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Geld sparen durch geteilte Autos: Carsharing

Autofahren ist teuer, auch wenn der Benzinpreis momentan wieder erträglich ist. Aber eine ganze Reihe weiterer Posten bewirken, dass sich die durchschnittlichen Unterhaltskosten zwischen 350 und 700 Euro monatlich bewegen. Wer ein Fahrzeug nur gelegentlich benutzt, kann auf Carsharing umsteigen und eine Stange Geld sparen. Besonders  in Großstädten wird es immer beliebter.

Es fing mit ein paar Studenten an, die sich Ihre Enten oder Käfer einander ausliehen. Dann wurde im Jahr 1988 in Berlin die erste gewerbliche Carsharing-Station eröffnet. Heute hat sich Carsharing zu einem veritablen Geschäftsmodell gemausert, in das sogar renommierte Autokonzerne wie BMW oder Daimler-Benz eingestiegen sind.

Selbstverständlich ist Carsharing nicht für jeden Autofahrer geeignet. Für Vielfahrer und Berufspendler ist der eigene fahrbare Untersatz immer noch die beste Lösung. Aber Sonntagsfahrer und Gelegenheitsnutzer kommen hier voll auf ihre Kosten, denn Anschaffungskosten, Kfz-Steuer, Versicherungsprämien und Reparaturkosten entfallen völlig und entlasten das Haushaltsgeld erheblich. Zudem tun Carsharer auch noch etwas für den Schutz der Umwelt, weil ein Carsharing-Auto bis zu 10 Privatwagen ersetzt!

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass man immer verhältnismäßig neue Modelle fahren kann.

Carsharing ist im Prinzip eine Autovermietung – nur eben in der Regel für einen viel kürzeren Zeitraum. Teilweise kann man bei einer Carsharing-Verleihstation ein Fahrzeug schon ab 0,99 Euro pro Stunde mieten. Oft können auch Lieferwagen gemietet werden. Reservierungen sind meist bis 180 Tage im Voraus möglich.

Bundesweite Anbieter von Carsharing-Verleihstationen sind:
Greenwheels
Flinkster

Neben den beiden bundesweiten Carsharing-Anbietern gibt es noch ungefähr 110 lokale.
Die Webseite des bcs, des Bundesverbandes Carsharing, gibt Ihnen Aufschluss, wo Sie die nächstgelegene finden:

Wie erwähnt mischen auch Daimler-Benz und BMW im Carsharing-Geschäft mit. Sie haben ein etwas anderes Konzept, das sich free-floating nennt. Damit ist gemeint, dass es keine festen Verleihstationen gibt, sondern die Fahrzeuge können innerhalb eines bestimmten Gebietes gemietet und wieder abgestellt werden. Eine Vorabreservierung ist hier nur begrenzt möglich, in der Regel sind es nur 30 Minuten vor Abfahrt.

Car2go ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Autobauers Daimler-Benz und des Autovermieters Europcar, das 2008 gegründet wurde. Hier wird der Preis Minutengenau berechnet (ab 29 Cent), allerdings gibt es das Angebot nicht flächendeckend bundesweit, sondern in wichtigen Großstädten.
Verleihstationen gibt es nicht, sondern per App, Internet oder Telefon wird man zum nächsten freien Auto geführt. Mit einer Kundenkarte wird es entsperrt und kann an beliebigen Parkplätzen wieder abgestellt werden.

Das Pendant dazu ist DriveNow, Unternehmen des Autobauers BMW, das 2011 gegründet wurde. Die Fahrzeugflotte umfasst derzeit 2.350 Autos. DriveNow ist auch in Österreich vertreten.

Leider hat sich die gute Idee des Carsharings in Deutschland als schwierig herausgestellt. 2016 zog sich VW aus dem Geschäft wieder zurück, 2017 Citroen, 2019 folgte Mazda. Der Grund sind die Nutzer. Die FAZ zitiert einen Flottenmanager: „Carsharing funktioniert einfach nicht. Die Autos werden rücksichtslos behandelt, verdreckt, beschädigt, irgendwo abgestellt. Viele Menschen kümmern sich eben nicht um Sachen, die nicht ihre eigenen sind. Unser Aufwand ist viel zu hoch.“ In den meisten deutschen Großstädten ist das Geschäftsmodell verlustreich, nur Berlin, Hamburg und München sind einigermaßen profitabel.
Auf Grund dieser Probleme haben sich Car2go und DriveNow im Februar 2019 zusammengeschlossen zu ShareNow, Webseiten: https://www.car2go.com/DE/de/ sowie https://www.drive-now.com/de/de/. Die neue Zielgruppe sind urbane hippe junge Menschen - bleibt zu hoffen, dass sie besser umgehen mit Dingen, die ihnen nicht gehören.

Neu gibt es jetzt auch Carsharing für Elektroautos, Wohnmobile, Oldtimer usw. auf erento.com.

Die Stiftung Warentest hat acht Cars­haring-Anbieter geprüft, darunter Firmen mit festen Miet­stationen und ohne („Free Floating“) sowie Vermittler für Privat­autos. Fünf Anbieter schneiden gut ab, zwei befriedigend – und einer ist mangelhaft. Preise für eine Stunde mit dem Kleinwagen: 4,80 bis 15,60 Euro. Zum Test

Ende der Leseprobe aus dem Gratis-Newsletter JEDEN TAG REICHER
© Copyright: Roland Benn / BIG BENN BOOKS

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