Geld
ohne Ende zu günstigen Zinsen
In Zeiten, wo die
Guthabenzinsen im Keller sind, erlebt eine
Anlageform eine Renaissance, die sonst kaum beachtet und wenig bekannt
ist: die
Hybrid-Anleihe.
Die Hybridanleihe
ist ein Mittelding zwischen Aktie und
Anleihe. Das Interessante an ihr ist, dass der Zinskupon um etwa zwei
Prozentpunkte über dem erstrangiger Anleihen liegt. Rechtzeitig
gekauft,
sichert man sich auf Jahre hinaus eine hohe Zinsausschüttung.
Fachleute bezeichnen
Hybridanleihen auch gerne als „Geld
ohne Ende“, denn die Laufzeiten sind sehr lang und können bis zu 100
Jahren
betragen, ja sogar offene oder ewige Laufzeiten sind möglich, so dass
das
Papier theoretisch endlos Zinsen ausschüttet.
Der Emittent (das
Unternehmen)
behält sich aber immer ein vorzeitiges Kündigungsrecht vor, von dem oft
nach 10
Jahren Gebrauch gemacht wird, allerdings nicht immer. Die
Rückzahlungsbedingungen sind unterschiedlich und sollten beachtet
werden.
Hybridanleihen
weisen Ähnlichkeiten mit Aktien auf: Sie
können jederzeit an der Börse verkauft werden. Der Kursverlauf ist
abhängig von
der Geschäftspolitik und Bonität des Emittenten. Es können Gewinne von
50% und
mehr gemacht werden, wenn zur richtigen Zeit gekauft wird.
Die Hybridanleihe birgt wie Aktien aber
auch Risiken:
Zinsen
werden oftmals ähnlich wie Dividenden nur in Jahren gezahlt, in denen
das
Unternehmen Gewinn macht. Bei Insolvenz des Unternehmens werden die
Inhaber als
nachrangige Gläubiger behandelt. Um Fehlgriffe zu vermeiden, muss der
Emittent
also sorgfältig ausgewählt werden. Es sollten nur Unternehmen in
Betracht
kommen, die eine gesunde Geschäftsentwicklung aufweisen.
Warum emittieren Unternehmen lieber
Hybridanleihen als
normale Anleihen?
-
Weil der Emittent flexibler ist und den Zeitpunkt der
Rückzahlung selbst bestimmen kann.
-
Weil Schulden aus Hybridanleihen wegen der
extrem langen Laufzeiten fast wie Eigenkapital betrachtet werden.
-
Weil
Zinszahlungen steuerlich abzugsfähig sind (bei der Ausgabe neuer Aktien
wäre
das nicht der Fall).
Auch die Aktionäre sehen es lieber, wenn sich das
Unternehmen frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt, weil sonst der Wert
alter
Aktien durch die Ausgabe neuer Aktien beeinträchtigt wird.
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