
Zeit nicht mehr das Monopol von
Geistlichen, denn Millionen Bürger sind aus ihrer Kirche ausgetreten,
teils aus
ideologischen, teils aus kirchensteuerlichen Gründen. Die Gruppe der Konfessionslosen ist in Deutschland mit
über 28 Millionen deutlich größer als die der Katholiken (23,9 Mio.) und
Protestanten (22,6 Mio.).
Doch auch diese "Heiden" müssen
früher oder später sterben. Und plötzlich stehen die Hinterbliebenen
vor der
Frage, wie denn die Beerdigung würdevoll durchgeführt werden soll? Der
Verstorbene kann ja nicht einfach kommentarlos verscharrt werden;
jemand sollte
schon einen Nachruf machen, sein Leben und seine Verdienste würdigen
und die
Trauernden trösten...
Für solche konfessionslosen
Begräbnisse werden eigens
Grabredner engagiert.
Wenn Sie glauben, diese
Geschäftsidee wäre etwas für Sie, weil Sie großes
Einfühlungsvermögen haben, die Gabe besitzen, Trost und Hoffnung zu
schenken,
sprachlich gewandt sind und auch kein Lampenfieber vor Reden in der
Öffentlichkeit haben, dann können Sie für eine Trauerrede von ca. 20
Minuten
Länge stolze 150 bis 250 Euro verdienen. Wahrlich ein guter Stundenlohn
für ein unkompliziertes Geschäftskonzept.
Dabei müssen Sie nicht bei
jedem Todesfall eine völlig neue
Rede stricken. Gekonnte Grabredner haben einen Fundus von 10-15
Konzepten, die
auf verschiedene Situationen Bezug nehmen (Verstorbener ist Mann, Frau,
Kind
oder Jugendlicher; Todesursache natürlich oder Unfall usw.).
Wer eine Zeitlang
auch als Unbeteiligter an verschiedensten Beerdigungen teilnimmt,
erhält
reichlich Anregungen.
Bei
einem
konkreten Auftrag besucht der Grabredner die Familie des Verstorbenen,
um
persönliche Details in Erfahrung zu bringen. Diese werden zuhause am
Computer
in das vorgefertigte Redekonzept eingearbeitet.
Über Anzeigen zwischen
Todesanzeigen finden Sie Auftraggeber.
Leichter tun Sie sich aber,
wenn Sie sich bei diversen Beerdigungsinstituten
persönlich vorstellen und von diesen vermitteln lassen.
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