Konzepte
für digitale Nomaden
Der bis dahin
unbekannte US-Autor Timothy Ferriss wurde 2007 quasi über Nacht
bekannt, indem sein Buch „Die 4-Stunden-Woche“ es auf Platz 1 der New York
Times
Bestsellerliste schaffte und sich über 1,3 Mio. Mal verkaufte. Und das
Buch wiederum machte den Begriff „digitaler Nomade“ weltbekannt:
Die Synonyme „Internet-Nomade“, Büro-Nomade“ oder „Urban Nomad“
bezeichnen alle das Gleiche wie digitaler Nomade, nur hat sich
letzterer weitgehend durchgesetzt. Er wurde zwar nicht von Timothy
Ferriss erfunden, sondern Jahre zuvor von Tsugio Makimoto und David
Manners, jedoch durch ihn auf der ganzen Welt populär.
In den meisten Fällen ist ein digitaler Nomade ein Freiberufler oder
Internet-Unternehmer, es kann aber auch Arbeitnehmer sein bei
entsprechender Teleheimarbeit-Vereinbarung mit dem Arbeitgeber.
Ein digitaler Nomade benutzt digitale Techniken, um ortsunabhängig zu
arbeiten. Das kann von zuhause aus geschehen, aber auch von jedem bzw.
allen Orten der Welt, an denen eine Internet-Verbindung besteht, egal
ob Hotel, Internetcafé oder Boot. Im idealsten Fall am Strand unter
Palmen… Ein Zustand, von dem viele Jungunternehmer träumen, aber
durchaus kein seltener Ausnahmefall, denn allein das Offshore
Consulting Unternehmen „Privat Management Group“ (https://firma-offshore.com/
und https://www.wohnsitz-ausland.com/)
betreut nach eigenen Angaben mittlerweile Hunderte digitaler Nomaden
auf allen 5 Kontinenten.
Insgesamt soll es über 50.000 digitale Nomaden geben, denn die Berufe
der digitalen Nomaden sind vielfältig. Die einen betreiben Websites,
Online-Communitys, Blogs oder Foren und erzielen Einkünfte durch
Werbung oder den Verkauf digitaler Produkte. Andere sind Autoren oder
Übersetzer. Wieder andere sind im Online-Marketing, Affiliate-Marketing
oder E-Commerce tätig. Technische Berufe wie Grafikdesigner,
Webdesigner oder Softwareentwickler eignen sich sehr gut. Viele
verdienen ihren Lebensunterhalt durch projektbezogene Arbeiten,
Beratungsleistungen oder Vorträge. Sogar Fotografen sind häufig
digitale Nomaden. Das Ebook „Digitale Nomaden arbeiten
von überall - am Strand und auf der ganzen Welt“ listet so ziemlich alles auf, was möglich ist und gibt viele wertvolle Hinweise (siehe Inhaltsangabe).
Thailand und Spanien zählen zu den beliebtesten Aufenthaltsländern. Zu
arbeiten in Feriengebieten oder neue Länder zu bereisen und daneben zu
arbeiten, ist an sich schon eine feine Sache. Die Sendung Galileo hat
hierzu diese nette Reportage produziert: „Digitale
Nomaden – arbeiten, wo es einem gefällt“.
Viele Orte auf der ganzen Welt haben sich bereits auf die digitalen
Nomaden eingerichtet und bieten so genannte Co-Working Spaces an,
beispielsweise auf Koh
Lanta in Thailand.
Die Wahrheit über
das Leben als digitaler Nomade
Digitale Nomaden haben alles richtig gemacht und sie haben es
geschafft. Den ganzen Tag umherreisen, die schönsten Orte der Welt
sehen und abends wilde Partys am Strand feiern. Oder einfach mit einem
kühlen Drink in der Hängematte chillen – so schön kann das Leben sein!
Zudem keine finanziellen Sorgen. Und selbst wenn – als anerkannte
Online-Elite prügeln sich Firmen wie Google oder Facebook um einen. Ja,
uns geht es verdammt gut, und ich wüsste keinen einzigen Grund, weshalb
man einen anderen Lifestyle wählen sollte.
So denken jedenfalls die Zuhause-Gebliebenen. Die Wahrheit sieht etwas
anders aus und ist hier von einem beschrieben, der selbst digitaler
Nomade ist: Mehr erfahren
Steuerfreiheit
Wer es zudem versteht, Recht und Steuern zu optimieren, also außer
örtlicher und zeitlicher Freiheit auch noch steuerliche Freiheit (und
somit finanzielle Freiheit!) zu erlangen, hat das Optimale erreicht.
Doch gilt es, vor allem in Sachen Steuer gewisse Stolpersteine zu
vermeiden:
Digitale Nomaden haben wie kaum eine andere Berufsgruppe die
Möglichkeit, völlige Steuerfreiheit zu erzielen. Der erste Schritt dazu
ist die Abmeldung im Heimatland. Allerdings ist das allein nicht
ausreichend…
Die Abmeldung aus
Deutschland
In Deutschland müssen Sie sich beim Einwohnermeldeamt Ihres Wohnsitzes
abmelden (auch in Bezug etwaiger Nebenwohnsitze). Da das
Einwohnermeldeamt Ihrem Finanzamt Mitteilung macht über Ihren Verzug
ins Ausland, müssen Sie sich dort nicht separat abmelden.
Mit der Abmeldung endet normalerweise die Steuerpflicht in Deutschland.
