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Was uns Multimillionäre vormachen

Ein neuer Trend greift um sich an den Börsen und was wir daraus lernen können. Eine Untersuchung der Geldbrief-Redaktion:

Die Multimillionäre machen es uns vor: An Sachwerten wie Aktien führt auch im Börsenjahr 2016/2017 kein Weg vorbei.

Familiengeführte, nicht börsennotierte Firmen greifen nach Publikumsgesellschaften, indem sie diese komplett übernehmen oder zumindest daran eine wesentliche Beteiligung erwerben.

Den spektakulärsten Deal fädelte zuletzt die deutsche Milliardärsfamilie Reimann (u.a. Wella, Reckitt Benckiser) ein, die für rund 14 Milliarden Dollar die US-Hersteller von Kaffeekapseln (K-Cup) und Kaffeemaschinen (Keurig Green Mountain) übernimmt.

Die Reimanns erweitern damit ihr Kaffeeimperium (Jacobs, Senseo) und steigen zur Nummer zwei weltweit nach dem Nestlé-Konzern auf.

Nur ein geringfügig geringeres Volumen (12,5 Milliarden Dollar) hat die Transaktion, die die Familie Boehringer (Boehringer Ingelheim) mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi verabredet hat.

Weitgehend unbeachtet von einer breiten Öffentlichkeit verdienen gut geführte Familienunternehmen viel Geld in ihren Nischen („Hidden Champions“). Wie wir Privatanleger streben auch diese Multimillionäre nach der risikominimierenden Diversifikation ihres Vermögens und investieren vermehrt in Aktien börsennotierter Firmen (hohe Liquidität und Fungibilität!).

Insbesondere bei deutschen Nebenwerten sind reiche Unternehmer und Familienunternehmen mit relevanten Beteiligungen eingestiegen. So hat sich zum Beispiel die Voith-Gruppe bereits knapp 25 Prozent am Roboterbauer Kuka (MDAX) und fünf Prozent an SGL Carbon (SDAX) gesichert.

Heinz Hermann Thiele (Knorr Bremse) kontrolliert mittlerweile fast 36 Prozent am Bahn-Infrastrukturkonzern Vossloh (SDAX) und kauft wahrscheinlich weiter zu.

Drogerie-Milliardär Dirk Rossmann hält schon länger knapp 20 Prozent an der Deutschen Beteiligungs AG (SDAX).

Erst im November hatte sich Konkurrent Busch GmbH beim Vakuumpumpenhersteller Pfeiffer Vacuum (TecDAX) mit gut 27 Prozent eingekauft.

Ähnlich ist die Günther-Gruppe beim Beteiligungsunternehmen M.A.X. Automation (Schwerpunkt: Industrieautomation und Umwelttechnik) vorgegangen (Beteiligung von 30 Prozent).

Derweil kontrolliert die Tocos GmbH um den Investor Detlev Meyer gut 75 Prozent des hanseatischen Weinhändlers Hawesko.

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© Copyright: Geldbrief / Roland Benn, BIG BENN BOOKS


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