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Lehman-Pleite - 10 Jahre danach


Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Die Finanzkrise wird 10 Jahre alt, aber das Finanzsystem ist immer noch nicht zusammengebrochen. Erinnern Sie sich noch an die Schwarzseher, die seit Jahren vor einem Zusammenbruch des Finanzsystems warnen? Auch die öffentlich-rechtlichen Medien sind derzeit voll mit Themensendungen rund um das Thema Finanzcrash. Denn wir „feiern“ 10 Jahre Lehman-Pleite.

Lassen Sie uns kurz zusammenfassen: Lehman hat – wie es auch andere Banken immer noch tun – „Produkte“ entwickelt, die auf Versprechen beruhen. Banken weltweit haben diese „Produkte“ verkauft – es gab höhere Provisionen als bei normalen Bankgeschäften. Und Bankkunden sowie etliche Banken haben weltweit diese Papiere gekauft, weil höhere Zinsen versprochen worden sind.

Dass die Traditionsbank Lehman Pleite gegangen ist, ist nicht so wichtig. Tausende von (uninformierten!) Anlegern haben einen Großteil ihres Geldeinsatzes verloren, weil sie die wichtigsten Grundlagen jeder Geld- und Kapitalanlage nicht beachtet haben:
  1. vorherige Information
  2. Streuung
  3. Zinsversprechen statt Sachwerte
Warum wir dies so deutlich sagen?
Auch jetzt setzen noch viele Anleger auf Zinsversprechen. Manche steigen sogar von den niedrigverzinslichen Anleihen auf sogenannte nachrangige Anleihen mit höheren Zinsversprechen um. Das ist brandgefährlich. Warum? Weil sie aufgrund des niedrigeren Insolvenzrangs bei einer Schieflage einer Bank oder eines Unternehmens erst nachrangig behandelt werden, d. h. erst wenn alle anderen Gläubiger befriedigt wurden, können sie bei einer Schieflage auf eine Rückzahlung, ganz oder teilweise, hoffen – oder gehen gar leer aus.

Im Klartext: Diese Form von Anleihen hat den Charakter von spekulativen Einzelaktien angenommen. Allerdings nur in einer Richtung. Sie werden bei einer Schieflage zwar zur Kasse gelassen, das Gewinnpotenzial ist aber nach oben begrenzt. Wir halten das für keine gute Anlageform und setzen stattdessen lieber auf Aktien und Sachwerte.

Auch was die sogenannten Aktienanleihen angeht, sind wir mehr als zurückhaltend und raten zu strikter Abstinenz. Wenn Sie als Anleger vermuten, dass es sich hier um eine Mischung aus Aktien (Chance) und Anleihe (Sicherheit) handelt, täuschen Sie sich.

Aktienanleihen sind Derivate. Wer so etwas kauft, leiht dem Emittenten (der Bank) Geld und hofft, die Summe später mit einem ordentlichen Zins oder Bonus wieder zurück zu bekommen. Das muss jedoch nicht so sein. Streng genommen handelt es sich dabei um eine Wette mit der Bank. Nur wenn die zugrundeliegende Aktie eine bestimmte Wertentwicklung während der Laufzeit aufweist, treten die Renditeerwartungen eventuell ein. Wenn der Emittent eines solchen ungesicherten Zertifikats Pleite geht, ist der Einsatz weg.

Lassen Sie die Finger von derartigen Aktienanleihen. Die werden nicht aufgelegt, damit Sie Gewinne zulasten der Bank machen. Wir in der Geldbrief-Redaktion setzen auf erfolgreiche Unternehmen. Auch wenn unsere Empfehlungen nicht immer gleich und sofort aufgehen, liegen wir mit unseren Depots ganz gut im Gewinn – und haben noch nie einen Totalverlust erleiden müssen.

Zahlen lügen nicht –
seit einigen Monaten haben sich die US-Börsen vom Rest der Welt abgekoppelt. Da waren gute Vermögensverwalter gefragt. Diversifikation ist zwar unerlässlich für ein gut geführtes Aktiendepot, aber nicht alles. Es kommt auch darauf an, Schwerpunkte zu setzen.

Die 1-Jahres-Performance klafft nämlich bei Dow Jones und DAX deutlich auseinander (plus 19,5 Prozent vs. minus 1,5 Prozent!). Portfoliomanager müssen nun Farbe bekennen und zeigen, dass sie auf die richtigen Märkte gesetzt haben (z.B. auch Untergewichtung einzelner Schwellenländer vor deren Währungsverfall). Es kommt also auf die richtige Vermögensstruktur (Asset Allocation) an, wenn man langfristig Überrenditen erzielen will, ohne auf eine notwendige Streuung verzichten zu müssen. Das sollten Vermögensmanager unbedingt leisten, um ihre hohen Gebühren zu rechtfertigen.

Diese Kosten entfallen für Sie, wenn Sie die Geldbrief-Empfehlungen in eigener Regie nachvollziehen. Stock Picking war die Devise im bisherigen Jahresverlauf. Mit der Übergewichtung von US-Aktien im Musterdepot (zudem Verzicht auf Titel aus Schwellenländern) lag Ihre Geldbrief-Redaktion wieder einmal goldrichtig.

Somit lag die Überrendite vom TOP-TEN Musterdepot von Geldbrief bei knapp 11 Prozent (übrigens im Durchschnitt schon seit Beginn im Jahr 1991).

Das sollten Sie auch wissen:
Die Finanzkrise hat die deutschen Steuerzahler laut SZ eine zweistellige Milliardensumme gekostet. Demnach betrugen die Kosten für die öffentlichen Haushalte bis Ende 2017 etwa 59 Milliarden Euro.
In der Summe enthalten sind demnach ausgereichte Garantien, Kredite und Kapitalspritzen. Diese Summe sei allerdings nur vorläufig, weil die Hilfen nicht abgeschlossen sind, hieß es. Neue Zahlen wiesen darauf hin, dass die Kosten für die öffentlichen Haushalte auf mehr als 68 Milliarden Euro steigen dürften.
Laut Schick habe bereits jetzt eine vierköpfige Familie rechnerisch mehr als 3.000 Euro für die Rettung von Pleitebanken bezahlt. Dabei seien indirekte Kosten, insbesondere die Folgen der Null-Zins-Politik, noch gar nicht berücksichtigt. (Quelle)

Meine Meinung:
Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Man hätte sie nutzen können, die Fehler des Finanzsystems zu beseitigen. Statt dessen wurde die Krise nicht gelöst - die Schulden der Welt sind in dieser Zeit nicht nur weiter gewachsen, sondern sogar noch schneller, trotz Nullzins-Politik (siehe Weltschuldenuhr). Die Probleme wurden in die Zukunft verschoben und werden uns eines Tages einholen.
Und ganz bedauerlich finde ich, dass die Verursacher der weltweiten Finanzkrise überhaupt nicht bestraft wurden. Schließlich hatten Sie durch Kreditbetrug - nichts anderes war die US-Subprime-Krise - Milliarden an Vermögen vernichtet. Die einzige Ausnahme ist Island, das die einheimischen Bankster hinter Gitter brachte und die Finanzkrise zum Vorteil der Bürger nutzte: Hier nachzulesen). Im Rest der westlichen Welt passierte das Gegenteil - sie wurden und werden weiterhin mit üppigen Boni belohnt, während die immensen Schulden dem Steuerzahler aufgehalst wurden (und auch hier ist kein Ende in Sicht).

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