Aber Einkünfte bis zu Abmeldung sind noch in Deutschland zu versteuern.
Wenn Sie nicht schon einen Steuerberater haben, sollten Sie sich
speziell für das letzte Steuerjahr einen nehmen, der die Erklärung
fehlerfrei macht und der Ihnen zukünftig als Empfangsbevollmächtigter
dient.
Oftmals endet die Steuerpflicht aber nicht mit der Wohnsitz-Abmeldung.
Schuld daran ist das deutsche Außensteuergesetz. Denn die deutschen
Steuereintreiber lassen Sie nicht so einfach ziehen, vor allem wenn Sie
etwas Vermögen in Deutschland besitzen. Fragen Sie Ihren Steuerberater
einmal nach Lex Horten oder lesen Sie hier gratis mein Ebook „Wegzugbesteuerung“.
Machen Sie Ihren Wegzug total, machen Sie nicht den Fehler wie Boris
Becker, der sich ins Steuerparadies Monaco abgemeldet hatte, aber die
Schlüssel und somit die Verfügungsgewalt über die Wohnung seiner
Schwester in München besaß. Der Fiskus legte ihm das negativ aus und es
kostete ihn insgesamt 500.000 Euro und 2 Jahre auf Bewährung…
Wenn ein Ausgewanderter das Gästezimmer von Verwandten oder Freunden
benutzt, sollte es nicht für ihn allein zur Verfügung stehen und er
sollte dort auch keine persönlichen Dinge wie Kleidung aufbewahren. Die
Finanzgerichte legen ihm das zum Nachteil aus.
Selbst das Buchen von immer ein und demselben Hotelzimmer kann als
gewöhnlicher Aufenthalt ausgelegt werden! Und das regelmäßige
Übernachten von zwei bis fünf Tagen pro Monat wurde einem Expatriat als
regelmäßiger Aufenthalt mit allen finanziellen Nachteilen ausgelegt! So
streng sind leider die deutschen Steuereintreiber...
Die Abmeldung aus
Österreich und der Schweiz
Die Regelungen bezüglich Wohnsitz, Wohnsitzverlagerung und gewöhnlicher
Aufenthalt sind in Österreich im Großen und Ganzen ähnlich wie in
Deutschland – allerdings mit Unterschieden im Detail. Diese finden Sie
in einem PDF beschrieben, zu dem Sie über diese Seite gelangen.
Während es in Österreich auch eine Wegzugbesteuerung gibt (mit
allerdings anderen Bestimmungen als in Deutschland), ist sie in der
Schweiz bislang unbekannt.
Apropos Österreich: Wenige wissen, dass dieses Land auch ein
Steuerparadies sein kann. Hier finden Sie das Konzept gut erklärt: Österreich steuerfrei
Auch Großbritannien, Irland, Malta und Zypern können Steueroasen sein.
Der so genannte Non-Dom-Trick macht es möglich. Weiterlesen
Der neue Wohnsitz
Allein schon aus folgenden zwei praktischen Gründen brauchen Sie auch
im Ausland einen festen Wohnsitz – zumindest pro forma: nämlich für die
Eröffnung eines Bankkontos (einzige Ausnahme meines Wissens: Georgien)
sowie für den Abschluss einer internationalen Krankenversicherung.
TIPP:
Es gibt immer mal wieder Fälle, wo man Ihnen unterstellt, nur zum
Schein aus Deutschland weggezogen zu sein. Das kann das Finanzamt sein,
das solche Behauptungen aufstellt, aber auch Unternehmen,
Versicherungen, Verbände, Vereine und dergleichen.
Daher empfiehlt es sich, entsprechende Belege zu sammeln und gut
aufzubewahren (am besten auch scannen und als digitale Dateien zu
speichern). Dazu gehören Abmeldebescheinigung, Kündigungsschreiben,
Kündigungsbestätigungen, Reisepässe mit Ein- und Ausreise-Stempeln usw.
Übrigens:
Das zweite Buch von Timothy Ferriss eroberte wieder Platz 1 der New
York Times Bestsellerliste. Es nennt sich „Der
4-Stunden-Körper“.
Nachtrag von Christoph Heuermann,
selbst ein digitaler Nomade:
Dank unseres unermüdlichen Lobbyismus hat die zypriotische Regierung
entschlossen, ein noch nomaden-freundlicheres Wohnsitz-Programm
einzuführen. Unter dem Easy-Non-Dom reicht es aus, ein wesentlich
preiswerteres Gewerbe/Einzelunternehmen in Zypern zu eröffnen, um an
die Steuerfreiheit auf Dividenden zu gelangen.
Mittels steuerfreien Offshore-Firmen, die aus Zypern problemlos geführt
werden dürfen, kann so komplette Steuerfreiheit in Zypern erreicht
werden. Kostenpunkt lediglich knapp 1.000,-€ für die Wohnsitz-Anmeldung
in Zypern und Beantragung der Sozialversicherungs-/Steuernummern.
Zu zahlen sind lediglich Sozialabgaben in Zypern (14,6% auf Einkommen,
normal ist es, ein Gehalt im Steuerfreibetrag von 19.500 zu zahlen).
Zypern hat zudem den Mindestaufenthalt von 6 auf nur noch 2 Monate im
Land pro Jahr herabgesetzt.
Dank voller EU-Schutzwirkung und Wegfall von
Einwanderungsbeschränkungen wird Zypern somit klar die beste
Wohnsitz-Alternative in der EU. (Quelle)
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