Wenn Web-Giganten zu Weltbanken werden
Bill Gates hat mal gesagt: „Daten sind das Erdöl des 21. Jahrhunderts“.
Er meinte damit: Wer über möglichst viele Daten verfügt, wird schnell
eine Branche dominieren und Geld ohne Ende machen. Google ist das beste
Beispiel dafür.
Digitalkonzerne wie Google, Facebook, Amazon oder Apple verfügen über
gewaltige Datenmengen. Und sie sind bereits dabei, sie in einer Weise
zu nutzen, die uns Angst machen sollte. Was das heißt, erfahren Sie
hier:
Der innovative Apple-Konzern war der erste: Im Oktober 2014 wurde in
den USA das Zahlungssystem „Apple Pay“ eingeführt, das seit Dezember
2018 auch in Deutschland verfügbar ist.
Mit der neuen Apple Card werden sie den Markt für Finanzdienstleistungen noch mehr aufmischen.
Es wird immer deutlicher, dass die oben genannten Digitalkonzerne sich
immer mehr in Richtung Blockchain-Projekte orientieren. Facebook will
demnächst einen eigenen Stable Coin auf den Markt bringen. Dass diese
Internet-Globalplayer sich gleichzeitig auf das Messenger-Geschäft
konzentrieren, muss in diesem Zusammenhang gesehen werden. Denn dadurch
werden auch Finanztransaktionen für den Verbraucher bequemer.
Wenn die Internet-Giganten nicht mehr auf langsame Abwicklungssysteme
wie SWIFT, Clearingstellen, Bankkontonummern und Korrespondenzbanken
angewiesen sind, sondern Finanz-Transaktionen selbst durchführen
können, verbessern sie einerseits ihren eigenen Profit.
Andererseits werden sie von staatlichen Einschränkungen unabhängiger.
Denn all die vorgenannten Stellen, die bisher bei Überweisungen
zwischengeschaltet sind, unterliegen staatlicher Kontrolle.
Hat ein Datenkonzern jedoch seine eigene Abwicklungs-Infrastruktur, ist
der Einfluss von Staaten ganz deutlich geringer. Regulierungen und
Sanktionen laufen dann wohl ins Leere. Der Gigant kann praktisch tun
und lassen, was er will, zumal er auch noch die volle Kontrolle im B2C-
sowie B2B-Kundengeschäft hat (weil er über jeden einzelnen von uns
alles weiß).
Hat ein Daten-Gigant seine eigene Kryptowährung, wird er nicht mehr auf
die Fiat-Währungen der Notenbanken angewiesen sein, sondern kann seine
eigene Geldpolitik machen!
Wegen der Digitalisierung stehen Banken und sonstige Mitspieler in der
Finanzbranche vor den größten Veränderungen der Geschichte. Die
Digitalkonzerne werden sich sicherlich vom bisherigen System abkoppeln,
auch wenn es noch ein paar Jahre dauern und so manchen Zwischenschritt
erfordern wird.
Aber Internet und Blockchain ermöglichen ihnen, Finanzdienstleister zu
werden. Und sie werden es auch tun. Apple-Bank, FB-Bank, Google-Bank
oder wie auch immer sie heißen mögen, werden kommen und werden den
herkömmlichen Banken das Fürchten lehren. Sie werden die größten Banken
der Welt werden. So hätte Facebook über seine Nutzer von Facebook
Messenger, WhatsApp und Instagram sage und schreibe 2,7 Milliarden
potenzielle Bankkunden, fast die halbe Weltbevölkerung! Das wäre eine
gewaltige Marktmacht. Und bisher ist mir aus der Geschichte keine Institution bekannt, die ihre Macht nicht ausgenutzt hat.
Es
ist also keineswegs sicher, ob diese Entwicklung nur Gutes für die
Verbraucher und Endnutzer bringt. Das sollte und Angst machen...
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