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Socal Trading: Die Risiken

Im Internet werden inzwischen vermehrt Plattformen beworben, auf denen man sich am sogenannten „Social-Trading“ beteiligen kann. Die gar nicht so schlechte Idee dahinter: Es wird Tradern eine Plattform geboten, auf denen sie sich mit anderen messen können und die übrigen Anleger haben die Möglichkeit, ihren „Favoriten“ zu folgen. Dies dann natürlich gegen eine Bezahlung.

Eigentlich handelt es sich um eine alte Idee in neuer Verpackung. Vor 10 Jahren gab es schon Internet-Foren, in denen verschiedene Trader in eigenen Kolumnen („Threads“) regelmäßig Empfehlungen gaben. Aber damals stand eher der sportive Gedanke im Vordergrund, heute wird damit Geld gemacht.

In der Vereinfachung liegt die Gefahr

Bei den Foren ist der Trader gezwungen, sich mit der Empfehlung auseinander zu setzen. Er muss selber entscheiden, ob er den Trade übernimmt oder nicht. Auch ist ein Lerneffekt durch das Mitlesen der Threads vorhanden.

In den modernen Social-Trading-Plattformen versucht man dagegen, eine neue, eigene Anlageklasse zu schaffen, indem Vermögensverwalter oder Broker einfach die Trades der „besten Trader“ abbilden. Hier fehlen aber teilweise die Kontrollinstanzen, wie sie z.B. bei Fonds bestehen.

Der Gedanke dahinter: Dem Anleger das Investment so einfach wie möglich zu machen.

Das Risiko im Social Trading

Verdiente der Trader in den Foren durch seine Empfehlung i.d.R. kein Geld, so wird beim Social-Trading der Trader gerade mit Aussicht auf den Verdienst angeworben. Denn beim Social-Trading können sie durch die Veröffentlichung ihrer Trades an dem Verdienst der Plattform teilhaben.

Wenn eine neue Plattform eröffnet wird, dann sind häufig gute Trader mit von der Partie. Wird die Plattform aber größer und es wird Geld verdient, so tauchen vermehrt Personen auf, die man freundlich gesinnt „schlitzohrig“ bezeichnen könnte. Und so läuft es:

Meistens gibt es auf der Plattform eine Liste, in der Sie die Trader nach verschiedenen Kriterien sortieren können. Und i.d.R. verhält es sich so, dass den Endkunden nur die Perfomance interessiert. Unser „Schlitzohr“ eröffnet einfach mehrere Konten und hofft, dass sich wenigstens eines davon gut entwickelt. Es werden dann hochriskante Trades oder entsprechende Tradingstrategien angewendet.

Gerade in starken Trendphasen lassen sich so mit etwas Glück sehr hohe Gewinne erzielen. Und diese werden dringend benötigt, denn unser „Kollege“ muss ja einen möglichst hohen Platz auf der Liste der besten Trader erreichen. Erst dann sind andere Anleger bereit, diesem Trader zu folgen und erst dann verdient er Geld.

Der „seriöse“ Trader hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder er verschwindet aus der Bestenliste (und verliert seine Kunden) oder er passt sich an. Und hier liegt das Hauptproblem des Social-Trading: Es verführt zu sehr riskantem Trading.

Da hier also der Trader in direkter Konkurrenz steht und nur dann Geld verdient, wenn er in der „Liste“ sehr weit oben zu finden ist, kümmern sich viele Trader lieber um eine kurzfristige Perfomance-Maximierung als um eine langfristige Risikominimierung. Und wie wir wissen, führt gerade diese Art des Trading zu starken Verlusten, wenn der Markt in eine Konsolidierungsphase eintritt. Häufig werden alle angesammelten Gewinne aufgefressen oder sogar das komplette Kapital vernichtet.

Ein weiteres Problem dabei: Die Zeit des Einstiegs

Die meisten Anleger steigen ja nicht am Anfang des Depots ein, denn da hat es noch keine Gewinne gemacht und liegt auf der Liste auch noch weit hinten. Der Einstieg erfolgt erst, wenn hier schon Gewinne aufgelaufen sind, also das Depot oben auf der Liste steht.

Es wird also erst investiert, wenn schon ein längerer Trend stattgefunden und der Trader entsprechend erfolg- und risikoreich gearbeitet hat. Und damit haben wir hier eine Situation, wie wir sie auch an den großen Märkten immer wieder finden. Der Anleger steigt immer erst dann ein, wenn er eine positive Entwicklung zu erkennen glaubt. Also häufig nach „Hochs“ und vor einer Konsolidierung. Und wenn dann auch noch die gute Performance zu einem guten Teil aus einer Portion Glück besteht, dann können Sie ahnen was passiert...

