Während
alle zur Fußball-WM nach Brasilien schauen, will Wirtschaftsminister
Sigmar Gabriel
Fracking per Gesetz erlauben. Schon kommenden Mittwoch soll das
Bundeskabinett
entscheiden. Sie können mithelfen, das zu verhindern – und für ein
Verbot der hochriskanten
Technologie zu sorgen.
Während
viele am Fernseher Tore bejubeln, plant Sigmar Gabriel abseits der
Kameras ein
dreistes Foul-Spiel: Bereits
kommenden Mittwoch
(25.06.2014) will der Wirtschaftsminister im Kabinett ein Gesetz
beschließen
lassen, das Fracking
ermöglicht – auf über 80 Prozent des
Bundesgebiets.
Beim
Fracking sprengen Exxon und Co. mit Hochdruck Gestein tief in der Erde
auf, um
an das darin enthaltene Erdgas zu gelangen. Es entsteht ein giftiger
Abwassercocktail
– der unser
Trinkwasser bedroht.
Im
Windschatten der WM-Begeisterung schnell und heimlich ein
Fracking-Gesetz
durchbringen – das dürfen wir nicht zulassen! Mit
einer
Welle der Empörung wollen wir Gabriel einen Strich durch die Rechnung
machen
– und sein Gesetzesvorhaben stoppen. Stattdessen braucht es ein klares
Verbot
der Hochrisikotechnologie. Helfen Sie mit, dass wir bis
Mittwoch mindestens 100.000 Unterzeichner/innen werden! Direkt vor der Kabinettssitzung wollen
wir die Unterschriften Gabriel überreichen – und ihm die Rote Karte für
sein
Foul-Spiel zeigen.
Warum
ist Fracking gefährlich?
Weil
Chemikalien das Trinkwasser belasten, ganze Landstriche zerstört
werden:
Wie
gefährlich Fracking ist, zeigen Erfahrungen
aus den USA,
wo Konzerne die Technologie großflächig einsetzen.
Nach Medienberichten erwägt
Gabriel zwar, das Beimischen „umwelttoxischer“ Substanzen zu verbieten.
Doch
was darunter fällt, ist rechtlich unklar – im schlimmsten Fall nur ein
grünes
Feigenblatt für eine unbeherrschbare Technologie.
Denn
auch beim Aufbrechen des Gesteins mit reinem Wasser werden giftige
Chemikalien, radioaktive Substanzen und Schwermetalle
aus dem Untergrund an die Oberfläche geschwemmt. Die Entsorgung dieses
Giftcocktails gefährdet in jedem Fall das Grundwasser – und damit unser
aller
Trinkwasser.
Das
von Gabriel vorgelegte Gesetz verbietet zwar Fracking in
Trinkwasser-Schutzgebieten – aber Grundwasserströme
machen an deren
Grenzen nicht halt. Mineralwasserbrunnen,
Bierbrauereien,
Gärtnereien und viele Hobbygärtner/innen entnehmen zudem Grundwasser
vor allem
außerhalb der Schutzgebiete. Genau dort und damit auf weit über 80
Prozent der
Landesfläche wird nach Gabriels Plänen die Risikotechnologie eingesetzt
werden
dürfen. Dafür reicht eine einfache Umweltverträglichkeitsprüfung: ein
zahnloser
Tiger, solange Studien zu den Langzeitfolgen von Fracking fehlen.
Im
letzten Jahr ist das Fracking-Gesetz der schwarz-gelben Koalition
bereits am
breiten Protest der Bevölkerung gescheitert. Jetzt
haben
wir wieder Chancen, Gabriels Gesetzentwurf zu stoppen – und für ein
Verbot
aller Formen des Fracking zu sorgen: Umweltministerin
Barbara
Hendricks hält Fracking für „die falsche Antwort auf die Energiefrage“.
Auch
unter den Abgeordneten der Koalition gibt es viele Skeptiker.
Bis
Mittwoch haben wir Zeit, Gabriels Foul-Spiel auszukontern. Zusammen mit
unseren
Kooperationspartnern BUND, dem Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz und
der Korbacher Resolution wollen wir jetzt eine breite
Protestwelle lostreten – dann wird Gabriel das Gesetz
im
Schnellverfahren kaum durchbringen können. Dafür
brauchen wir Sie!
Hier
können Sie den Eil-Appell
unterzeichnen:
PS:
Der
Energieriese Exxon betont unablässig, Fracking sei völlig ungefährlich
– und
verdient damit Milliarden. Doch ausgerechnet Konzernchef Rex Tillerson
protestiert gegen ein Fracking-Projekt nahe seiner Pferderanch in
Texas.
Unterstützen Sie Tillerson im Kampf gegen seine eigene Firma…
Es geschieht nicht zum ersten Mal,
dass unpopuläre
Gesetze während sportlicher Großereignisse durchgeboxt werden sollen.
Ein kleiner
Rückblick:
- Während
der Fußball-WM 2006 wurde die
Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent erhöht (was gleichzeitig auch der
Bruch
eines Wahlversprechens bedeutete)
- Während
der Fußball-WM 2010 wurde der Anstieg
der Krankenkassenbeiträge entschieden.
- Während
der Fußball-EM 2012 wurde das neue
Meldegesetz beschlossen. Als das Halbfinalspiel Deutschland gegen
Italien lief,
saßen im Deutschen Bundestag weniger als 30 von 620 Abgeordneten, die
den
Gesetzesvorschlag in 57 Sekunden durchwinkten. In diesem Fall stoppte
der
Bundesrat das Gesetz nach massiver Kritik, denn der Datenschutz der
Bürger wäre
sonst schwer beschädigt worden.