Trades und Täuschungen
von Hans-Peter Holbach Sie können
sich nicht vorstellen, wie Banken, Broker, Vermögensverwalter,
Börsendienste zusätzliches Geld verdienen, ohne dass Sie davon Ahnung
haben…
Rückblende:
Wenn Sie als Ausländer in den Zeiten von Nummernkonten und
Bankgeheimnis Aktien gekauft oder verkauft oder der Bank eine
Vermögensvollmacht erteilt haben und erst am Abend die Abrechnungen
erstellt worden sind.
Sie konnten sicher sein, dass Sie neben höchsten Transaktionsgebühren
regelmäßig nahe dem Tageshöchstkurs gekauft und wahrscheinlich zum
Tagestiefstkurs verkauft haben, sprich abgerechnet worden sind. Und
wenn man einmal im Jahr seine Bank in Zürich besucht hat, erhielt man
seine banklagernde Post samt Abrechnungen zu Gesicht, jedoch keine Zeit
zur Kontrolle.
Ich kenne aber Kunden, die nach einer Reklamation bessere (und korrekte) Abrechnungskurse erhalten haben.
Und heute?
Werden die Wertpapiere wirklich für Sie an einem Börsenplatz gekauft?
Oder werden die Aktien nur geliehen und umgebucht? Computer und Papier
sind geduldig. Gibt es wirklich entsprechende Umsätze auf Xetra, in
Frankfurt oder Stuttgart? Oder erfolgen die Transaktionen, wenn
überhaupt, nur im bankeninternen Darknet, also völlig intransparent?
Auf die Spitze treiben es Broker, vorwiegend mit Sitz im Ausland. Die
wissen, dass über 70 Prozent ihrer Kundschaft mit ihren Trades falsch
liegen. Da bietet sich doch an, den Kunden nur Abrechnungen zu
schreiben, in Wirklichkeit mit dem Geld dieser gutgläubigen Kunden ein
Gegengeschäft zu tätigen und den Gewinn zu kassieren. Da kann man gerne
mit Sprüchen wie „der günstigste Online-Broker“ werben oder ganz auf
Transaktionskosten verzichten. Und sollte ein Kunde zufälligerweise
einmal im Gewinn sein, wird er schnell einen Anruf erhalten, er solle
seinen „schnellen Gewinn“ sicherstellen und verkaufen.
Und dann gibt es noch aggressiv beworbene Börsendienste, oft sogar
gratis oder mit hohen Rabatten angeboten. Die Betreiber wollen
natürlich auch Geld verdienen. Und das geht so:
Man sucht sich umsatzschwache Einzelwerte aus, möglichst Exoten, kauft
sich diese Titel langsam ein, erfindet dann eine Story mit dem Kernsatz
„Diese Aktie wird sich im Kurs verdoppeln“ und verschickt diese
Kaufempfehlung per E-Mail an Tausende.
Und siehe da: einige Gierige kaufen diese Aktie, treiben damit die
Kurse in die Höhe, und die Hintermänner verkaufen ihre Bestände dann
mit Gewinn. Sie können sich vorstellen, dass anschließend die Kurse
dieser promoteten Aktien wieder in Richtung Null fallen. (Quelle: Der
Mittelstand, 6/18)
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