Jetzt werden Sie vielleicht sagen: Gut, dann steige ich eben aus, wenn die schlechte Phase kommt. Aber dazu müssten Sie diese schlechte Phase auch rechtzeitig bemerken. Und wenn Sie dann schon sowieso „auf der Lauer“ liegen, warum brauchen Sie dann eigentlich noch das Social-Trading? Dann könnten Sie auch selber handeln. Und es ist auch schade, dass solch eine einfache Strategie irgendwie immer nicht wirklich funktioniert.

Und richtig kritisch ist es natürlich auch, wenn dort Kapital angelegt wird und man sich dann blind auf den „besten“ Trader verlässt. So können bei den riskanten Tradingansätzen sehr schnell hohe Verluste eintreten und der Anleger bekommt dies noch nicht einmal mit.

Aber es gibt noch weitere Probleme

Im Social-Trading wird i.d.R. nicht mit dem Metatrader 4 gearbeitet, jede Plattform hat ihre eigene Handelsplattform. Sie haben so keine Chance nachzuvollziehen, ob sich das Depot in der Vergangenheit tatsächlich so entwickelt hat wie dargestellt oder ob ein wenig „nachgeholfen“ wurde.

Bei einem Metatrader 4 geführten Konto wird es zumindest eine Auswertung durch den Onlinedienst Myfxbook.com geben. Dieser wertet neutral die Kontodaten des Depots aus und der Endverbraucher hat eine Kontrollmöglichkeit.

Es gibt eine ausländische Social-Trading-Plattform, die gerade in letzter Zeit mit dieser Thematik für Nachschub in der Gerüchteküche sorgt.

Außerdem gibt es noch eine weitere Frage: Was passiert eigentlich mit dem Anlagekapital der Kunden, wenn der Anbieter einer Plattform in Konkurs geht? Wo wird die Einlage tatsächlich verwahrt und wie ist sie für den Fall der Fälle abgesichert? Wer hat eigentlich alles Zugriff auf das Konto? Wie schnell bekomme ich das Geld wieder, wenn ich kündige?

Und worüber wir auch noch nicht gesprochen haben: Existiert eine Möglichkeit, den Trader zu kontakten? Auf vielen Plattformen kann man den Trader per Email anschreiben, aber ob er dann antwortet, steht auf einem anderen Blatt. Eine Chance auf einen direkten Kontakt bzw. eine engere Zusammenarbeit besteht i.d.R. nicht.

Fazit

Auch wenn der Gedanke des Social-Trading auf den ersten Blick charmant ausschaut, so ist es doch ein alter Hut in einer neuen Verpackung. Auch hier wird nur mit Wasser gekocht und von daher gilt dann die Lebensweisheit unserer Vorfahren: „Drum prüfe, wer...“

Lassen Sie sich nie im Finanzmarkt von exorbitanten Gewinnen blenden, sondern schauen Sie hinter die Kulisse. Nehmen Sie direkten Kontakt zu den Personen auf, mit denen Sie am Finanzmarkt zusammenarbeiten wollen (Broker, Trader etc.) Ist dies nicht möglich, dann gilt pauschal „Hände weg“.

Holen Sie natürlich auch Informationen aus dem Internet. Seien Sie aber auch dabei vorsichtig, denn es wird auch gerne einmal Unfug verbreitet, oft auch zu Unrecht.

Übrigens: Ein ganz früher Vorgänger des Social-Trading sind die Börsenbriefe, die den Anleger mit Aktientipps versorgen. Und auch da haben sich schon immer schwarze Schafe getummelt.

Halten Sie also einfach die Augen auf, informieren sich und kümmern sich. Und wenn Sie unser Bericht entsprechend sensibilisiert, dann haben wir schon ein wichtiges Ziel erreicht.

Unser Rat: Verlassen Sie sich nicht auf andere, lernen Sie selbst, wie Trading funktioniert.
Dazu bieten wir Ihnen ein 1:1 Coaching an, das derzeit kostenfrei ist
und für das Sie sich hier eintragen können:

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Benjamin Franklin: "Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen."

Bei Anliegen aller Art zum Thema FOREX schreiben Sie uns bitte an die spezielle Emailadresse forex@jeden-tag-reicher.eu.

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