Was passiert,
wenn man auf lahme Gäule verzichtet?
Hans-Peter Holbach, Chefredakteur von Geldbrief, sagt es Ihnen:
30 Jahre DAX, der am meisten zitierte Börsenindex Deutschlands. Von
wegen in Geburtstagslaune. Anlässlich des 30. Geburtstags des DAX
Anfang Juli 2018 war die Stimmung auf dem Frankfurter Börsenparkett eher
mau, obwohl sich der Indexstand seit seiner Erstveröffentlichung in
etwa verzwölffacht hat. Über 8 Prozent durchschnittliche Jahresrendite
sind zwar nicht schlecht, es geht aber besser und sogar mit weniger
Schwankungen.
Warum sich die breite Masse der Anleger und der Main-Stream-Medien
allerdings immer noch so stark auf die Entwicklung des DAX versteift,
bleibt uns ein Rätsel. Denn weitaus attraktivere Anlegermenüs bot in
den zurückliegenden 30 Jahren beispielsweise der MDAX.
Er startete vor 3 Jahrzehnten auf demselben Niveau wie der DAX,
avancierte aber deutlich stärker. Über 11 Prozent Rendite konnten
Anleger beispielsweise mit MDAX-Werten verdienen, gegenüber gut 8 % bei
DAX-Aktien. Mittelgroße und kleinere Unternehmen haben den großen
Bruder damit um Längen hinter sich gelassen.
Der Grund liegt in der wesentlich höheren Gewinndynamik von
mittelgroßen Unternehmen und einer höheren Innovationskraft. Die
Riesentanker wie Siemens, Daimler oder Deutsche Telekom bewegen sich
allesamt in weitgehend gesättigten Märkten mit hohem Wettbewerb und
überschaubaren Gewinnmargen. Ihre Aktien kommen deshalb kaum vom Fleck
und bringen auch bei einer sehr langen Haltedauer (von 18 Jahren seit
dem 2000er Gipfel) kaum Profite oder sogar Verluste wie die
Schwergewichte Deutsche Bank, Commerzbank, Allianz. Echte
Neuentwicklungen und revolutionäre Produkte kommen meist von kleineren
Unternehmen mit entsprechendem Biss und familien-/eigentümergeführten
Konzernlenkern.
Interessant ist übrigens, dass die Bezüge in den Vorstandsetagen der
DAX-Manager deutlich schneller gestiegen sind in den vergangenen 3
Jahrzehnten als die Kurse der Aktien oder die Gehälter der Bürger.
Aktien also nur ein Spiel für die Reichen?
Eindeutiges Nein. Denn es macht durchaus Sinn, in neue Technologien und den Fortschritt
zu investieren. Der Nasdaq-Index, der sich überwiegend aus Unternehmen
der Hochtechnologie zusammensetzt und aus Erfolgsunternehmen wie Apple,
Cisco, Amazon oder Facebook besteht, hat sich in den zurückliegenden 30
Jahren in etwa verfünfunddreißigfacht und den DAX damit deklassiert.
Sie sehen also, mit Aktien kann verdient werden, wenn man auf die
richtigen Pferde setzt – oder zumindest auf die lahmen Gäule verzichtet.
Auch nach dem Ende der ersten Spielhälfte 2018 an den Weltaktienbörsen
zeigen einige Märkte bereits deutliche Konditionsschwächen; die
Gewinnwarnungen von Unternehmen wie Daimler, Osram etc. nehmen zu. Seit
Anfang Januar hat der DAX trotz der eingeflossenen Dividenden etwa 4
Prozent an Wert verloren und ist damit in etwa genauso schlecht wie die
übrigen Märkte in Europa.
Schlusslicht in der Börsenhitparade des ersten Halbjahres ist aufgrund
der angespannten Handelsbeziehungen mit den USA die Börse in China mit
einem Minus von rund 14 Prozent. Hier haben wir die Ausverkaufsstimmung
im Reich der Mitte bereits zu einem Kurseinstieg zu vertretbaren Kursen
genutzt und uns im Depot Spezialempfehlungen an Chinas führendem
Tourismuskonzern Ctrip.com beteiligt.
Ebenfalls Land unter hieß es im ersten Halbjahr in der Region
Osteuropa. Der Gesamtindex der Region büßte etwa 14 Prozent an Wert
ein. Einziger Lichtblick war der russische Aktienmarkt. Auch hier haben
wir eine Kursdelle genutzt und sind in die Aktien der Sberbank
eingestiegen. Unsere Geldbrief-Leserfreunde waren und sind also in
einem der am besten abschneidenden Märkte investiert. Womit wir bei der
Erfolgsstrategie von Geldbrief sind. Weiterlesen
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