Die
ersten Bitcoins wurden im Januar 2009 in Umlauf gegeben. Zunächst als
internationales Zahlungsmittel im Internet gestartet, entwickelte sich
der
Bitcoin zuletzt zu einem reinen Spekulationsobjekt. Kostete ein Bitcoin
in
seinen Anfängen rund 10 US-Cent, explodierte der Kurs Anfang Dezember
2013 auf
über 1000 Dollar. Anfang 2017 war 1 Bitcoin mit über 1.200 Dollar sogar
teurer als eine Unze Gold.
Auftretende
Unregelmäßigkeiten und die Schließung von Mt.Gox, der ehemals größten
Handelsplattform der Welt – im August 2013 wurde 60 % des weltweiten
Bitcoin-Handelsvolumens dort gehandelt - führten zu einem massiven
Kursrutsch
im Februar 2014. Bei der Insolvenz von Mt.Gox sind 750.000 Bitcoins von
Kunden
sowie etwa 100.000 Bitcoins aus dem eigenen Bestand abhandengekommen.
Der
entstandene Schaden bei den etwa 127.000 betroffenen Nutzern wird auf
etwa 480
Mio. US-Dollar beziffert. Durch weitaus verbesserte
Sicherheitsstandards ist so etwas seither nicht mehr vorgekommen.
Die Erzeugung am heimischen PC - möglich
aber nicht
rentabel
Der
Name ist ein Kunstwort aus „Bit“ (kleinste Speichereinheit im Computer)
und
„Coin“ (Englisch für „Münze“).
Einzelne
Bitcoins sind im Prinzip zusammengefasste Datenpakete, die durch einen
Rechenprozess hergestellt werden, den man "Mining" oder
"Schürfen" nennt. In der Theorie kann jeder mit seinem Heim-PC
Bitcoins schürfen. In der Praxis aber sind heimische Rechner mit den
nötigen mathematischen
Operationen in der Regel weit überfordert, so dass die eigene
Herstellung fast
unmöglich ist.
Ein
Gewinn lässt sich heute nur noch mit den neuesten Bitcoin Minern
erzielen. Das
sind speziell für das Erzeugen von Bitcoins konstruierte Rechner mit
einem
speziell zum Zweck des Bitcoin Mining entwickelten Prozessor. Beim
heimischen
Mining übersteigen - zumindest in Deutschland - schon die anfallenden
Stromkosten die Einnahmenseite.
Bitcoin
- die virtuelle Währung
Verfechter
der Bitcoins sehen in der virtuellen Währung eine Antwort auf die
Finanzkrise
2008. Ziel sei es gewesen, ein von Staaten und Finanzinstituten
unabhängiges
Zahlungsmittel zu schaffen. Somit stehen Bitcoins nicht unter
staatlichem
Einfluss.
Im
Hinblick auf die vielerlei unternommenen Massnahmen und Vorbereitungen
zur Abschaffung von Bargeld (Einzelheiten siehe mein Artikel "Krieg gegen Bargeld"),
ist es meiner Meinung nach angeraten, einen Teil der eigenen Liquidität
in einen Bereich auszulagern, der nicht von Politik, Zentralbanken und
Finanzbranche beherrscht wird.
Das
hat zur Folge, dass der Wechselkurs nicht gebunden oder reguliert ist.
Gleichzeitig
ist die Geldmenge mathematisch begrenzt: Mehr als 21 Millionen Coins
wird es nie geben.
Ein
weiterer Unterschied besteht darin, dass Transaktionen anonym
abgewickelt
werden können. Sender und Empfänger von Zahlungen sind im Zweifel nicht
ermittelbar. Deshalb erfreuen sich Bitcoins auch in den "dunklen
Ecken" des Internets großer Beliebtheit und werden immer wieder mit
Geldwäsche, Drogengeschäften oder anderen illegalen Transaktionen in
Verbindung
gebracht.
Bemerkenswert
ist auch die Verteilung des Geldes auf den Konten. Laut dem
Datenlieferanten
Statista gab es im November 2013 weltweit rund 11.400.000
Bitcoin-Konten. Auf
10.800.000 davon lagerten allerdings weniger als 0,001 Coins.
Keine neue Idee
Bereits
Ende der 90er Jahre gab es einen wahren Boom solcher Cyber-Währungen.
Sie
hießen Flooz, Beenz oder e-gold. Vorzugsweise wurden sie fern jeder
Aufsicht
von irgendwelchen Karibik- oder Südseeinseln aus vertrieben. Nach
Angaben eines
amerikanischen Insiders dieser Branche waren die neuen Währungen
anfällig für
Hackerangriffe oder mussten auf polizeilichen Druck schließen.
Fazit
In
Deutschland sind Bitcoins nicht verboten, allerdings spricht
Carl-Ludwig
Thiele, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, im Handelsblatt
eine
deutliche Warnung aus: "Aufgrund ihrer Konstruktion und wegen der
großen
Volatilität sind Bitcoins hochspekulativ". Klar, dieser Vertreter der
immer wertloser werdenden Papiergeldwährungen muss so argumentieren...
Tatsache ist jedoch, dass man heute im Jahr 2017 sagen kann, dass sich
der Siegeszug von Kryptowährungen nicht mehr aufhalten lässt.
Vorsicht
ist nur geboten, vor den vielen neu auf den Markt drängenden Kryptowährungen.
Wer sich von ihnen auch etablieren wird, wird der Markt zeigen. Auf
alle Fälle sind etliche schwarze Schafe darunter, wo die Initiatoren
erst einen großen Rummel veranstalten und dann mit den vereinnahmten
Millionen verschwinden (siehe beispielsweise OneCoin).
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