Wie
gut beraten Banken und Sparkassen
ihre Kunden?
Dieser
Frage ging die Stiftung Warentest in einer Untersuchung nach. Das
Ergebnis offenbart viel Verbesserungsbedarf. Zur Untersuchung schickte
die Stiftung Tester zu insgesamt 160 verdeckten Testberatungen über
Anlageprodukte bei Banken und Sparkassen.
Die Tester gaben an, 45.000 Euro für zehn Jahre anlegen zu wollen. Sie
waren zudem bereit, einen Teil des Geldes mit etwas Risiko zu
investieren. Bei Bedarf sollte das Kapital jedoch schnell verfügbar
sein. Im Umgang mit Aktien zeigten sie keine Erfahrung.
Das Ergebnis:
Von 23 Kreditinstituten erhielten drei (Frankfurter Volksbank, die
Sparda-Bank Berlin und die Nassauische Sparkasse) für ihre Beratung das
Qualitätsurteil „gut“, keine einzige „sehr gut“.
Fünf erhielten ein „ausreichend“ (darunter die Postbank, welche in drei
von sieben Beratungsgesprächen viel zu riskante Anlagevorschläge
gemacht haben soll).
Die Hannoversche Volksbank und die Hypovereinsbank wurden mit
„mangelhaft“ bewertet. Die Hypovereinsbank beispielsweise soll mehrmals
hauseigene und teure Produkte, die obendrein nicht zum Kundenwunsch
passten, empfohlen haben.
Stephan Kühnlenz, Leiter der Stiftung-Warentest-Studie, äussert sich
kritisch: „Gute Anlageberatung ist immer noch Mangelware. Viel zu oft
versorgen Berater ihre Kunden mit falschen Produkten, die nicht zum
Anlageprofil passen. Dieses Problem der Finanzkrise ist bis heute nicht
beseitigt.“
Grobe Beratungsfehler seien jedoch kaum auf das Unvermögen der Berater
zurückzuführen, „sondern eher darauf, dass sie Produkte verkaufen
müssen, die viele Provisionen bringen“, ergänzt der Chefredakteur der
Zeitschrift „Finanztest“, Heinz Landwehr.
(Quelle: e-fundresearch.com, gelesen in Geldbrief 03/2016)
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